Brennstoffzellenheizgeräte sind mittlerweile seit einigen Jahren auf dem Markt. Doch das Segment will nicht so recht in Schwung kommen, die Anzahl der installierten Geräte steigt nur langsam. Dies könnte an der begrenzten Auswahl und den noch hohen Preisen liegen. Doch berücksichtigt man die aktuell recht großzügigen Fördergelder, die beim Wechsel zu energieeffizienten Heizgeräten, insbesondere beim Ausbau einer alten Ölheizung, in Anspruch genommen werden können, muss man annehmen, dass es noch andere Gründe für die Kaufzurückhaltung gibt. Einer könnte darin liegen, dass heutige BZ-Aggregate – genau wie Brennwertthermen – Erdgas verbrennen und somit CO2-Emissionen verursachen.
Immer mehr Bauprojekte setzen bei der Energieversorgung inzwischen auf Wasserstoff und Brennstoffzellen. Vor dem Hintergrund der Pariser Klimaziele liegt es nahe, für Neubauten keine fossilen Energieträger mehr einzuplanen, sondern komplett auf erneuerbare Energien zu setzen. Da aber der mit einer innovativen Energietechnik verbundene Aufwand oft doch erheblich ist, lohnt er sich umso mehr, je größer die Anzahl der Nutzer ist. Insbesondere für Quartierslösungen, bei denen mitunter viele Dutzende oder gar Hunderte Wohneinheiten gebaut werden, ist solch ein alternativer Ansatz sinnvoll.
Der Traum so manch eines Hausbesitzers, sich unabhängig mit Energie versorgen zu können, könnte schon bald Wirklichkeit werden. In einzelnen Projekten ist es bereits gelungen, den Netzanschluss überflüssig zu machen und Immobilien allein mithilfe erneuerbarer Energien zu versorgen. Nach Jahren der Entwicklung ist die Technologie inzwischen an der Schwelle zur Serienfertigung, so dass sie in absehbarer Zeit auch preislich in akzeptablere Regionen kommen könnte.
Vierter Teil der Regionen-Serie: HyExpert HyAllgäu
Vor Beginn der HyExperts-Studie glichen im Allgäu die zahlreichen Ideen rund um den Wasserstoff einem Faden mit vielen losen Enden. Die vom Bundesverkehrsministerium geförderte und von der NOW GmbH betreute Maßnahme konnte jedoch in kürzester Zeit konkrete Pläne für ein Reallabor mit dem Ziel der Produktion und Verwertung von 1.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr im Allgäu präsentieren. Die NOW-Initiative HyLand war somit ein wesentlicher Erfolgsfaktor und Impulsgeber für die Transformation der Region in Richtung einer Wasserstoffwirtschaft.
Im Neubau ist biogenes Flüssiggas mit Solar & Co. gleichgestellt
Seit mehr als zwei Jahren ist biogenes Flüssiggas als grüne Erfüllungsoption im Wärmemarkt gesetzlich anerkannt. Insbesondere im ländlichen Raum könnte sogenanntes Bio-LPG in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Zudem gibt es viele Pilotprojekte mit synthetischem Flüssiggas, das mithilfe von grünem Wasserstoff hergestellt wird. Eine Übersicht:
Die Fakultät Maschinenbau der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) greift das Thema Energiewende aus der Hightech Agenda Bayern auf und entwickelt einen neuen Studiengang Wasserstofftechnik. Ab Oktober 2021 soll es Studierenden dort möglich sein, sich vertieft mit Wasserstoff zu befassen, um sich später auch beruflich diesem bedeutenden Bestandteil der Energiewende zu widmen. Im neuen Studiengang stehen vor allem die Entwicklung von H2-Anlagen, deren laufender Betrieb sowie die entsprechende Anlagen- und Arbeitssicherheit im Mittelpunkt. Zur Studiengangentwicklung und -gestaltung sollen maßgeblich ein ständiger Austausch sowie spätere Projektkooperationen mit Unternehmen und deren Fachexperten beitragen.