Volles Programm und neue Aussteller auf f-cell 2012

Über 120 Vorträge in 19 verschiedenen Foren – das Programm der 12. f-cell und der 1. Battery+Storage ist recht umfangreich, und zusätzlich findet noch der 3. e-mobil BW Technologietag statt. Somit dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein, wenn vom 8. bis 10. Oktober auf dem Stuttgarter Messegelände die Tore öffnen. Das Gleiche gilt für die begleitenden Messen, zu denen über rund 140 regionale und internationale Aussteller erwartet werden. Die Neugierde ist somit groß, wie denn das neue Konzept ankommen wird. (mehr …)

Daimler bleibt der Brennstoffzelle treu

Seit Mitte der Woche kursieren Meldungen, dass Daimler im Brennstoffzellensegment eine Allianz mit Ford und Nissan eingehen möchte. Weiterhin hieß es von der Zeitschrift auto motor und sport, „Daimler verabschiedet sich von der eigenständigen Entwicklung der Brennstoffzelle“ und „Mercedes verschiebt Einführung der B-Klasse F-Cell“. HZwei ging angesichts dieser fragwürdig anmutenden Verlautbarungen der Sache nach und befragte dazu einen Stuttgarter Pressesprecher. Dieser bestätigte zwar, dass Daimler im weitesten Sinne Gespräche mit Nissan führt und beispielsweise auch im Rahmen der California Fuel Cell Partnership mit Ford spricht. Er konnte allerdings nicht bestätigen, dass konkrete Allianzen bevorstünden, dass die eigenen Forschungsarbeiten eingestellt würden oder dass die Einführung der Brennstoffzellenautos verschoben würde. Weiterhin stellte der Sprecher klar, dass auch in Paris kein Brennstoffzellenfahrzeug, sondern ein Elektroauto, die B-Klasse E-Cell, vorgestellt wurde, nicht das F-Cell-Modell.

f-cell wird größer und dauert länger

Das 12. f-cell Symposium wächst weiter und wird vom 8. bis 10. Oktober 2012 zusammen mit der 1. Battery+Storage zu einer neuartigen Veranstaltung rund ums Thema mobile und stationäre Energiespeichertechnologien und Energiewandler. Nach elf Jahren im mittlerweile zu eng gewordenen Haus der Wirtschaft finden jetzt beide Veranstaltungen gemeinsam auf dem Stuttgarter Messegelände statt. Auf der Battery+Storage wird die gesamte Wertschöpfungskette der Speicherherstellung dargestellt. Dort soll beispielsweise die Frage beantwortet werden, wie regenerativ gewonnene Energie stationär gespeichert und zuverlässig verfügbar gemacht werden kann. Von der Forschung und Entwicklung über die Materialien, die Zellfertigung und Batteriesysteme bis hin zu den Themen Second-Use und Recycling-Technologien werden alle Themenfelder auf dieser neuen Kommunikationsplattform, die die Landesmesse Stuttgart als europäische Leitmesse der Energiespeichertechnologiebranche etablieren möchte, abgebildet.
Parallel dazu findet die f-cell statt, deren Grundkonzept bestehen bleibt. Beide Kongresse laufen über zwei Tage und werden von der Peter Sauber Agentur organisiert. Am Abend des ersten Veranstaltungstages wird es wieder die Preisverleihung des mit 25.000 Euro dotierten f-cell award geben. Neu ist allerdings, dass es für den vom Land Baden-Württemberg gestifteten Innovationspreis Brennstoffzelle in diesem Jahr extra Kategorien für Jungunternehmer (Start-Up) sowie Wissenschaftler (Science) gibt. Am dritten Veranstaltungstag stehen dann f-cell-Seminare, eine Exkursion sowie der e-mobil Technologietag auf dem Programm. Zu dieser mittlerweile zum dritten Mal stattfindenden Konferenz der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg werden rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Dieses Mal stehen thematisch natürlich insbesondere das Schaufenster Elektromobilität – LivingLab BWe mobil und der Spitzencluster Elektromobilität Süd-West im Fokus. Die Messehalle C2 mit der begleitenden Ausstellung ist an allen drei Veranstaltungstagen geöffnet.
www.f-cell.de

f-cell: Neuer Ort, neue Zeit

Synergien schaffen – unter diesem Stichwort wollen die Organisatoren des f-cell-Symposiums einen Standortwechsel in Angriff nehmen. 2012 wird die Veranstaltung auf dem Gelände der Messe Stuttgart stattfinden, wo zeitgleich auch erstmalig die Battery+Storage – internationale Fachmesse für Batterie- und Energiespeicher-Technologien – von der Landesmesse Stuttgart GmbH organisiert wird. Sie tritt mit dem Ziel an, die europäische Leitmesse in dieser Branche zu werden. Mit dieser Zusammenlegung ändert sich auch der Termin der f-cell: Von Ende September verschiebt er sich auf den 8. bis 10. Oktober, wodurch sich die Dauer der Ausstellung um einen Tag verlängert. Peter Sauber erklärte diesen Schritt mit den Worten: „Für 2012 erwarten wir einen weiteren Zuwachs, sowohl bei den Teilnehmer als auch bei den Ausstellerzahlen. Damit wachsen wir über die Kapazitätsgrenzen des Haus der Wirtschaft hinaus.“ Von der Zusammenlegung beider Veranstaltungen an einen Standort erhofft sich Sauber „eine ungemein große Plattform, die international stark wahrgenommen wird.“ Parallel zum f-cell-Symposium wird die Peter Sauber Agentur zudem einen Fachkongress für Batterie- und Energiespeicher-Technologien organisieren. Darüber hinaus wird am 10. Oktober der e-mobil BW Technologietag stattfinden und Mobilitätslösungen der Zukunft präsentieren. Dr. Walter Rogg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS), freute sich: „Die Veranstaltungen stärken sich gegenseitig.“

