Nikola Motors – Ausblick spricht für das Unternehmen

Nikola Motors – Ausblick spricht für das Unternehmen

Die Bilanzpressekonferenz vom Februar 2024 zum vierten Quartal sowie zum Gesamtjahr 2023 und vor allem der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bestätigen meine sehr optimistische Einschätzung dieses Start-ups. Von den 42 gebauten TreFCEV wurden 35 im vierten Quartal ausgeliefert. Sieben befinden sich in der Erprobung bei Flottenbetreibern. Die batterieelektrischen Lkw TreEV werden nach den Problemen mit den Batterien und deren Austausch im Laufe des Jahres bis zum Ende des zweiten Quartals wieder zu ihren Käufern zurückkehren.

Nikola kann jeden gebauten TreFCEV sofort verkaufen, denn die Nachfrage ist da, aber es gibt noch nicht genügend Zulieferteile. 2024 sollen 300 bis 350 verkauft werden. Stark ist die Position bei den Gutscheinen HVIP Voucher, von denen Nikola fast alle (99 Prozent/355 von 360) für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge verkaufen kann. Wir sprechen von bis zu 408.000 US-$ Förderung pro BZ-Lkw. Bei den BEV sind es 95 Voucher bis Ende Januar 2024.

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Sich in der Anfangsphase auf Kalifornien und Kanada zu konzentrieren, ist angesichts der dortigen Förderprogramme sinnvoll. Parallel arbeitet Nikola über seine Tochter HYLA daran, wichtige Standorte (u. a. Hafenanlagen in Kalifornien wie LA oder Orlando) zunächst mithilfe von mobilen H2-Tankstellen mit dem notwendigen Wasserstoff zu versorgen (deutlich weniger Regulierungsaufwand als bei festen Standorten), um dann je nach Erfahrung und Bedarf feste H2-Tankstellen aufzubauen.

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Hinzu kommt die Partnerschaft mit FirstElement Fuel, einem Unternehmen, das bereits an wichtigen Knotenpunkten (Häfen wie Orlando) Standorte betreibt und dort 100 bis 200 Lkw pro Tag mit dem nötigen Wasserstoff versorgt. Die Verfügbarkeit von ausreichend Wasserstoff ist laut einem Take aus der Pressekonferenz jedenfalls gegeben. Dabei sind auch die zukünftig auszuliefernden TreFCEV und deren H2-Bedarf bereits berücksichtigt. Aktuell sind neun Standorte des eigenen HYLA-Programms neben denen von FirstElement Fuel in der Entwicklung. Insgesamt werden dort perspektivisch über 60 H2-Tankstellen entstehen.

Alle wichtigen Positionen besetzt – mit Toptalenten

Nun ist auch der CFO-Posten neu besetzt: Thomas B. Okray ist der neue Finanzvorstand. Er kann eine beeindruckende Vita vorweisen: Okray war CFO bei Firmen wie Eaton, aber auch in leitender Funktion in der Logistiksparte (Fulfillment) bei Amazon und 14 Jahre in Toppositionen bei GM – auch hier als CFO.

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Mit Jonathan Pertchik holt sich Nikola einen neuen Vorstand ins Haus, der schon als CEO bei TravelCenters of America erfolgreich tätig war. Das Unternehmen wurde von BP übernommen und zählt zu den größten Betriebshofbetreibern in den USA. Hier könnten einmal Wasserstofftankstellen von Nikola positioniert sein – vergleichbar Pilot Flying J –, wenn es zu einer Kooperation käme (eine Idee).

Ole Höfelmann wird über die Tochtergesellschaft HYLA Präsident von Nikola Energy. Zuvor war er für die weltweiten Infrastrukturaktivitäten des Unternehmens verantwortlich. In seiner Karriere hatte er 30 Jahre lang zahlreiche Führungspositionen bei Air Liquide inne, unter anderem als CEO von Air Liquide Spanien mit 3.000 Mitarbeitern. Außerdem war er bei Plug Power als Leiter des Bereichs Elektrolyse tätig. Darüber hinaus ist er Vorstandsmitglied verschiedener Verbände wie der California Fuel Cell Partnership.

Carla Tully vervollständigt den Vorstand. Sie hatte Führungspositionen in Fortune-150-Unternehmen inne, u. a. als Mitbegründerin von Earthrise Energy (über 1,5 GW erneuerbare Energie), war im Vorstand des Citizens for Responsible Energy Solutions Forum sowie in leitenden Positionen bei MAP Energy (2,4 Mrd. US-$ Marktkapitalisierung) und AES Corp. Nikola kann so auf ein umfassendes Know-how in den Bereichen M&A, Private Equity und CSR zurückgreifen. Damit ist Nikola auf allen Führungspositionen bestens für die Zukunft gerüstet.

