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Beitrag von Sven Geitmann

14. August 2013

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NRW fördert Brennstoffzellen-Heizgeräte

Brennstoffzellen-I-Logo-AlternativeJetzt gibt es sie: Stationäre Brennstoffzellengeräte, die Strom und Wärme erzeugen und zudem für den Endkunden bezahlbar sind. Das Angebot der neu gegründeten Brennstoffzellen-Initiative Heinsberg ist zwar räumlich begrenzt, so dass nur wenige potentielle Kunden in den Genuss der speziellen Fördermaßnahmen kommen, aber zumindest regional gibt es jetzt einen Markt. Damit erhöht sich weiter der Druck auf den Bund, auch überregional angemessene Fördermaßnahmen zur Einführung von BZ-Heizgeräten umzusetzen.
Zunächst hatte Ceramic Fuel Cells (CFC) im März 2013 vermeldet, dass man mit der Alliander AG eine Absichtserklärung unterzeichnet habe, bis zum Jahr 2015 bis zu 600 BlueGen-Geräte installieren zu wollen. Alliander ist ein Tochterunternehmen des größten Gas- und Stromnetzbetreibers der Niederlande und verfügt in Deutschland über regionale Stromnetze (z.B. in unmittelbarer Nähe des CFC-Produktionsstandorts Heinsberg). Das Unternehmen mit Sitzen in Berlin und Heinsberg testete zuvor drei Mikro-KWK-Geräte von CFC, weshalb Ton Doesburg, der Alliander-Vorstandsvorsitzende, erklärte: „Nach drei Jahren positiver Erfahrung werden wir nun den nächsten Schritt gehen und die Verbreitung dieser innovativen und umweltfreundlichen Technologie in unseren Netzen aktiv unterstützen. BlueGen hat uns mit einer nahezu 100-prozentigen Verfügbarkeit beeindruckt.“ Vorstandsmitglied Jakob Wöllenweber ergänzte: „Wir sind überzeugt, dass diese Form der dezentralen Energieerzeugung vor ihrem Marktdurchbruch steht und wollen frühzeitig unser Know-how für den Volumenmarkt ausbauen.“
Um der Brennstoffzellentechnik zum Durchbruch zu verhelfen, schlossen sich die lokal ansässigen Unternehmen Alliander, CFC sowie die Jürgen Hohnen GmbH mit der Stadt Heinsberg sowie der Heinsberger Volksbank zusammen und riefen am 26. April 2013 die Brennstoffzellen-Initiative Heinsberg ins Leben. Ihr Ziel ist nach eigener Aussage, „die Markteinführung der Brennstoffzellentechnologie zu fördern und damit Heinsberg auf dem Weg der Energiewende aktiv zu unterstützen“. Dafür erlässt Alliander seinen Kunden beim Erwerb einer CFC-Brennstoffzelle im Rahmen einer einmaligen Sofortförderung einen Betrag in Höhe von 4.000 Euro. Ein BlueGen-Gerät ist somit fortan im Bestfall ab 11.000 Euro (netto) erwerbbar, da diese Anlagen in den Genuss der Fördermaßnahmen des Landes Nordrhein-Westfalen (progres.nrw-Programm) kommen. Hinzu kommt eine zehnjährige variable Förderung von zehn Cent pro Kilowattstunde (max. 5.000 Euro) für den Strom, den die Kunden ins Alliander-Netz einspeisen.
Rechnungsbeispiel
Ein Unternehmen mit einem Stromverbrauch von jährlich rund 10.000 kWh zahlt zunächst 28.000 Euro Anschaffungs- und Installationskosten für ein BlueGen-Gerät. Davon lassen sich 13.000 Euro über die Landesförderung und 1.000 Euro über die Alliander-Förderung abziehen, so dass ein Restbetrag von 14.000 Euro bleibt, der über die Heinsberger Volksbank finanziert werden kann. Durch Strom- und Wärmeeinsparungseffekte sowie die gesetzlich geregelten und die von Alliander gezahlten Vergütungen für eingespeisten Strom amortisieren sich diese Kosten nach etwa sieben Jahren. Anschließend liegen die jährlichen Ersparnisse bei rund 2.000 Euro, so dass sich auch der Abschluss eines zehnjährigen Full-Service-Vertrags mit der Sanitär-Heizung-Klima-Firma von Jürgen Hohnen (jährlich 600 Euro) rechnet.
www.brennstoffzelle-heinsberg.de

3 Kommentare

  1. Achim Behrenwaldt

    Was ist daraus geworden ? Wie viele Geräte wurden inzwischen verkauft ?

    • Hydrogeit

      Das Förderprogramm ist angelaufen und erste Geräte wurden auch bereits installiert. Allerdings dürften die Stückzahlen nach meinem Wissen noch im einstelligen Bereich liegen.

  2. Achim Behrenwaldt

    Wenn die Servicekosten von 600 Euro/a auch in den ersten 7 Jahren anfallen und in der Rechnung noch nicht enthalten sind, ist das Angebot uninteressant !

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