Wissenswertes zum Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen

1 Einleitung: Rettet Wasserstoff das Klima?
Wsserstoffgewinnung 1

Teil 10.2 | Portable Einheiten

Neue Technologien finden den Weg auf den Markt häufig über sogenannte „Nischenmärkte“ – kleine Anwendungsbereiche, bei denen für den Nutzer nicht allein der Preis über den Kauf entscheidet, sondern eher der Mehrwert, den diese Technik zu bieten hat. Nischenmärkte helfen beim Aufbau von Vertriebsstrukturen und tragen zu einem positiven Image der Brennstoffzellentechnik sowohl bei Verbrauchern als auch bei Unternehmern und Politikern bei. Sie haben somit eine wichtige Türöffnerfunktion zur schrittweisen Marktdurchdringung von Brennstoffzellen und können entscheidende Pionierarbeit zur Entwicklung von Massenmärkten leisten.

In der Leistungsklasse von 25 Watt bis zwei Kilowatt gab es bereits 2001 erste Versuche, Brennstoffzellensysteme anzubieten. Obwohl damals noch keine Serienfertigung möglich war, wurden erste Schritte unternommen, potenziellen Kunden die Möglichkeit zu praktischen Erfahrungen im Umgang mit Brennstoffzellen zu bieten. Einige diese ersten Anläufe scheiterten, während andere den Grundstein für ein erfolgreiches Geschäftsmodell legten. So wurde damals einer der weltweit ersten Prototypen eines miniaturisierten Direktmethanol-Brennstoffzellensystems entwickelt, das elektrische Kleingeräte mit Energie versorgt. Zunächst war anvisiert worden, damit auch Camcorder, Laptops und elektrische Werkzeuge zu betreiben.

Mittlerweile wurde das Leistungsniveau angehoben und das Anwendungsspektrum auf die Bereiche Camping, Verkehrstechnik, Umweltdatenerfassung und Militär konzentriert. Entsprechende Geräte können heute völlig autark betrieben werden und bieten gegenüber herkömmlichen Batteriesystemen mannigfaltige Vorteile hinsichtlich Gewicht, Wartung und Betriebsdauer. Die Energieversorgung erfolgt über Tankpatronen mit flüssigem Methanol, die während des Betriebs einfach austauschbar sind.

Methanol-Brennstoffzellen für den Campingbedarf sind inzwischen seit Jahren kommerziell erhältlich. Den erzeugten Strom speisen sie zunächst in die Bordbatterie, so dass er nicht sofort genutzt werden muss. Je nach Leistungsklasse kosten sie etwa 2.000 bis 3.000 Euro.

Abb. 40: Im Reisemobil installiertes BZ-System
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