Lkw im Einsatz – Kunden sehr zufrieden

Mehrere Kundenberichte über Langstreckenfahrten mit wasserstoffbetriebenen Lkw fallen sehr positiv aus: Coyote Container fuhr vom Hafen Oakland nach Long Beach, dann nach Iowa und Ontario und zurück zum Hafen Portland – mit nur einer H2-Tankfüllung 866 Meilen. MTA Trucks fuhr 519 km von Edmonton nach Calgary und zurück. Der Tank war am Ende der Strecke noch zu 40 Prozent gefüllt – bei minus zehn Grad. Weitere Beispiele beziehen sich auf Touren von über 1.000 Meilen an einem Tag bei voller Beladung.

Spezielle Fantasie mit dem Badger?

Ja, Sie lesen richtig: Ember hat 2023 von Nikola die Markenrechte (IP, Design) und Prototypen für diesen stark aussehenden SUV namens Badger erworben. Nikola hat diese Werte im Rahmen eines Equity-Swaps (Tausch über Sacheinlage) an Ember abgegeben und dafür 30 Prozent an der Firma erhalten. Es wird kein Kapital von Nikola fließen, da man sich auf den E-Lkw konzentriert. Fest steht, dass der Badger als BZ/Batterie-SUV dem Cybertruck von Tesla ernsthaft Konkurrenz machen könnte, sollte er in time auf den Markt kommen. Ob Ember und andere OEMs und Partner dieses Projekt tatsächlich umsetzen, ist aber noch unklar.

Psychologisch ist es jedoch ein starkes Zeichen, dass Nikola hier indirekt mit im Boot sitzt. Man darf gespannt sein. Denn der Badger diente einmal als Basis für eine Kooperation mit GM und sorgte für eine zweistellige Milliardenbewertung von Nikola Motors an der Börse. Damals gab es 6.000 Vorbestellungen. Betrachten Sie es einfach als nettes Nebenthema, aber es könnte sehr spannend werden, wenn es hier konkret wird und bekannte Namen wie Magna, Dana, GM und viele andere den Ball aufgreifen. Man bedenke: Auch das Design eines solchen Autos, das man ja bereits hat, kostet viel Kapital – ganz abgesehen davon, dass der Produktionsstart sehr viel Kapital erfordert, auch wenn es eventuell Firmen (OEM: Original Equipment Manufacturer) gibt, die bereits vorhandene Produktionskapazitäten sehr schnell hochfahren könnten. Dann wäre der Badger schon in wenigen Jahren auf dem Markt. Alles ist denkbar.

Fazit

Mit über 460 Mio. US-$ an freiem Kapital (unrestricted cash) ist das Unternehmen zunächst gut aufgestellt. Kostensenkungsmaßnahmen, Optimierungen und normale Skaleneffekte in der Produktion (je mehr Lkw gebaut und verkauft werden, desto günstiger wird der Stückpreis und desto näher rückt die Gewinnschwelle) werden das Gesamtjahr prägen, wobei der Kapitaleinsatz auf Quartalsbasis deutlich sinken soll. 400 bis 450 Lkw beider Typen gelten als erstes Absatzziel für 2024, mit einer Umsatzerwartung von 150 bis 170 Mio. US-$. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Auftragseingänge deutlich höher ausfallen können, auch wenn sie erst ab 2025 umsatzwirksam werden.

Nikola befindet sich erst in der Anlaufphase. Theoretisch könnten bei Verfügbarkeit aller Zulieferteile bereits 2.400 Lkw pro Jahr produziert werden. Was den Börsenkurs betrifft, so wiederholt sich CEO Stephen Girsky salomonisch, wenn er – sinngemäß – sagt, dass die Börse das selbst am besten bewerten wird, wenn die gemachten Prognosen eintreffen. Damit verbunden ist meine Erwartung, dass wir bald wieder Kurse von über 1 US-$ (oder deutlich mehr) sehen werden, wenn das eintritt, was prognostiziert wird. Ein Reverse Split (Aktienzusammenlegung) als Maßnahme, um den Aktienkurs über 1 US-$ zu heben, erübrigt sich dann natürlich. (Bei einem Kurs von unter 1 US-$ kann es theoretisch zu einem Delisting von der NASDAQ kommen, am 7. Juli nach einer 180-Tage-Frist, die aber verlängert werden kann.)

