myFC präsentiert Powertrekk

myFC präsentiert Powertrekk

Der Bereich der kleinen, portablen Elektrogeräte machte in den vergangenen Jahren vorrangig mit Ankündigungen von sich reden, ließ dann aber kaum Taten folgen. Auch über myFC wurde schon berichtet (s. HZwei-Heft Jan. 2008). Mitte Februar präsentierten die Schweden auf dem Mobile World Congress 2011 in Barcelona ihr neustes Produkt: Powertrekk. Hierbei handelt es sich um ein handliches, tragbares Aufladegerät für Mobiltelefone, das über eine Brennstoffzelle sowie einen Lithium-Ionen-Akku verfügt und über ein USB-Kabel mit anderen Geräten (Leistungsaufnahme: max. 3 W) verbunden werden kann. Die PEM-Brennstoffzelle, die auf der nur 3 mm dicken FuelCellStickerTM-Technologie von myFC basiert, kommt ohne Pumpen und Lüfter aus, läuft also im Passivmodus. Der Energiespeicher, der Powerpukk, ist ein auswechselbares Einwegmodul mit 1.000 mAh, das erst durch die Zugabe einer geringen Menge Wasser aktiviert wird. Dieses Modul versorgt die Brennstoffzelle, die den Akku (1.600 mAh) innerhalb von drei Stunden auflädt. Der Akku kann zudem über einen PC-Anschluss aufgeladen werden. Björn Westerholm, der myFC-Geschäftsführer, sagte: „Brennstoffzellenstrom wird sofort generiert, und der Ladevorgang hängt nicht vom Wetter ab. Im Vergleich zu batteriebetriebenen Reiseladegeräten sorgt Powertrekk für einen zuverlässigen Ladevorgang, weil die Brennstoffzellenpakete sich nicht verbrauchen.“ Powerpukk-Module sind recyclebar und können in Flugzeugen mitgenommen werden. Der Markteintritt könnte noch dieses Jahr erfolgen. Der mögliche Verkaufspreis soll unter 200 Euro liegen.

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H2-Hotel eröffnet

Vor wenigen Tagen war es so weit: Direkt am Berliner Alexanderplatz wurde das erste H2-Hotel eröffnet (s. HZwei Jan. 2009). H2 ist die neue Hotelmarke der Hospitality Alliance AG (Ramada-Hotelkette), die auch in anderen Städten an 1A-Standorten aufgezogen werden soll, unter dem Motto: „günstig aber nicht billig.“ Die Hausherren haben bei der Namensgebung bewusst auf H2 gesetzt, da Wasserstoff ihrer Meinung nach der „Energieträger der Zukunft“ ist. In diesem Sinne sollen die Hotels „ein Refugium zum Energie tanken“ darstellen, und das zu Übernachtungspreisen, mit denen Urlaub Spaß macht. Bestandteile dieses neuen Bistro-Konzepts sind auch die H2 Frischeinsel sowie ein H2 Shop. So genannte H2 Agents kümmern sich dort um das Wohlbefinden der Gäste. Wer also voll auf Wasserstoff abfährt, sollte bei seinem nächsten Hauptstadtbesuch hier mal reinschauen.
www.h2-hotels.de

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Revenge of the Electric Car kommt in die Kinos

Einige warten sicherlich schon darauf, jetzt gibt es endlich Hoffnung: Der Nachfolger des Films “Who killed the electric car?” kommt in Kürze in die Kinos. Seine Premiere wird Revenge of the Electric Car am „Earth Day“, dem 22. April 2011 in New York beim Tribeca Film Festival feiern. Wann und ob er jedoch nach Deutschland kommt, ist noch unklar.
In diesem Streifen hat Regisseur Chris Paine seine Film-Crew mitgenommen zu Nissan, GM und Tesla Motors, um die Geschichte über die weltweite Auferstehung der Elektrofahrzeuge zu zeigen. Der Vorläufer (Who killed the electric car? s. www.hydrogeit-verlag.de/cd-rom.htm) erschien 2006 und skizzierte, warum damals die Entwicklung an Elektrofahrzeugen quasi von heut auf morgen wieder eingestellt wurde.

