Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Jösting

4. Oktober 2021

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Internationale Wasserstoffkongresse malen ein rosiges Bild – Kurse tauchen ab

Das heutige Hydrogen Energy Ministrial Meeting 2021 in Tokio hat die Bestätigung gebracht, dass der Themenkomplex Wasserstoff keine Eintagsfliege ist, sondern der Beginn eines neuen weltweiten Megatrends. Da waren die Wirtschaftsminister von Ländern wie Chile, Deutschland, Norwegen, Polen, Japan, Neuseeland, Australien, UAE, Saudi-Arabien, Brunei u.a. dabei sowie Vertreter großer Energiekonzerne. Auch Weltorganisationen wie die Internationale Energieagentur (IEA) und der Hydrogen Council waren vertreten. Organisator war die Japan Hydrogen Association. Sie alle bekräftigten in mehrminütigen Reden ihre Ambitionen und Pläne in Sachen Wasserstoff.

Ähnlich positiv sind meine Eindrücke vom Handelsblatt-Fachkongress GAS vom 22. und 23. September, wo Wasserstoff das Thema war und viele Unternehmen ihre zukünftigen Strategien bekannt gaben. Umfassende Details lesen Sie im nächsten Heft von HZwei.

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Nun die andere Seite: Seit Monaten fallen die Kurse der Aktien von Unternehmen aus dem Themenfeld Wasserstoff und Brennstoffzelle. Was hat es damit auf sich?

Eine Ursache sind auf der einen Seite Shortseller, also Anleger, institutionelle wie Hedgefonds, die auf fallende Kurse setzen. Die entsprechenden Zahlen sind sichtbar und werden monatlich veröffentlicht. Bei Nikola Motors erreichte die Anzahl dieser so genannten Short Interest beachtliche 64,8 Mio. Aktien, also über 30 % des Free Floats. Bei Bloom sind es circa 18 Mio. Aktien, die leer verkauft worden sind.

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Seien Sie sicher, dass diese Anleger sehr wohl wissen, was da in Sachen Wasserstoff und Brennstoffzellen abgeht. Sie benötigen aber eine fallende Tendenz der Aktienentwicklung, um hierdurch eindecken zu können, also Gewinne basierend auf fallenden Kursen zu realisieren. Ängstliche Anleger sind da willkommen, weil diese geneigt sein können, zu verkaufen, weil die Kurse fallen. Dieses Verhalten ist erwünscht – guess why?

Auf der anderen Seite sind ebenfalls institutionelle Anleger (Pensionsfonds, Kapitalsammelstellen wie BlackRock, Pimco u.a.), die langfristig ausgerichtet sind und gerade in Unternehmen investieren beziehungsweise noch investieren wollen, die die Decarbonisierung vorantreiben bzw. dem Themenkomplex regenerativer Energien zugerechnet werden können. Diese Anleger werden immer mehr geneigt sein, die stark gedrückten Kurse von Aktien von Unternehmen wie Bloom, Ballard & Co. zu kaufen und die schwachen Kurse für sich zu nutzen.

Mein Fazit: Nicht bange machen lassen durch schwache Kurse. Die Entwicklung der Märkte in Sachen grüner Wasserstoff wie auch der Brennstoffzelle stehen am Anfang eines sehr starken Wachstumstrends. Ein paar gute News (Aufträge, Fusionen, Übernahmen, Kooperationen oder Kaufeinschätzungen der Fachanalysten) und die Kurse drehen genauso schnell wieder nach oben, wie sie gefallen sind. Ironischerweise kann man derzeit nicht sagen „buy on bad news“, weil es diese schlechten Nachrichten momentan so gar nicht gibt.

Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

Autor: Sven Jösting, verfasst am 04.10.2021

Kategorien: 2021 | Allgemein
Handelsblatt | IEA | Japan | Saudi-Arabien :Schlagworte

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Zitat:
    „Die Entwicklung der Märkte in Sachen grüner Wasserstoff … stehen am Anfang …“
    Ja, das stimmt.
    So weit am Anfang, dass bisher nicht einmal die EE-Erzeugerkapazitäten vorhanden sind, mit denen der grüne Wasserstoff produziert werden soll.
    BIs auf kleinere „Leuchtturmprojekte“ wird dies auch noch für Jahre so bleiben, denn die direkte Verwendung des grünen EE-Stromes steht erst einmal überall auf der Welt im Vordergrund, da sich damit die schnellsten und deutlichsten CO2-Einsparungen realisieren lassen.

    Antworten

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