Das Kursverhalten der Aktie wird derzeit noch von Shortsellern und Naked-short-Sellern dominiert, die massiv gegen das Unternehmen und den Aktienkurs wetten. 217,6 Millionen Aktien waren Mitte Februar leerverkauft. Dieses Short-Interesse könnte bei guten Nachrichten zu Eindeckungskäufen (im Extremfall zu einem Squeeze) führen – so meine persönliche Sicht, ohne Obligo.

Auf der anderen Seite kaufen institutionelle Investoren wie der norwegische Staatsfonds (der 10,25 Prozent an Nikola hält), Blackrock, Vanguard und andere, was als gutes Zeichen gewertet werden kann und sollte. Gegen den Firmengründer Trevor Milton hat Nikola bereits vor Gericht gewonnen und man arbeitet nun an einem Vollstreckungstitel. Immerhin geht es um 165 Mio. US-$. Milton hält noch über 51 Mio. Aktien, die eventuell als Teilzahlung – ohne Obligo – eingezogen werden könnten.

Der Aktienkurs wird nun vor allem von den Auftragseingängen für die E-Lkw getrieben. Aus aktuell laufenden Testreihen bei Flottenbetreibern könnte – so meine Erwartung – auch so mancher Großauftrag resultieren.

Nikola ist als Start-up zu sehen. Es handelt sich um einen neuen, disruptiven Markt am Anfang eines langfristigen Trends. Bis zum Übergang in die Gewinnzone (2025/26) muss noch viel Kapital investiert werden (logische Verluste), aber die Börse wird es, wenn die Prognosen eintreffen, gerne zur Verfügung stellen und in der Aktienkursentwicklung antizipieren. Die Investmentbank Baird hat kürzlich bereits ein Kursziel von 2 US-$ ausgerufen. Andere Investmentbanken dürften folgen. Die Volatilität der Aktie wird sehr hoch bleiben. Tagesschwankungen von fünf oder sogar über zehn Prozent sind normal. Nichts für Anleger mit schwachen Nerven.

Risikohinweis

Jeder Anleger sollte sich bei der Investition in Aktien immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bewusst sein und auch an eine sinnvolle Risikostreuung denken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien stammen aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, das heißt, es handelt sich nicht um Standardwerte, und auch die Volatilität ist deutlich höher. Diese Analyse stellt keine Kaufempfehlung dar. Alle Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen hinsichtlich der Bewertung ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, wobei der Fokus auf einer mittel- bis langfristigen Bewertung und nicht auf kurzfristigen Gewinnen liegt. Die hier vorgestellten Aktien können im Besitz des Autors sein. Es handelt sich nicht um eine Anlage- oder Kaufempfehlung, sondern lediglich um eine unverbindliche persönliche Einschätzung – ohne Obligo.

Autor: Sven Jösting, verfasst am 15. März 2024

Nikola Motors – Sonderfantasie durch den Badger

Nikola Motors – Sonderfantasie durch den Badger

Die US-Firma Ember* hat kürzlich die Markenrechte (IP, Design) und Prototypen des Badgers von Nikola erworben. Nikola gibt die Werte dieses Sport Utility Vehicles (SUV) im Rahmen eines Equity-Swaps (Tausch via Sacheinlage) ab und erhält dafür 30 Prozent an dem Unternehmen*, das mehrheitlich im Besitz von dem Influencer Dave Sparks und Cole Cannon ist. Kapital von Nikola wird keines fließen, denn der Fahrzeughersteller konzentriert sich zu Recht auf elektrische Nutzfahrzeuge (Batterie + Brennstoffzelle/Wasserstoff). Fest steht, dass der SUV Badger als BZ/Batterie-SUV (Wasserstoff) sehr chic aussieht und dem Cybertruck von Tesla arge Konkurrenz bereiten könnte, sollte diese in time auf den Markt finden. Ob Ember und andere OEMs sowie Partner dieses Projekt wirklich umsetzen, ist allerdings noch unklar.

Der Badger diente mal als Basis für eine Kooperation mit General Motors (GM) und sorgte für eine zweistellige Milliardenbewertung von Nikola Motors an der Börse. Es gab damals 6.000 Vorbestellungen. Betrachten Sie dies somit als schönes Nebenthema. Es könnte sehr spannend sein, wenn es hier konkret wird, sollten bekannte Namen wie Magna, Dana, GM u.v.a. den Ball aufgreifen. Bedenken Sie: Auch das Design eines solchen Modells kostet viel Kapital, welches man ja bereits hat – abgesehen von der Tatsache, dass die Aufnahme der Produktion sehr viel Kapital erfordert, wenn es eventuell auch Unternehmen (OEM = Original Equipment Manufacturer) gibt, die sehr schnell aufgrund schon bestehender Produktionskapazitäten hochgefahren werden könnten – dann könnte der Badger schon bald auf den Markt kommen – alles denkbar.

