Auf den ersten Blick scheint die Nachricht negativ zu sein: Nikola Motors hat sich bereit erklärt, der amerikanischen Börsenaufsicht SEC für das Fehlverhalten des Gründers und ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Trevor Milton 125 Mio. US-$ zu zahlen. Auf der anderen Seite plant Nikola aber, sich dieses Geld zurückzuholen, da Milton wohl noch einen Aktienanteil von zehn Prozent und mehr an Nikola hält, obwohl er wohl einige Aktien verkauft und an Verwandte übertragen hat. Nikola kann diese Aktien zwar nicht einfach einziehen, vielleicht aber einfrieren, bis man sich geeinigt hat.
Mit über 44 Mio. gehandelter Aktien ging es am 4. November 2021 rasant im Kurs nach oben. Am Ende des Tages gab es dann ein Plus von über 21 %. Am Freitag dann via Gewinnmitnahmen wieder runter. Nikola konnte besser als erwartete Zahlen liefern (3. Quartal), wobei diese meines Erachtens noch irrelevant sind, da sich das Unternehmen ja im Aufbau befindet und den BP umsetzt. Gut ist indes die Meldung, dass man sich mit der Börsenaufsicht SEC verglichen habe: 125 Mio. US-$ wird Nikola für das Fehlverhalten des Gründers und ehemaligen CEO Trevor Milton zahlen.
Eigentlich sollte die Meldung ja um den 3. Dezember kommen, nun ging alles viel schneller. Bereits gestern wurde bekannt gegeben, dass entgegen mancher – auch meiner – Erwartung GM nicht bei Nikola Motors einsteigt. Auch den Badger (SUV) wird General Motors wohl vorerst nicht für Nikola bauen. Veröffentlicht wurde stattdessen eine Art Absichtserklärung als MoU (Memorandum of Understanding) für eine weitere Zusammenarbeit. Erhofft war eigentlich eine Beteiligung von GM im Wert von 2 Mrd. US-$ worden.
Hindenburg Research hat eine Reihe von Vorwürfen in seinem Informationsdienst gegen Nikola und seinen Gründer Trevor Milton vorgebracht. Dieser Dienst gehört einem bekannten Shortseller, der auf fallende Kurse setzt und auch schon bei Bloom Energy für Kursturbulenzen sorgte. Allein der Name „Hindenburg“ lässt die Vermutung zu, dass man Wasserstoff gerne negativ besetzt haben will. Indes sind solche Shortseller und ihre Postillen bei ihren Recherchen nicht schlecht, auch wenn sie in manchen Argumentationsketten und Vorwürfen übertreiben.
Die Nikola Motor Company (NMC) hat am 1. Dezember 2016 einen mit Wasserstoff angetriebenen Lastwagen vorgestellt. Firmengründer und -chef Trevor Milton enthüllte am Firmensitz in Salt Lake City vor rund 600 geladenen Gästen den Nikola One. Es handelt sich dabei um die Konzeptstudie eines elektrischen Sattelschleppers, der sowohl über ein großes Paket Lithium-Ionen-Akkus als auch über eine Brennstoffzelle verfügt. (mehr …)
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