Der starke Kursrückgang der Aktie von Nikola Motors scheint beendet. Wir sehen wieder anziehende Notierungen mit recht hohen Tagesumsätzen von bis zu 30 Mio. Aktien. Es scheint ein neuer Optimismus zu entstehen, da die Planungen des Unternehmens nun auch wirklich umgesetzt werden. Der Bau der Fabrik in Arizona schreitet gut voran und es entsteht eine Produktionsstätte in Ulm. Rückenwind erhält das Unternehmen durch die Pläne des Mitbewerbers Daimler Trucks, 5.000 wasserstoffgetriebene Lkw in den kommenden Jahren auf die Straße zu bringen und den Wasserstoff über den Partner Shell verfügbar zu machen. Da wird das Geschäftsmodell von Nikola in gewisser Weise kopiert, nur dass Nikola selbst in die Produktion von Wasserstoff und die damit verbundenen Umsätze einsteigt, statt dies Dritten zu überlassen.
Alles hat zwei Seiten: So stellt sich die geplante Kooperation mit General Motors wie auch die Stornierung von 2.500 batterieelektrischen Müllfahrzeugen für Republic Services im Nachhinein als Glückfall heraus. Im Fall GM hätte Nikola selbst, unter anderem für Werkzeuge, über 700 Mio. US-$ in die Hand nehmen müssen. Die Beteiligung von GM mit 2 Mrd. US-$ als „geldwerter Leistung“ hätte zu einer Verwässerung der Zahl der ausgegebenen Aktien geführt.
Nun ist es amtlich: Plug hat die steuerliche Behandlung der Ausgabe von Optionsscheinen für den Bezug von Aktien an Amazon und Walmart über eine steuerliche Erfassung als buchhalterische „non-cash charge“ bilanziell mit 456 Mio. US-$ erfasst, was zu einem Verlust in Höhe von 1,12 US-$ pro Aktie führte. Immerhin haben beide Großkunden über 100 Mio. Optionsrechte eingeräumt bekommen, die ab einem Ausübungspreis von 1,189 US-$ im Tiefst und 13,80 US-$ im Höchst pro Aktie ausgeübt werden können.
Was haben Plug Power und FuelCell Energy mit Ballard Power, Bloom Energy und Nikola Motors gemeinsam? Was unterscheidet sie und welche Rückschlüsse auf die zukünftige Kursperformance an der Börse lassen sich ziehen?
Die Bombe platzte am 30. November 2020: General Motors wird sich nicht an Nikola beteiligen. Aber gemäß der neuen Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) will GM dennoch in der Batterie- und Brennstoffzellentechnik mit Nikola zusammenarbeiten. Der Badger wird nun nicht wie geplant bei GM vom Band laufen. Die ursprünglich angedachte Beteiligung an Nikola in Höhe von wertmäßig 2 Mrd. US-$ (dieser Betrag galt als Bewertungsbasis der Zusammenarbeit) ist damit auch hinfällig. Der Aktienkurs ging daraufhin in den Sinkflug.