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Der Ausblick stimmt sehr zuversichtlich

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Die Bilanzpressekonferenz am 22. Februar 2024 zum vierten Quartal und Gesamtjahr 2023 und vor allem der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr bestätigt meine sehr optimistische Einschätzung dieses Startups für CO2-freie Lkw. Von 42 gebauten TreFCEV wurden 35 im vierten Quartal 2023 ausgeliefert. Sieben befinden sich in Testläufen bei Flottenbetreibern. Die batterieelektrischen Lkw TreEV finden nach dem Problem mit den Batterien und deren Austausch im Laufe des Jahres bis Ende des zweiten Quartals zurück zu ihren Käufern. Nikola kann jeden gebauten TreFCEV sofort verkaufen, da die Nachfrage da ist, aber es noch nicht ausreichend Zulieferteile gibt. 2024 sollen 300 bis 350 verkauft werden.

Stark ist die Position bei den Gutscheinen HVIP Voucher, wo Nikola fast alle (99 Prozent = 355 von 360) auf sich verbuchen kann. Wir sprechen von bis zu 408.000 US-$ Zuschuss pro BZ-Lkw. Bei den BEV sind es 95 Gutscheine per Ende Januar 2024.

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Sich auf Kalifornien und Kanada in der Anfangsphase zu konzentrieren, ergibt angesichts der Förderprogramme eindeutig sehr viel Sinn. Parallel arbeitet Nikola via der Tochter HYLA daran, die Wasserstoffinfrastruktur an wichtigen Standorten – u.a. Hafenanlagen in Kalifornien wie LA oder Orlando – durch mobile H2-Tankstellen mit dem notwendigen Wasserstoff darzustellen. Bei dieser Strategie lassen sich erst einmal mobile H2-Tankstellen aufstellen (wesentlich weniger Regulatorik als bei festen Standorten), bis man je nach Erfahrung und Bedarfslage feste Stationen errichtet.

Dazu kommt die Partnerschaft mit First Element Fuel, die bereits H2-Tankstellen an wichtigen Knotenpunkten (Häfen wie Orlando) betreiben und dort 100 bis 200 Lkw am Tag mit dem notwendigen Wasserstoff versorgen. Die Verfügbarkeit des Wasserstoffs ist auf jeden Fall (so ein Take aus der Pressekonferenz) in ausreichender Menge gegeben. Darin sind auch bereits zukünftig auszuliefernde TreFCEV und deren H2-Bedarf berücksichtigt.

Aktuell werden neun Standorte des eigenen HYLA-Programms neben denen von First Element Fuel entwickelt. Insgesamt werden da perspektivisch über 60 H2-Tankstellen auf den Weg gebracht. Vielleicht tank da auch irgendwann mal der Badger?

Lkw im Einsatz – Kunden sehr zufrieden

Es gibt diverse Berichte über Langstreckenfahrten mit den wasserstoffbetriebenen Lkw von Kunden, die ausgesprochen positiv berichten: Coyote Container hat eine Fahrt vom Hafen Oakland nach Long Beach, dann nach Iowa und Ontario und dann zurück zum Hafen Portland unternommen. Mit nur einer H2-Nachfüllung nach 866 Meilen. MTA Trucks fuhr eine Runde über 519 km von Edmonton nach Calgary und zurück. Der Tank war am Ende der Strecke noch 40 Prozent gefüllt – bei minus 10 Grad. Weitere Beispiele beziehen sich auf Touren von über 1.000 Meilen in einem Tag bei voller Last.

Fazit: Mit über 460 Mio. US-$ an freiem Kapital (unrestricted cash) ist das Unternehmen vorerst gut durchfinanziert. Kostensenkungsmaßnahmen, Optimierungen und normale Skalierungseffekte in der Produktion (je mehr Lkw gebaut und verkauft werden, umso günstiger der Preis pro Einheit und je näher der Zeitpunkt, die Gewinnschwelle zu überschreiten) werden das Gesamtjahr prägen, wobei der Kapitaleinsatz auf Quartalsbasis erheblich fallen soll. 400 bis 450 Lkw beider Gattungen gelten als erstes Absatzziel für 2024 mit einer Umsatzerwartung von 150 bis 170 Mio. US-$. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Auftragseingänge erheblich höher ausfallen könnten, auch wenn diese erst 2025 umsatzwirksam werden.

