Statoil erfindet das HCNG-Fahrzeug

Statoil erfindet das HCNG-Fahrzeug

Gleichzeitig mit Erdgas und Wasserstoff fahren
20. Feb. 2006 – Ein Hybrid-Fahrzeug der neusten Sorte: das HCNG Powered Sports Car. Aber was soll das sein? Hinter HCNG verbirgt sich die Kombination aus komprimiertem gasförmigen Wasserstoff (H) und Erdgas (Compressed Natural Gas). Beide Energieträger werden als Gemisch in einem Verbrennungsmotor verbrannt und sollen um bis zu 60 % weniger Kohlenstoff-Dioxid emittieren als konventionelle Benzinmotoren.

Während der E-world präsentierte der norwegische Energiekonzern Statoil erstmals dieses neue Konzept in Deutschland. Der erste fahrfähige Prototyp mit einem 180 kW leistenden 2,8-l-Motor wurde kürzlich fertig gestellt und stand in Essen zumindest zum Probesitzen bereit.

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Konzipiert wurde der schnittige Sportwagen von dem Unternehmen aetek as, die das Design individuell auf die recht voluminös anmutenden Druckbehälter abstimmte. Die zwei 250-bar-Flaschen, die eine Mischung aus 8 bis 20 % Wasserstoff und 92 bis 80 % Erdgas enthalten, wurden anstelle des Beifahrersitzes installiert und reichen für eine Reichweite von 300 Kilometern.

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Bei dem Antriebsaggregat handelt es sich um einen konventionellen Erdgasmotor, der den Wasserstoff problemlos mitverbrennt. Durch die besonderen Eigenschaften dieses kohlenstofffreien Energieträgers, kann der Motor deutlich magerer betrieben werden, als im reinen Erdgasbetrieb, wodurch Kraftstoff eingespart und zudem die Menge der Kohlenwasserstoffemissionen reduziert wird. Darüber hinaus bewirkt der Wasserstoffanteil im Kraftstoffgemisch, dass die CO2-Emissionen im Vergleich zum Benzinbetrieb um 60 % und im Vergleich zum CNG-Betrieb um 20 % verringert werden.

Änderungen an der Motorspezifikation seien kaum notwendig, erklärt der zuständige Fahrzeugentwickler Arild Tjomsland von aetek. Im Prinzip können alle Erdgasautos ohne Probleme diesen neuen Kraftstoff tanken.

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Im August will Statoil eine konventionelle Tankstelle entsprechend ausstatten, damit die Theorie in der Praxis getestet werden kann. Dann soll die Station, die direkt am Heimatstandort des norwegischen Konzerns in Forus Stavanger angesiedelt ist, mit drei neuen Zapfsäulen ausgestattet werden: eine für Wasserstoff, eine für Erdgas und eine für HCNG. HCNG soll dann so wie Super-Kraftstoff für einige Cent mehr im Vergleich zu Normal-Kraftstoff angeboten werden.

Außerdem soll dann ein neues Fahrzeugmodell des HCNG Sports Cars präsentiert werden.

Regierung plant neues E-Mobilitätsprogramm

Noch bevor der zweite Bericht der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) öffentlich vorgestellt worden ist, geht es bereits an die Planung der Ergebnisumsetzung. Allerdings werde erst nach der Übergabe des Berichts „über konkrete Maßnahmen entschieden“, hieß es gestern seitens der Bundesregierung. Die Aufregung ist aber jetzt schon groß.
Seit Tagen kursieren Gerüchte durch den Blätterwald, wie die Förderung der Elektromobilität umgesetzt beziehungsweise weitergeführt werden solle. Fest scheint zu stehen, dass Anreize für den Kauf von E-Autos geschaffen werden sollen. Wie dies im Einzelnen aussehen wird, steht aber noch nicht fest. Spekuliert wird allerdings darüber, dass ein neues Milliardenprogramm aufgelegt wird, das eine mehrjährige Befreiung von der Kfz-Steuer für Elektromobile, eine Steuersenkung für elektrisch betriebene Dienstwagen sowie eine Ausweitung der Forschungsförderung vorsehen könnte.
Kaufprämien, wie sie in einigen europäischen Ländern bereits gezahlt werden, bleiben nach wie vor unwahrscheinlich, da sich die FDP dagegen ausspricht. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hatte am Dienstag erklärte: „Ich bin überzeugt: Auch in der Elektromobilität sind Markt und Wettbewerb der beste Motor für Innovationen und technischen Fortschritt. Daher müssen wir gerade bei einer solchen Zukunftstechnologie auf eine ordnungspolitisch saubere Rollenverteilung zwischen Staat und Wirtschaft achten. Mit staatlichen Kaufprämien würde man der Elektromobilität in Deutschland letztlich einen Bärendienst erweisen. Denn derartige staatliche Anreize können den Wettbewerb verzerren und zu Fehlanreizen führen.“
Mit näheren Informationen kann ab dem 16. Mai 2011 gerechnet werden, wenn der NPE-Bericht an Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben worden ist. Beobachter rechnen jedoch damit, dass bereits in der zweiten Mai-Hälfte ein konkretes Regierungsprogramm beschlossen wird.

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