Am 17. Februar 2012 war es so weit: Die bereits vor Jahren angekündigte Wasserstofftankstelle in der Hamburger HafenCity ist eingeweiht worden. Trotz des Rücktritts des ehemaligen Bundespräsidenten Wulff, der genau eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn vor die Presse getreten war, erschien die gesamte angekündigte Prominenz an der Oberbaumbrücke, um die erste öffentliche Betankung miterleben beziehungsweise selber vornehmen zu können. Eigentlich hätte die Tankstelle schon im Spätsommer 2011 eingeweiht werden sollen, oder zumindest Ende vergangenen Jahres, aber bis zuletzt gab es Probleme. Dabei bereitete nicht so sehr die Technik Schwierigkeiten, sondern die Bürokratie.
Die reine Bauphase war mit knapp über eineinhalb Jahren noch überschaubar, so dass letztlich bei der offiziell erst wenige Tage vorher angekündigten Einweihungszeremonie ein Gefühl der Erleichterung überwog. Der Himmel blieb zwar bedeckt, aber zumindest war es trocken, so dass überraschend viele Gäste erschienen waren. Auch Prof. Dr. Heinz Gretz (nicht Joachim) war mit dabei, der schon vor fast einem viertel Jahrhundert die Wasserstoffgesellschaft Hamburg (H2HH) mit ins Leben gerufen hatte. Auf die Frage der HZwei-Redaktion, ob er damit gerechnet habe, dass der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur so lange dauern werde, sagte er: „Ja!“
Alle Gastredner zeigten sich mit dem Ergebnis dieses zehn Millionen Euro teuren Bauvorhabens (5,7 Mio. Euro Fördergelder) sehr zufrieden. Frank Horch, der Hamburger Wirtschaftssenator, erklärte, dass die batterieelektrische sowie die brennstoffzellenbetriebene Elektromobilität ein äußerst wichtiges Thema für Hamburg sei, und betonte: „Der simultane Infrastruktur- und Flottenausbau spielt in diesem Kontext eine wesentliche Rolle.“ Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, ergänzte: „Deutschland ist mit Vorreiter in dieser Technologie, und wir sollten diesen Vorsprung weiter ausbauen.“ Dann appellierte er mit Nachdruck zum wiederholten Mal an die Branche: „Wir haben hier viel entwickelt in Deutschland, MP3-Player, Computer und vieles mehr. Das wurde aber dann im Ausland gebaut. Das darf uns mit der Brennstoffzelle nicht passieren.“
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