Optimismus beim bisher größten f-cell-Symposium

Die Stimmung im Stuttgarter Haus der Wirtschaft war gut. So viele Teilnehmer wie noch nie zuvor waren vom 26. bis 27. September 2011 zur 11. f-cell gekommen. Entsprechend locker gaben sich die Veranstalter, die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (WRS) und die Peter Sauber Agentur Messen und Kongresse. „Das war die beste f-cell, die wir je hatten“, freute sich Peter Sauber. Mit zu diesem Erfolg beigetragen haben dürfte die Anwesenheit des neuen Phileas-Busses, der auch den Shuttle-Service für die Gäste der Preisverleihung übernahm.
Es waren nochmals weitaus mehr Besucher als in dem bereits gut besuchten f-cell-Jubiläumsjahr 2010: Über 1.000 Branchenvertreter waren aus insgesamt 26 Ländern angereist. Auch bei der begleitenden Ausstellung waren mehr Institutionen als jemals zuvor vertreten (46). Diese Steigerungen bewirkten nicht nur ein regeres Treiben in den Gängen, sondern gleichzeitig auch eine wesentlich optimistischere Atmosphäre.
Was genau auf einmal zu dem verstärkten Interesse an der f-cell geführt haben könnte, lässt sich nur mutmaßen: War es das klare Bekenntnis von Daimler zu BZ-Fahrzeugen? War es die öffentliche Debatte über Kernenergie und potentielle Energiespeicher? War es die Erkenntnis in der Zulieferbranche, dass ein Weg aus der Krise über neue innovative Techniken führt? Oder war die Zeit jetzt einfach reif?
Vielleicht war es auch einfach die Referentenauswahl, immerhin wurde die Begrüßungsrede zum ersten Mal von einem Landesumweltminister der Grünen, Franz Untersteller, gehalten. Dieser nahm sich dann auch extra viel Zeit und ging ausführlich auf die Energiewende, die Atomkatastrophe von Fukushima, die Landespolitik und natürlich die Brennstoffzellentechnik ein. Er betonte dabei die Notwendigkeit, für den Fahrzeugantrieb „grünen“ Wasserstoff zu verwenden und erklärte: „Die Zukunft hat bereits begonnen.
Beim Ride&Drive-Angebot standen erstmals fünf verschiedene Pkw-Modelle (z.B. Honda FCX Clarity, Opel Ampera) sowie zwei Zweiräder zur Verfügung. Für Aufsehen sorgte HyCologne, das es möglich gemacht hatte, mit seinem 18 m langen Brennstoffzellen-Hybridbus nach Stuttgart zu kommen. Der Phileas hatte erst kurz zuvor seine viermonatige Testphase im Rhein-Erft-Kreis erfolgreich abgeschlossen (s. HZwei-Heft, Juli 2011), bevor er nun im Linienverkehr in Hürth und Brühl eingesetzt wird. Durch die erfolgreiche Fahrt vom Rhein in die baden-württembergische Hauptstadt kamen alle Gäste der f-cell award Preisverleihung in den Genuss einer kostenlosen, leisen und sauberen Probefahrt zu den Stuttgarter Wagenhallen. Boris Jermer und Karsten Krause von HyCologne zeigten sich dementsprechend erfreut über die gelungene Überraschung und berichteten voller Stolz über den niedrigen Verbrauch des Gelenkbusses. Allein die Stuttgarter Wasserstofftankstelle, die trotz des angekündigten Nachfüllstopps am Anreisetag nicht betriebsbereit war, sorgte zunächst für etwas Unruhe. Tags darauf war dann allerdings schon wieder alles voll funktionstüchtig. So konnte dann auch am 28. September die Technik-Tour zum Zentrum E-Mobilität, zu Nucellsys nach Kirchheim/Teck und zum Max-Planck-Institut erfolgreich mit dem Bus durchgeführt werden.
Bei der Verleihung der f-cell awards konnte sich wieder mal eine Abteilung des Hauptsponsors Daimler freuen. Minister Untersteller überreichte den ersten Platz an Dr. Thomas Poschmann, Dr. Steffen Doenitz und Adrian Wieser für die Entwicklung und Produktion des ersten unter Serienbedingungen hergestellten Brennstoffzellen-Pkw, die B-Klasse F-Cell, die erst kürzlich erfolgreich die Erde umrundet hatte. Der zweite Rang blieb ebenfalls in Baden-Württemberg: Die Robert Bosch GmbH erhielt die silberne Auszeichnung für die Entwicklung eines kompakten H2-Dosierventils für BZ-Fahrzeuge verschiedener Größenordnung und Leistungsklasse („Klein aber fein“). Den f-cell award in Bronze mussten sich dieses Mal zwei Unternehmen teil: Zuerst wurde SFC Energy für die neue Produktgeneration des portablen BZ-Systems efoy Comfort geehrt. Anschließend kam Lars Frahm von N2telligence nach vorn und erhielt seine Urkunde für die Entwicklung des Brandschutzsystems QuattroGeneration.

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