Unsere Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen: Die Klimaziele müssen ohne negativen Einfluss auf unsere Mobilität und den Wirtschaftsstandort Deutschland erreicht werden. Um die Treibhausgasemissionen zu mindern, müssen daher neben neuen batterieelektrischen und Brennstoffzellen- auch die Bestandsfahrzeuge bedacht werden. Dafür kommt nur der Einsatz von erneuerbaren synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, infrage. Nur so können im Rahmen der von der neuen Bundesregierung angestrebten Klimaziele 2030 Fahrverbote für konventionelle Fahrzeuge, die vor allem die sozial schwächeren Bürger betreffen würden, verhindert werden.
Die Politik hat das Thema Klimaschutz für sich entdeckt – zumindest jetzt im Wahlkampf. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ging es ganz schnell: Innerhalb weniger Tage einigte sich das Bundeskabinett auf ein neues Klimaschutzgesetz, das dann zügig durch die Instanzen abgesegnet wurde. Auch bei der Umsetzung von RED II ging es voran. Was bedeutet dies für die H2– und BZ-Branche?
Alle schauen momentan auf die Politik. Die Bundesregierung soll es richten – nicht nur die Corona-Krise, sondern auch die Klima- sowie die Energiekrise und auch die Krise der Automobilindustrie. So folgt ein Gipfel auf den anderen. Viel ist dieser Tage von der Kanzlerin, von den MinisterpräsidentInnen und auch von UnternehmensvertreterInnen sowie LobbyistInnen zu hören, vergleichsweise wenig hingegen vom Parlament, wo eigentlich die Politik gemacht wird. Aber welche politischen Themen beziehungsweise Gipfeltreffen sind momentan für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik auch wirklich relevant?
Die Experten sind sich einig: Mit der Verankerung der EEG-Umlagebefreiung ist der Politik ein wichtiger erster Schritt in eine Wasserstoffwirtschaft gelungen. Jedoch muss der Ausbau der erneuerbaren Energien mitziehen.
Auswertungen der Power-to-X-Datenbank der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST) zeigen, dass die Technik zunehmend ausgereift ist und kommerzielle Anwendungen findet. Die Neufassung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie wird in den kommenden zwei Jahren wesentliche Rahmenbedingungen dafür detaillieren. Deutschlandweit sind über 50 PtX-Anlagen mit einer elektrischen Gesamtleistung von über 55 MW in Betrieb oder in Planung.