Wissenswertes zum Thema Wasserstoff und Brennstoffzellen

1 Einleitung: Rettet Wasserstoff das Klima?
Wsserstoffgewinnung 1

Teil 11.5 | Autos mit H2-Motor

BMW war über Jahrzehnte einer der wenigen Automobilkonzerne, die in ihrem Antriebskonzept für die Zukunft nicht auf Brennstoffzellen, sondern vor allem auf wasserstoffbetriebene Verbrennungsmotoren setzten. Das Unternehmen stellte 1979 den ersten Versuchswagen mit H2-Motor vor, betrieb 1989 die weltweit erste Prüfanlage für Wasserstoffmotoren mit umfassendem Sicherheitssystem und führte in den 1990er Jahren richtungsweisende Tests zur Sicherheit von LH2-Tanks durch. Zur EXPO 2000 in Hannover brachte BMW die erste Pkw-Kleinserie mit 15 Fahrzeugen heraus. Mehrere Autos dieser Wasserstoffflotte machten Anfang 2001 eine Welttournee mit insgesamt 150.000 km Strecke und Stationen in Dubai, Tokio und Los Angeles. Vom letzten Modell, dem Hydrogen 7, wurden mehrere Dutzend Exemplare unter seriennahen Bedingungen gefertigt. Da sich der erste anvisierte Zielmarkt Kalifornien aber auf Elektrofahrzeuge festlegte, verfolgte BMW den Wasserstoffmotor nicht weiter, sondern widmete sich Elektroantrieben und Brennstoffzellenmotoren.

Ford sah den Wasserstoffmotor als Brückentechnologie und präsentierte im Jahr 2001 ergänzend zu seinen Brennstoffzellenaktivitäten auch ein Wasserstofffahrzeug mit Verbrennungsmotor. Die damals zum Ford-Konzern gehörende japanische Marke Mazda funktionierte demgegenüber einen Wankelmotor für den Wasserstoffbetrieb um. Nach Angaben der Japaner soll dieser Motorentyp, einst von Felix Wankel entwickelt, besonders gut geeignet sein für die Verbrennung von Wasserstoff. Mazda hatte bereits 1991 das Konzeptfahrzeug HR-X vorgestellt, das mit einem Metallhydridspeicher ausgestattet war und damit 200 Kilometer zurücklegen konnte. Es folgten unter anderem der HR-X2 sowie der RX-8, der sich neben einer elektronisch gesteuerten H2-Direkteinspritzung auch durch ein bivalentes Kraftstoffkonzept (Benzin und H2) auszeichnete.

Das Start-up Alset Global versuchte sich zwischenzeitlich an einem Umrüstkit, mit dem sich Benzinmotoren auf Wasserstoff umstellen lassen sollten. Inzwischen hat sich dieses Unternehmen unter dem Namen Keyou auf H2-Motoren für Nutzfahrzeuge spezialisiert. Dessen Geschäftsführer war bereits bei BMW an der Entwicklung entsprechender Aggregate beteiligt. Keyou fokusiert sich auf die Umrüstung von schweren Dieselnutzfahrzeugen ab 200 kW Leistung. Im Jahr 2018 zeigte es einen Prototyp auf einer Baumaschinenmesse in China, im Jahr 2019 folgte ein Kooperationsvertrag mit dem Motorenhersteller Deutz. Die Serienreife soll 2021/22 erreicht werden.

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