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Beitrag von Sven Geitmann

14. November 2012

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Umweltminister Altmaier startet virtuelles Kraftwerk

Start virtuell Kraftwerk

B. Wilmert, Trianel; J. Remmel, Landesumweltminister; P. Altmaier, Bundesumweltminister; S. Becker, Trianel (v.l.)

Bundesumweltminister Peter Altmaier höchstpersönlich hat am 2. Oktober 2012 den Startknopf für den Aufbau eines neuen, virtuellen Brennstoffzellenkraftwerks gedrückt. Gemeinsam mit seinem Kollegen aus Nordrhein-Westfalen, Landesumweltminister Johannes Remmel, den Vertretern der beteiligten Stadtwerke, dem Gastgeber Trianel sowie rund 100 versammelten Gäste feierten er im Eurogress Aachen den offiziellen Start dieses Netzwerks. Zusammen wollen die an diesem Vorhaben beteiligten Partner zunächst 25 Brennstoffzellenaggregate installieren und zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschließen.
Die Idee zum Aufbau eines virtuellen Brennstoffzellenkraftwerks ist schon annähern zehn Jahre alt. Im Jahr 2004 hatte der Heizgerätehersteller Vaillant erstmals versucht, ein europaweites Netzwerk aufzubauen. Infolge neuer technischer Entwicklungen verabschiedete sich das Remscheider Unternehmen allerdings recht bald wieder von diesem Weg. Jetzt ist es das deutsch-australische Unternehmen Ceramic Fuel Cells Limited (CFCL), das einige Brennstoffzellenaggregate zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschalten möchte. Dafür haben sich die in Heinsberg ansässige deutsche Tochterfirma sowie deren Vertriebspartner sanevo blue energy im Dezember 2011 mit insgesamt 15 Stadtwerken und kommunalen Regionalversorgern zusammengetan, um gemeinsam mit ihnen 25 BZ-Geräte des Typs BlueGen in den Markt zu bringen.
Für Peter Altmaier war dies einer der ersten Termine, bei dem er mit der Brennstoffzellenbranche in Berührung kam. Bis dahin hatte der damals noch neue Bundesumweltminister nur relativ wenig mit der BZ- und H2-Technik zu tun, obwohl er als Chef des Bundesumweltministeriums gleichberechtigt mit dem Bundesverkehrsminister im Aufsichtsrat der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sitzt, die maßgeblich an der Realisierung von Forschungs- und Demonstrationsprojekten beteiligt ist und 700 Mio. Euro an Fördergeldern verwaltet. Allzu eng wurde der Kontakt allerdings auch dieses Mal nicht, da vorrangig Stadtwerkler und kaum Vertreter der BZ-Branche vor Ort waren. Die Äußerungen Altmaiers dürften allerdings für alle Beteiligten äußerst interessant sein.
So kündigte der Minister an, dass er noch bis zum Jahresende ein parteiübergreifendes Konzept für mehr Planungssicherheit in der Energiebranche vorlegen werde. Damit dürfte er seinen Kritikern zuvor kommen wollen, die ihm vorwerfen, bis dato zwar viele schöne Worte gemacht, aber noch nichts Handfestes vorgelegt zu haben – außer seinem Zehn-Punkte-Programm vom August 2012. Zudem bekannte sich Altmaier in seiner Rede zur Energiewende und erklärte sie zu seinem persönlichen Projekt: „Es ist eine enorme technologische Herausforderung, […] eine der größten Herausforderungen der Nachkriegsgeneration.“ Sein Ziel sei, der Welt zu zeigen, dass Klimaschutz und Wirtschaftswachstum miteinander vereinbar sind. Dazu sagte er: „Dieser Prozess kann eventuell mehr zum Klimaschutz beitragen als vergleichsweise ein Kioto-Protokoll.“ Eine Voraussetzung dafür sei aber auch, dass „nicht versucht wird, den einen gegen den anderen auszuspielen – konventionelle gegen erneuerbare Energieversorgung, zentral gegen dezentral, alt gegen neu. […] Die einzelnen Teile der Energiewende müssen zusammenpassen. […] Nur wenn die Energieversorgung, der Energietransport und die Energiespeicherung aufeinander abgestimmt sind, wird die Energiewende Erfolg haben.“

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