Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. hat am 4. November 2014 einen parlamentarischen Abend in der US-amerikanischen Botschaft in Berlin abgehalten. Hauptthemen waren die politischen Rahmenbedingungen für grünen Wasserstoff sowie die Fragestellung, wie Deutschland und die USA im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik zukünftig voneinander profitieren können. Dabei wurde deutlich, dass der bisherige Wettlauf um die weltweite Führungsposition in der H2- und BZ-Technik mehr und mehr von einem gemeinsamen Voranschreiten in Richtung einer sauberen Energiewirtschaft abgelöst wird.
Selbstbewusst verwiesen bei diesem Aufeinandertreffen sowohl die deutschen als auch die US-amerikanischen Interessenvertreter auf ihre bisherigen Erfolge, allerdings ohne neidvoll auf den anderen zu blicken. Stattdessen betonten beide Seiten mehrfach, wie wichtig eine funktionierende Kooperation sei. So erklärte Dr. Klaus Bonhoff, der Geschäftsführer der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie GmbH (NOW), einerseits: „Weltweit haben wir die technisch am weitesten ausgereifte H2-Tankstellentechnik.“ Andererseits beteuerte er jedoch gleichzeitig auch: „Wir arbeiten programmatisch eng zusammen mit dem Department of Energy (DOE) – die Clean Energy Partnership (CEP) zusammen mit der California Fuel Cell Partnership (CaFCP).“ Und auch John B. Emerson, der in Berlin ansässige Botschafter der USA, hob in seiner Begrüßungsrede hervor: „Eine starke transatlantische wissenschaftliche Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur Entwicklung grüner Energie, die uns allen auf kurze, mittlere und lange Sicht nützen wird.“ Weiter sagte er, je besser diese Kooperation funktioniere, desto schneller würden auch Wasserstoffautos aus Massenproduktion auf den Straßen der USA und Deutschlands zu sehen sein.
An die politischen Vertreter gewandt erklärte Dr. Bonhoff: „All die Hoffnungen, die man in diese Technologie gesteckt hat, sind berechtigt.“ Er räumte zwar ein, dass „wir den kommerziellen Durchbruch noch nicht erreich haben, aber die technische Reife in vielen Bereichen“. Umso wichtiger sei nun die Weiterführung der NOW und auch des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) über das Jahr 2016 hinaus, wie es auch im Koalitionspapier verankert ist. Wesentlich sind für Bonhoff dabei zwei Säulen: Die Weiterführung der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten sowie die Aktivierung des Marktes. Hierzu ergänzte Andreas Rimkus, MdB (SPD), in der Podiumsdiskussion sehr pragmatisch: „Ein NIP 2 sollte nicht mehr über den Energie- und Klimafonds (EKF), sondern über normal ausgewiesene Haushaltsmittel finanziert werden.“ Auf diese Weise wäre unabhängig vom jeweiligen Preis der CO2-Zertifikate gesichert, dass das Programm auch wirklich bis zuletzt ausfinanziert sei.
Von Seiten der Vertreter des veranstaltenden Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands (DWV) hieß es mit Blick auf die USA, dass dort „Wasserstoffmobilität und auch Power-to-Gas-Anwendungen mit entsprechenden Marktanreizprogrammen“ stärker gefördert würden als hierzulande, obwohl dort die Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen geringer seien. Dementsprechend erklärte Werner Diwald, der Vorstandsvorsitzende des DWV und Moderator des Abends, voller Respekt: „Amerika stürmt mit Vollgas voran.“ Der in Berlin ansässige Verband verwies weiterhin darauf, dass dort insbesondere „bundesstaatliche Auflagen zum Absatz emissionsfreier Fahrzeuge das maßgebliche Argument“ seien. Im Gegensatz zu diesen relativ strikten Schadstoffgrenzwerten in Kalifornien tut sich Europa bei der Festlegung von CO2-Obergrenzen schwer, wie zuletzt die schwierigen Verhandlungen in Brüssel gezeigt haben.
Erfreulich! Der Energieträger Wasserstoff und der Energiewandler Brennstoffzelle stehen im Wettbewerb zu den renommierten Strukturen der Energiewirtschaft; dicke Bretter sind nicht mit Hobbywerkzeugen gebohrt. Der Zeitraffer macht deutlich, dass der Wasserstoff im Markt ankommt.
Um 1999 bis 2001: Übergang aus dem Dialog „OB“ Wasserstoff einen wichtigen Beitrag in der Energiewirtschaft leisten kann zu der Fragestellung „WIE“.
Um 2001 bis 2003: Das Identifizieren des „WIE“.
Um 2004 bis 2007: Konkrete Anwendungen und Demonstrationen seitens der F&E sowie der Unternehmen.
Um 2008: Einstieg in Bemühungen zum Auf- und Ausbau der Infrastruktur; z.B. die NOW GmbH ist im Februar 2008 gegründet worden zur Bündelung von Projekten im Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP).
Wenn allein der „Einstieg in Bemühungen zum Auf- und Ausbau der Infrastruktur“ fast 6 Jahre dauert, dann wird klar, wie lange wir noch auf erste Erfolge warten müssen ! 🙁
Oh mein Gott;
fängt es denn immer wieder bei NULL an?
Ich kann Ihre Verzweiflung nach den vielen Jahren, die Sie das schon miterlebt haben, gut verstehen ! Aber so lange der Bund immer neue Fördermittel ausspuckt, wird das wohl so weitergehen.
Eigentlich gibt es aus meiner Sicht nur eine Lösung:
Wenn die KWh H2 an der Tankstelle billiger ist als die KWh Benzin, lohnt es sich auch für die Besitzer von Benzinern umzusteigen. Dann hätten wir sehr schnell einen ausreichend großen Markt für H2 und H2-Tankstellen, um die Preise in den Keller zu schicken ! Den Ansatz sollte die Regierung verfolgen statt die Gelder für fragwürdige Forschungsprojekte zum Fenster hinaus zu werfen ! Es ist doch alles schon mehrfach untersucht und diskutiert worden !