Die Herstellung von Wasserstoff gilt inzwischen weltweit als neuer Zukunftsmarkt. Die vielen unterschiedlichen Elektrolyseurhersteller erfreuen sich derzeit einer bis dato unbekannten Nachfrage. Zahlreiche neue Akteure drängen auf das Feld, und immer mehr konventionelle Energieversorger schwenken von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Energien um und nehmen H2-Gas in ihr Portfolio auf. Doch wo genau stehen wir aktuell beim Thema Elektrolyseure und was dürfen wir noch erwarten? Hier ein grober Überblick – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Die erste Runde des Ideenwettbewerbs „Wasserstoffrepublik Deutschland“ ist dieses Frühjahr gestartet. In dessen Verlauf fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung 16 Vorhaben mit 71 Partnern der Grundlagenforschung mit insgesamt 56 Mio. Euro. Parallel laufen drei industriegeführte H2-Leitprojekte (H2Giga, H2Mare und TransHyDe), die grundlegende Fragen der Wasserstoffwirtschaft thematisieren und so eine wissenschaftliche Basis für neue Produkte und Anwendungen bereitstellen.
Wo gibt es wesentliche Fortschritte bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologie? Und wo bestehen noch Hemmnisse? Wo ist Handlungsbedarf, wenn es darum geht, Hürden abzubauen und Innovationen schneller vorantreiben zu können? Derlei Fragen wollen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mithilfe des neuen Projekts „H2-Kompass“ klären. Dafür stellt der Bund über die Laufzeit von zwei Jahren Fördermittel in Höhe von 4,2 Mio. Euro zur Verfügung.
Immer mehr Bauprojekte setzen bei der Energieversorgung inzwischen auf Wasserstoff und Brennstoffzellen. Vor dem Hintergrund der Pariser Klimaziele liegt es nahe, für Neubauten keine fossilen Energieträger mehr einzuplanen, sondern komplett auf erneuerbare Energien zu setzen. Da aber der mit einer innovativen Energietechnik verbundene Aufwand oft doch erheblich ist, lohnt er sich umso mehr, je größer die Anzahl der Nutzer ist. Insbesondere für Quartierslösungen, bei denen mitunter viele Dutzende oder gar Hunderte Wohneinheiten gebaut werden, ist solch ein alternativer Ansatz sinnvoll.
Die Fakultät Maschinenbau der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) greift das Thema Energiewende aus der Hightech Agenda Bayern auf und entwickelt einen neuen Studiengang Wasserstofftechnik. Ab Oktober 2021 soll es Studierenden dort möglich sein, sich vertieft mit Wasserstoff zu befassen, um sich später auch beruflich diesem bedeutenden Bestandteil der Energiewende zu widmen. Im neuen Studiengang stehen vor allem die Entwicklung von H2-Anlagen, deren laufender Betrieb sowie die entsprechende Anlagen- und Arbeitssicherheit im Mittelpunkt. Zur Studiengangentwicklung und -gestaltung sollen maßgeblich ein ständiger Austausch sowie spätere Projektkooperationen mit Unternehmen und deren Fachexperten beitragen.