Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Jösting

5. April 2024

Titelbild: Brennstoffzellenkraftwerk von FuelCell Energy

Bildquelle: FuelCell Energy

FuelCell Energy – Carbon Capture als Wachstumsstory?

FuelCell Energy hat mit SOFC-Brennstoffzellenkraftwerken eigene Kapazitäten für saubere Energie im Umfang von 62,8 MW (Vorjahr: 43,7 MW) aufgebaut. Die eigene Hochtemperatur-Brennstoffzelle dient als Basis für den Einsatz in der Elektrolyse, wo das Unternehmen großes Potenzial für sich erkannt hat. Dazu kommen diverse Forschungsprojekte, unter anderem in Kanada, und man setzt auf die eigens entwickelte Carbon-Capture-Technologie, die Emissionen vermeiden und gleichzeitig emissionsfreie Energie erzeugen soll. So weit, so gut. Unweigerlich denkt man an Konkurrenten wie Bloom Energy, Sunfire und Ceres Power (indirekt auch Weichai Power und Bosch), die ähnliche Visionen und Technologieansätze wie FuelCell Energy verfolgen.

Was das alles an Auftrags- und Umsetzungspotential hat, erschließt sich mir leider noch nicht. Die Zahlen sind bisher ernüchternd: Das erste Quartal (Fiskaljahr 31.01.24) brachte einen Verlust von 44,4 Mio. US-$. Der Umsatz sank in dem Quartal auf 16,7 Mio. US-$. An Liquidität mangelt es dem Unternehmen nicht: 348,4 Mio. US-$ waren am 31. Januar 2024 auf dem Konto. Allerdings ist seit Jahren ein permanenter Kapitalabfluss zu verzeichnen, der durch ständige Aktienplatzierungen an der Börse über ein ATM-Programm gestützt wird. Projekte wie mit Exxon in Holland klingen vielversprechend, lassen aber keine Rückschlüsse auf das Potenzial zu. In Südkorea hat der ehemalige Partner Posco über seine Tochter Korea Fuel Cells die Option auf weitere Aufträge in Ergänzung zu einem früheren Projekt verfallen lassen. Kein gutes Zeichen.

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Gemeinschaftsunternehmen mit ExxonMobil

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Auf den ersten Blick klingt es vielversprechend: FuelCell Energy und ExxonMobil haben vereinbart, in Rotterdam eine Produktionsanlage für Carbon Capture zu bauen. Dabei geht es darum, CO2-Emissionen zu vermeiden bzw. CO2 zu speichern und nutzbar zu machen, ohne dass ein CO2-Fußabdruck entsteht. CCS steht für „Carbon Capture and Storage“. Nach erfolgreichem Einsatz direkt in der Nachbarschaft wichtiger Industrien könne das Projekt, das auf der Technologie von FuelCell Energy aufbaut, an allen Produktionsstandorten von ExxonMobil eingesetzt werden, an denen CO2-Emissionen anfallen. Der Prozess soll als Nebenprodukt Wärme erzeugen und die Produktion von grünem Wasserstoff ermöglichen.

Leider gibt es keinen Hinweis auf das genaue Investitionsvolumen (Invest seitens FuelCell Energy) und darauf, welches Auftragsvolumen sich daraus ableiten lässt. Jedenfalls wird das Projekt von der EU über den Emissions Trading System Innovation Fund finanziell unterstützt. ExxonMobil und FuelCell Energy arbeiten bereits seit einiger Zeit an den begleitenden Technologien, so dass dieses konkrete Projekt einen weiteren wichtigen Meilenstein darstellt.

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Das Cash-Polster sichert den Aktienkurs gut ab. Die Börse wird FuelCell Energy wiederentdecken, wenn gezeigt werden kann, wie mit Technologien wie Carbon Capture und SOEC Aufträge generiert und Geld verdient werden kann. Das wird noch dauern. Zum Trading ist die Aktie immer geeignet, da gute Nachrichten hier schnell zu größeren Kursausschlägen führen.

Risikohinweis

Jeder Anleger sollte sich bei der Investition in Aktien immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bewusst sein und auch an eine sinnvolle Risikostreuung denken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien stammen aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, das heißt, es handelt sich nicht um Standardwerte, und auch die Volatilität ist deutlich höher. Diese Analyse stellt keine Kaufempfehlung dar. Alle Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen hinsichtlich der Bewertung ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, wobei der Fokus auf einer mittel- bis langfristigen Bewertung und nicht auf kurzfristigen Gewinnen liegt. Die hier vorgestellten Aktien können im Besitz des Autors sein. Es handelt sich nicht um eine Anlage- oder Kaufempfehlung, sondern lediglich um eine unverbindliche persönliche Einschätzung – ohne Obligo.

Autor: Sven Jösting, verfasst am 15. März 2024

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