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Wasserstoff-Explosionen im japanischen Atomkraftwerk

In dem Atomkraftwerk Fukushima I in Japan ist es dieser Tage wiederholt zu Wasserstoffexplosionen gekommen; in Block 1 am 12. März, in Block 3 am 14. März und in Block 2 am 15. März 2011. Wie tagesschau.de vermeldete gilt es inzwischen als sicher, dass in mindestens einem der insgesamt sechs Siedewasserreaktoren eine Teil-Kernschmelze erfolgt ist. Wie es genau zur Entstehung von Wasserstoff gekommen ist, ist indes noch unklar. Normalerweise ist in derartigen Reaktoren kein Wasserstoff vorhanden – weder gasförmig noch flüssig. Das Gas entsteht erst bei vergleichsweise hohen Temperaturen.
Der Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) geht davon aus, dass die Hüllen der Brennstäbe, die den Kernbrennstoff zusammenhalten, indirekt als H2-Quelle herhalten müssen. Diese Hüllen bestehen hauptsächlich aus Zirkonium, einem Metall, das bei etwa 1.000 °C beginnt zu oxidieren. „Da es aber rund um den Reaktorkern keinen freien Sauerstoff gibt, reagiert das Metall mit dem Wasserdampf und entzieht diesem den Sauerstoff. Nimmt man dem Wasser den Sauerstoff weg, bleibt Wasserstoff übrig.“ (Zitat: DWV-Meldung vom 16.03.2011)
Eine andere Möglichkeit, wie sich Wasserstoff bilden könnte, wäre die Thermolyse von Wasser (Spaltung/Dissoziation durch hohe Temperaturen). Die thermische Dissoziation bezeichnet den Zerfall von Molekülen – in diesem Fall das H2O-Molekül – durch Wärmeeinwirkung in seine einzelnen Bestandteile (H2 & O2). Oberhalb einer Temperatur von etwa 4.000 °C vollzieht sich eine direkte Spaltung von Wasserdampf in Wasserstoff und Sauerstoff. Diese Temperaturen werden in einem Reaktor jedoch nicht erreicht. Bei der Anwesenheit spezieller Reaktionspartner (z.B. Jod, Schwefeldioxid) kann die erforderliche Mindesttemperatur jedoch auf 1.000 bis 1.700 °C gedrückt werden. Hierbei würde auch Sauerstoff freigesetzt werden.
Unabhängig davon, auf welchen chemischen Pfaden genau der Wasserstoff bei diesem Unglück erzeugt wurde, steht fest, dass er das Ergebnis einer unbeabsichtigten Reaktorüberhitzung ist. Nachdem das Wasserstoffgas wie auch immer gebildet wurde, stieg es aufgrund seiner hohen Flüchtigkeit und seines niedrigen Eigengewichts rasch nach oben. Es konnte somit über geeignete Ventile oben aus dem Stahlbehälter abgelassen werden. Diese Freisetzung schien notwendig geworden zu sein, um einen Überdruck im Reaktorbehälter zu verhindern.
Wie den bisherigen Meldungen zu entnehmen ist, wurde in den Reaktorbehältern der Gebäude 1 und 3 Wasserstoff gezielt abgelassen, um somit für einen Druckabbau zu sorgen. Außerhalb des Stahlbehälters vermischte sich dieses Gas dann mit dem Luftsauerstoff, so dass ein zündfähiges Gemisch entstand, das sich entzündete und die Gebäudehüllen der Gebäude 1 und 3 absprengte.
Der Stahlbehälter von Reaktor 2 scheint infolge von herab fallenden Gebäudeteilen defekt zu sein. Infolge der dort ebenfalls herrschenden hohen Temperaturen könnte es hier im Inneren des Stahlbehälters zur Bildung eines zündfähigen Gemisches kommen.
Zur Entzündung von Wasserstoff kommt es erst dann, wenn erstens Sauerstoff vorhanden ist, sich zweitens ein zündfähiges Wasserstoff-Sauerstoff-Gemisch gebildet hat und drittens ausreichend Zündenergie zugeführt wird.
Das gesamte Kernkraftwerk Fukushima I verfügt über eine elektrische Bruttoleistung von 4.696 Megawatt, deutlich mehr als deutsche Kraftwerke. Ähnliche Reaktortypen (Siedewasserreaktor) stehen in Deutschland in Brunsbüttel (Bruttostromleistung: 806 MW), Isar 1 (912 MW) und Philippsburg 1 (926 MW). Die Anlage in Krümmel bei Hamburg ist vom gleichen Typ aber leicht modifiziert und größer (1.402 MW).