Nikola steht erst in der Anfangsphase – 2.400 Fahrzeuge könnten bereits theoretisch auf Jahresbasis produziert werden, wenn alle Zulieferteile verfügbar sind. Was den Börsen-(Aktien)kurs angeht, wiederholt sich CEO Girsky salomonisch mit seiner Äußerung – sinngemäß – dass die Börse das selbst am besten bewerten wird, wenn die gemachten Prognosen eintreten. Damit geht meine Erwartung einher, dass wir bald wieder Kurse von über 1 US-$ sehen werden (bzw. wesentlich höhere), wenn eintritt, was prognostiziert wird.

Unter 1 US-$ kann es theoretisch zu einem Delisting an der NASDAQ kommen (7. Juli nach 180-Tage-Frist, die allerdings verlängert werden kann). Ein Reversal-Split (Aktienzusammenlegung) als eine Maßnahme, den Aktienkurs auf über 1 US-$ zu bringen, erübrigt sich dann natürlich von selbst.

Das Kursverhalten der Aktie wird aktuell noch von Shortsellern und Naked Shorts dominiert, die stark gegen das Unternehmen und den Aktienkurs wetten. 229,6 Mio. Aktien waren Mitte Februar leer verkauft. Dieser Short-Interest könnte mal – bei guten Nachrichten – Grund für Eindeckungskäufe (im Extremfall ein Squeeze) sein – aber nur eine persönliche Sicht – ohne Obligo. Auf der anderen Seite kaufen institutionelle Anleger wie der Norwegische Staatsfonds (hält 10,25 Prozent an Nikola), Blackrock, Vanguard und andere zu, was als ein gutes Zeichen angesehen werden kann und sollte.

Gegen den Firmengründer Trevor Milton hat Nikola bereits vor Gericht gewonnen und arbeitet nun daran, einen Titel zur Umsetzung zu erhalten. Immerhin geht es um 165 Mio. US-$. Das wurde auch in der Bilanzpressekonferenz erwähnt. Milton hält noch direkt über 51 Mio. Aktien, die eventuell als Teilzahlung – ohne Obligo – eingezogen werden könnten. Der Aktienkurs wird nun vor allem von Auftragseingängen für die E-Lkw getrieben. Da man an Testreihen bei Flottenbetreibern arbeitet, könnte hieraus – meine Erwartung/Spekulation – auch mancher Großauftrag resultieren. Denn Logistiker wie beispielsweise FedEx haben über 35.000 Lkw, die via CO2-Bespeisung und Auflagen (Dekarbonisierung) wie auch Gesetzen in Bundesstaaten wie Kalifornien peu a peu weg vom Diesel müssen.

Nikola muss als Startup gesehen werden. Da geht es um einen neuen, disruptiven Markt am Anfang eines langfristigen Trends. Bis es zu dem Übergang in die Gewinnzone (2025/26) kommt, muss noch viel Kapital investiert werden (logische Verluste), aber die Börse wird dies gerne zur Verfügung stellen, wenn die Prognosen eintreten und in der Aktienkursentwicklung antizipieren. Die Investmentbank Baird hat ja kürzlich erst einmal 2 US-$ als Kursziel ausgerufen. Andere Investmentbanken sollten folgen. Die Volatilität in der Aktie wird sehr hoch bleiben – Tagesschwankungen von fünf oder auch über zehn Prozent gehören zur Normalität. Nichts für Anleger mit schwachen Nerven.

Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

Autor: Sven Jösting, verfasst am 2. März 2024

*: Es handelt sich um das US-amerikanische Unternehmen Ember, nicht um Ember Motors.

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Portrait Lohscheller, © VinFast

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Der frühere Opel-CEO Michael Lohscheller ist zu Nikola gewechselt. Ende Februar gab der US-amerikanische Nfz-Hersteller bekannt, dass Lohscheller zum Präsidenten des Unternehmens ernannt wurde. Zuvor war der Manager nach nur vier Monaten, in denen er als Geschäftsführer des vietnamesischen Automobilisten VinFast agierte, von diesem Amt zurückgetreten. Davor leitete er vier Jahre lang die Opel Automobile GmbH.

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Hyzon Motors – Raus aus der Beobachtungsrolle

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Schwerlastwagen von Hyzon, © Ark Energy
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Hyzon – Auffällig hohe Umsätze bei steigenden Notierungen

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