Start-ups im Bereich Wasserstoff und Brennstoffzelle, wie Enapter, Lhyfe, Clean Logistics u. a., haben über die Börse frisches Eigenkapital erhalten, um ihre Businesspläne umzusetzen und aus Visionen robuste Unternehmensstories abzuleiten. Die Börse ist ja tatsächlich auch der richtige Ort, um Investitionsrisiken auf viele Schultern (institutionelle und Kleinaktionäre) zu verteilen. Die Anleger stellen da bereitwillig das notwendige Kapital zur Verfügung, um das Unternehmenswachstum aus eigener Kraft bewältigen zu können.
Nikola Motors ist auf dem richtigen Weg. Diverse Testläufe der batterieelektrischen TRE-BEV-Modelle laufen erfolgreich mit Kunden wie TTSI, Tiyaji Brothers (für Anheuser-Busch), Univar, Road One (für IKEA) und Covenant (für Walmart). Bislang alles mit 94 Prozent Auslastung. Im zweiten Quartal wurden 15 TRE BEV produziert und 48 ausgeliefert. Der erste Quartalsumsatz lag bei 18,1 Mio. US-$.
FuelCell Energy sieht sich als einen Leader im CCS-Sektor, der hier aufgrund der eigenen Carbon-Capture-Technologie eine führende Position besitzt. Mit ExxonMobil ist FCE seit Jahren in entsprechenden Projekten aktiv. Nun könnte das neue Programm der Regierung Biden in Sachen Klimaschutz für neue Auftragspotentiale bei FuelCell Energy sorgen, da die steuerliche Förderung mit Beträgen von 60 bis 85 US-$/TonneCO2 für viele betroffene Unternehmen einen Anreiz, aber auch Druck bedeutet, hier technologisch aufzurüsten.
Mehr geht nicht, schaut man auf die Kursentwicklung der vergangenen Wochen bei Bloom Energie: Von 16 US-$ auf über 31 US-$, was fast einer Verdoppelung entspricht. Der dann erfolgte Kursrückgang ist einer Art Arbitrage geschuldet, da Bloom eine kurzfristig erfolgte Kapitalerhöhung bekanntgab: 14,95 Mio. neue Aktien wurden zu je 26 US-$ ausgegeben, so dass da Trader bei über 30 US-$ leer verkauft haben könnten, um bei 26 US-$ wieder einzudecken – eine übliche Strategie, die den jüngsten Kursrückgang erklärt.
Ballard Power geht völlig locker – man kann sagen „unaufgeregt“ – seinen Weg: Das kanadische Unternehmen verfügt bereits über Produktionskapazitäten an seinem Stammsitz in Vancouver, daneben eine fertige BZ-Stack-Produktion in China, unter anderem für Busse sowie Lkw. Ballard investiert massiv in Forschung und Entwicklung und baut ein Netz aus strategischen Partnerschaften auf, die letztendlich zur Massenproduktion für diverse Märkte führen werden.
Die Integration von Siemens Gamesa wird kein Schnellschuss. Somit werden die anteiligen Verluste noch über mehrere Quartale die Ergebnisse des Mutterkonzerns Siemens Energy belasten, bis Ergebnisse aus der Reorganisation, der Einkaufskraftbündelung (Kostensenkungspotentiale) und anderem in besseren Zahlen ihren Ausdruck finden, so unsere Analyse. Denn letztendlich zählen die Wachstumsimpulse des Gesamtkonzerns, und diese können besser nicht sein, bezieht man sich nur auf den Themenkomplex Wasserstoff.