Der Zubau neuer Wasserstofftankstellen geht immer weiter voran. Und dennoch hat Deutschland immer noch nicht die Marke von 100 H2-Stationen erreicht. Wie kann das sein? Der Grund für diese scheinbare Stagnation ist der Ab- und Umbau einiger alter Standorte. Zahlreiche Tankstellen, die vor etlichen Jahren im Rahmen der ersten Stufe des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie als Demonstrationsanlagen errichtet wurden, sind in die Jahre gekommen, so dass sich ihr Weiterbetrieb mitunter nicht mehr lohnt und sie deswegen zurückgebaut oder – mehr oder weniger aufwändig – modernisiert werden müssen.
Um seine Verwendung als kohlenstoffarmer Verkehrskraftstoff zu fördern, soll eine umfassende Wasserstoffinfrastruktur in Europa aufgebaut werden. Die Industrie steht dabei allerdings vor dem Dilemma, dass sie bestimmte, gesetzlich vorgeschriebene Anforderungen erfüllen muss, die aufgrund fehlender Verfahren und Standards aktuell nicht zu erfüllen sind. Eine große messtechnische Herausforderung ist beispielsweise die exakte Bestimmung der beim Betanken abgegebenen Wasserstoffmenge.
Am
10. Juni 2019 ist eine Wasserstofftankstelle in Norwegen in Brand
geraten. Während in etlichen Medien von einer Explosion die Rede
war, konstatierte der involvierte Elektrolyseurhersteller Nel, dass
ausgetretenes Wasserstoffgas im Freien Feuer gefangen habe, wodurch
eine Druckwelle entstanden sei. Laut Polizeibericht sind bei diesem
Vorfall in Sandvika westlich von Oslo zwei Personen durch das
Auslösen der Airbags ihrer Autos leicht verletzt worden. Nach ersten
Überprüfungen hieß es wenige Tage später, durch ein Leck im
Hochdruckspeichersystem sei Wasserstoff entwichen und habe sich
entzündet. Es sei jedoch kein Tank geborsten.
Die erste Ausschreibung hat Halle an der Saale gewonnen. Am 19. Juli 2017 kündigte H2 Mobility an, dass es eine zweite Chance geben wird. Demnächst wird es einen neuen Aufruf geben, bei dem sich Initiativen, Vereine, Gemeinden oder Unternehmen darum bewerben können, dass bei ihnen eine Wasserstofftankstelle errichtet wird. Bei der Ausschreibung gewinnen die Standorte, die am meisten H2-Autos (mind. 15) auf die Straße bringen werden. (mehr …)
H2-Betankung am Autohof Geiselwind (Quelle: Daimler)
Im Rahmen des 50-H2-Stationen-bis-2015-Programms ist am 4. Mai 2015 die erste Wasserstofftankstelle, die direkt an einer Autobahn gelegen ist, eröffnet worden. Die Clean Energy Partnership (CEP) startete den Betrieb am Autohof Geiselwind im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Dorothee Bär. Die Station ist an der A3 zwischen (mehr …)