Wissenswertes zum Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen

1 Einleitung: Rettet Wasserstoff das Klima?
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Teil | 7.2 Belieferung der Tankstellen

Fast alle Automobilhersteller setzen mittlerweile bei Wasserstoff auf die 700-bar-Technik, weil damit sowohl eine einfache Betankung als auch eine akzeptable Reichweite möglich ist. Nachteilig sind jedoch die hohen Kosten, die mit diesem hohen Druck verbunden sind.

Bisher wird Wasserstoff vornehmlich mit Trailern über die Straße transportiert. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten: GH2 und LH2. Bei der Anlieferung von GH2 sind zwar mehr Fahrten als bei LH2 notwendig, aber dafür spart man sich die energieintensive Verflüssigung. Vor Ort wird das Gas in die stationären Tanks oder Gasflaschenbündel (mehrere Dutzend Druckgasflaschen) geleitet. Diese speichern den Wasserstoff zunächst bei 200 bis 300 bar und verfügen zusammen über ein entsprechend großes Speichervolumen von einigen Tausend Normkubikmetern. Höhere Drücke können beispielsweise über einen Booster erzeugt werden. Werden dafür mechanische Kompressoren eingesetzt, können über die benötigten Schmierstoffe Verunreinigungen in den Wasserstoff gelangen. Deswegen werden mitunter Ionenverdichter eingesetzt. Diese verfügen über einen Kompressionskolben aus einer ionisierten Flüssigkeit. Dessen elektrisch geladene Teilchen verdampfen nicht und können den Wasserstoff somit auch nicht verunreinigen.

Die zweite Möglichkeit ist der Antransport von flüssigem Wasserstoff. Dies setzt allerdings voraus, dass vor Ort ein entsprechender LH2-Behälter steht, was nicht an allen Wasserstofftankstellen der Fall ist.

Mitunter wird auch die On-Site-Produktion gewählt, bei der Wasserstoff direkt vor Ort aus einem Kohlenwasserstoff (z. B. Erd- oder Flüssiggas) hergestellt wird. Auf diese Weise kann der mitunter aufwendige Transport von Wasserstoff unterbleiben. Stattdessen wird auf die gut etablierte Gasinfrastruktur zugegriffen. Mittlerweile werden auch Elektrolyseure eingesetzt, um aus Wasser vor Ort mithilfe von Ökostrom sauberen Wasserstoff zu erzeugen.

Geht man von einer wachsenden Wasserstoffnachfrage aus, wäre auf Dauer ein Pipelinenetz auch für die Versorgung von Tankstellen interessant. Dabei sind natürlich die Investitionen deutlich höher.

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