Wissenswertes zum Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen

1 Einleitung: Rettet Wasserstoff das Klima?
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Teil 3.2 | Wasserstoff und Sicherheit

Die sogenannte Knallgasreaktion hat im Chemieunterricht schon viele unaufmerksame Schüler aufgeweckt. Womöglich infolge dieses Erlebnisses halten viele Menschen Wasserstoff für gefährlicher als konventionelle Brennstoffe. Wasserstoff kann allerdings sicher gehandhabt werden, solange seine speziellen Eigenschaften – manchmal bessere, manchmal schlechtere und manchmal nur andere im Vergleich zu anderen Kraftstoffen – berücksichtigt werden.

Wasserstoffmoleküle sind selbst in chemischen Dimensionen winzig. In chemischen Eigenschaften ausgedrückt heißt das: Wasserstoff hat einen großen Diffusionskoeffizienten (d. h. er ist sehr leicht flüchtig), eine geringe Viskosität und eine deutlich niedrigere Dichte als Luft. Dies bewirkt, dass Wasserstoff relativ leicht durch enge Spalten entweichen kann. Das ist lästig in der Handhabung (wenn man den Wasserstoff nutzen will), aber nicht unbedingt gefährlich.

Gasförmiger Wasserstoff (GH2) durchmischt sich sehr schnell mit Luft und unterschreitet dementsprechend rasch die untere Zündgrenze (4 Vol.-%). Wird flüssiger Wasserstoff (LH2) freigesetzt, verdampft dieser wegen der großen Temperaturdifferenz zur Luft und seiner hohen Wärmeleitfähigkeit sehr schnell. Die Gefahr einer großflächigen Lachenbildung, wie beispielsweise bei Benzin, ist somit minimal, und es breiten sich auch keine brennbaren Dämpfe am Boden aus. Falls jedoch ein großer Tankbehälter schlagartig seinen gesamten Inhalt freisetzt oder eine LH2-Leitung für flüssigen Wasserstoff abreißt, so dass sich doch eine Lache bildet, verdampft diese innerhalb von Sekunden. Siehe auch: 8.1 Vorsichtsmaßnahmen und 16.5 LH2-Sicherheitsmaßnahmen.

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