Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

2. Dezember 2014

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Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes

Tankstelle-Jaffestrasse

Die achte Wasserstofftankstelle in Berlin


Die Bundeshauptstadt verfügt seit dem 29. September 2014 über eine neue Wasserstofftankstelle: Nachdem im Frühjahr 2014 die Station an der Heerstraße in Berlin-Spandau geschlossen worden war, ist nun die neue Multi-Energie-Tankstelle an der Jafféstraße insgesamt die achte fest installierte H2-Betankungsanlage in Berlin, obgleich bisher meist nur zwei bis drei dieser Demonstrationsanlagen zeitgleich in Betrieb waren. Zuversichtlich stellten die Redner aber während der Einweihungsfeier fest: „Es geht schrittweise voran.“
„Berlin soll zur Referenzstadt für Technologie werden.“ Diesem ehrgeizigen Plan ist Cornelia Yzer, Berliner Senatorin für Wirtschaft, Technologie und Forschung, einen Schritt näher gekommen, als sie die Multi-Energie-Tankstelle gemeinsam mit Katherina Reiche, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, eröffnete.
Katherina Reiche nutzte die Gelegenheit, um den Anwesenden erneut ihre Unterstützung zuzusagen: „Meine Hauptbotschaft ist, dass Sie das Verkehrsministerium auf Ihrer Seite wissen.“ Zudem erklärte sie: „Die Entwicklung alternativer Antriebe steht für die Bundesregierung weiterhin oben auf der Agenda: Unser Ziel ist es, sukzessive ein flächendeckendes Versorgungsnetz für Elektromobilität aufzubauen – sowohl für wasserstoff- beziehungsweise brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge als auch für batteriebetriebene Fahrzeuge.“ Im Hinblick auf den weiteren Infrastrukturausbau räumte sie allerdings ein, dass es zunächst wichtig sei, dass die 35 ausstehenden Stationen ausfinanziert würden. Wegen der nur zögerlich fließenden Einnahmen aus dem Energie- und Klimafonds hatte es hier zuletzt einige Fragezeichen gegeben.
Die Total-Station an der Ecke Heerstraße/Jafféstraße (Yzer: „Ein optimaler Standort beim Berliner Messegelände“) ist nach dem Standort am Flughafen Berlin-Brandenburg die zweite ihrer Art, an der neben Benzin- und Dieselkraftstoff auch Wasserstoff, Strom und Gas getankt werden können. Rund 100 kg grüner Wasserstoff (erzeugt mit Hilfe erneuerbarer Energien) können hier pro Tag vertankt werden, ausreichend Kraftstoff für eine Fahrstrecke von 18.000 km mit einem Brennstoffzellenauto. Der Wasserstoff wird dabei vor Ort mit Hilfe eines ionischen Verdichters, der seit Juli 2014 im Linde-Werk in Wien in Serie gebaut wird (s. HZwei-Heft Okt. 2014), auf über 700 bar komprimiert.
Neben der H2-Zapfsäule und der dazugehörigen Peripherie, die mit rund 1 Mio. Euro vom Bundesverkehrsministerium gefördert wurde, verfügt die Station zusätzlich über eine Elektroschnellladesäule. Hier kann 100 Prozent Ökostrom geladen werden, und zwar in kurzer Zeit. Im Rahmen des internationalen Schaufensters Elektromobilität Berlin-Brandenburg und gemeinsam mit der Industrieinitiative SCHNELL-LADEN-BERLIN wurde eine Ladesäule eingeweiht, an der sowohl Gleichstrom als auch Wechselstrom „getankt“ werden kann und die Teil des neuen Netzes von insgesamt acht Gleichstromladesäulen in Berlin ist. Im Rahmen des Schaufensterprojekts CCS Berlin investiert die Bundesregierung fast 2,8 Mio. Euro in die Schnellladung. Ergänzend wurden zusätzlich auch zwei „normale“ Ladesäulen für Elektroautos installiert.
Ob all dies allerdings ausreicht, um Berlin tatsächlich zur „Hauptstadt der Elektromobilität“ zu machen, die „schon heute Vorreiter für eine der zentralen Mobilitätslösungen der Zukunft für den urbanen Raum ist“ (Zitat Senatorin Yzer), wird die Zukunft zeigen.

2 Kommentare

  1. Teichert_christian

    Ja ich sehe das auch so Wasserstoff ist ähnlich schnell nach zu tanken wie bisher Diesel oder Benzin .
    Wer einmal es versucht hat mit einem Stromauto Grösse Strecken zurück zu legen und dann warten musste bis er endlich sein Stromauto nachtanken konnte weiss von was ich Rede einfach nur nervig.

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  2. Müller Martin

    Wir müssen unsere fossile Verbrennung stark reduzieren um den weiteren CO 2
    Anstieg zu begenzen und um diese endlichen Vorräte zu schonen.
    Deshalb müssen wir massiv in die erneuerbaren Energien investieren.
    Der Aufbau eines Tankstellennetzes mit Wasserstoff – Tankstellen ist ebenso
    dringend. Der Wasserstoff sollte möglichst durch Elektrolyse gewonnen werden.
    Da die Brennstoffzelle gegenüber der Batterie auf Jahre hinaus viele Vorteile hat
    sehe ich die Investitionen in eine Wasserstoff-Wirtschaft als die bessere Variante
    unser fossiles Zeitalter zu verlassen.
    Die Politik muss jetzt handeln

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