Die Bauarbeiten in Falkenhagen begannen zwar mit etwas Verzögerung, aber am 16. Oktober 2012 erfolgte die Grundsteinlegung zur Power-to-Gas-Pilotanlage des Energieversorgers E.ON (s. HZwei-Heft Jan. 2012). Nach der Fertigstellung der Anlage im nächsten Frühjahr sollen dort in der Prignitz pro Stunde rund 360 Kubikmeter Wasserstoff produziert werden. „Ab 2013 können wir hier in Falkenhagen durch Windkraftanlagen erzeugten, überschüssigen Strom aufnehmen, der ansonsten nicht in das Netz eingespeist werden könnte“, freute sich Dr. Peter Klingenberger von der E.ON Gas Storage GmbH beim Baubeginn (Foto: 2.v.r.). Der Sprecher der Geschäftsführung fügte erklärend hinzu: „Allein im Jahr 2011 standen die Windkraftanlagen an 45 Tagen, in diesem Jahr waren es bereits 52 Tage.“ Derartige Stillstandszeiten können aufgrund von Wartungsarbeiten auftreten oder aber, wenn die Stromnetze voll sind und keinen Ökostrom mehr aufnehmen können. Dann sollen diese so genannte Überkapazitäten genutzt werden, um mit Hilfe des Windstroms Wasserstoff zu erzeugen.
Federführend bei diesem Bauvorhaben ist die E.ON Gas Storage GmbH aktiv. Das E.ON-Tochterunternehmen koordiniert die Baumaßnahmen und leitet auch den neu eingerichteten Informationspunkt, das E.ON Innovation Center Energy Storage. Es beabsichtigt mit seinem Engagement, Erfahrungen im Bau, beim Betrieb und für Genehmigungsverfahren zu sammeln und nutzt das Vorhaben bereits seit Monaten für deutschlandweite Marketingaktionen. Die Hauptbauphase startete ziemlich genau ein Jahr nach dem Projektstart im Oktober 2011. Beendet wird das rund 5 Mio. Euro teure Demonstrationsvorhaben voraussichtlich Ende 2015.
Die installierte Leistung des dafür benötigten Elektrolyseurs, der von der Hydrogenics GmbH geliefert wird, soll bei etwa zwei Megawatt liegen. Das damit erzeugt Wasserstoffgas soll mit etwa 2 Vol.-% bei einem maximalen Betriebsüberdruck von 55 bar in das regionale Hochdruck-Ferngasnetz von Ontras/VNG eingespeist werden. Daryl Wilson, Präsident des kanadischen Unternehmens Hydrogenics, erklärte: „Über eine Dauer von 24 Stunden wird die Anlage in Falkenhagen über 30 MWh Energie speichern können.“ Wie es seitens des Energieversorgers hieß „wird das Erdgasnetz damit zum Speicher für Strom aus wetterabhängigen erneuerbaren Energien“. Klaus-Dieter Maubach, der im Vorstand der E.ON AG für Technologie und Innovation verantwortlich ist, erklärte: „Wenn Deutschland in den nächsten Jahren die erneuerbaren Energien plangemäß ausbaut, wird das Angebot künftig bei starkem Wind oder hoher Sonneneinstrahlung immer häufiger und in immer größerem Umfang den Strombedarf übersteigen. […] Power-to-Gas ist dabei eine vielversprechende Lösung für das Energieversorgungssystem der Zukunft.“
Hzwei Blogbeitrag
Grundstein für Power-to-Gas-Kraftwerk in Falkenhagen gelegt
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