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E-Paketdienst in Berlin

Schritt für Schritt werden immer mehr Elektroautos auf die Straße gebracht. So zum Beispiel in der Bundeshauptstadt, wo Ende Januar 2011 insgesamt fünf neue elektrisch betriebene Paketfahrzeuge ihren Betrieb im Kurier-, Express- und Paketdienst aufnahmen. Die Deutschen Post (DHL) greift dabei auf drei mit Natriumchlorid-Nickel-Batterien ausgestattete Fahrzeuge zu, so genannte Daily Electrics. Diese 3,5-Tonner basieren auf dem Daily 35 S von Iveco und verfügen über einen wassergekühlten Drehstrom-Asynchronmotor (Nennleistung: 30 kW). Die Spedition Meyer & Meyer setzt auf zwei 11-Tonner, die von dem niederländischen Fahrzeughersteller AGV umgerüstet wurden.
Die Fahrzeuge gehören zum Projekt E-Stadtlogistik, das Teil der „Modellregion Elektromobilität Berlin/Potsdam“ ist (s. HZwei-Heft Apr. 2010). Mit ihnen soll der Alltagseinsatz im Zustelldienst erprobt werden. Dazu gehören auch die Freigabe des nächtlichen Lieferverkehrs und die Nutzung spezieller Fahrspuren für Elektrofahrzeuge. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, überreichte die Förderbescheide über insgesamt 1,3 Mio. Euro an DHL, Spedition Meyer & Meyer sowie die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung und erklärte, dass damit jetzt sämtliche der rund 200 Einzelprojekte in den acht Modellregionen angelaufen seien. Kaufanreizen erteilte er erneut eine Absage: „Unsere Steuermilliarden investiere ich lieber in den Erhalt der Infrastruktur, denn was nützt mir das beste Elektroauto, wenn es über marode Straßen holpert?“ Dem entgegnete Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber laut Nachrichtenagentur dpa-AFX: „Ohne Marktanreizsysteme wird das Ziel, bis 2020 eine Million Autos auf Deutschlands Straßen zu haben, nicht erreichbar sein.“
Ein weiterer Praxistest in Berlin läuft seit Mitte Februar 2011 mit Almuth Hartwig-Tiedt, der Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen. Sie testet für drei Monate die Alltagstauglichkeit eines Stromos als Elektro-Dienstwagen. In einem Blog berichtet die Staatssekretärin in dieser Zeit über ihre Erfahrungen – und einige Probleme innerhalb der ersten Tage (http://blog.emo-berlin.de). Gernot Lobenberg, Leiter der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO, erklärte: „Der aktuelle Feldversuch wird uns wichtige Informationen über Praxistauglichkeit von Elektroautos und die entsprechende Infrastruktur in Berlin liefern.“

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„Herber Rückschlag“

Der Ausstieg der Friedrichshafener Tognum AG aus dem Brennstoffzellengeschäft ist von der BZ-Szene als negatives Signal bewertet worden. Der Vorsitzende des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes (DWV) Dr. Johannes Töpler sagte Mitte Februar während der Jahrespressekonferenz in Berlin: „Das ist ein herber Rückschlag für die Branche.“ Er nannte diesen Schritt eine „kleine Katastrophe“, fügte jedoch hinzu: „Man muss auch mit Rückschlägen leben.“
Anfang Dezember 2010 waren aus Berlin noch Forschungsgelder für die Weiterentwicklung dieser Technologie bewilligt worden, weil glaubhaft die Weiterverfolgung der MCFC-Technik beteuert worden war. Diese Bewilligung wurde mittlerweile aber zurückgerufen, hieß es aus der Hauptstadt. Auf Nachfrage der HZwei-Redaktion stellte ein Tognum-Sprecher klar, dass diese Unternehmensentscheidung allein aus wirtschaftlicher Sicht getroffen worden sei. Er sagte: „Das heißt nicht, dass diese Technik tot sein muss.“ Weiterhin erklärte er, dass die Tognum-Gruppe schon im Jahr 2010 sehr aktiv nach Kooperations- und auch Verkaufsmöglichkeiten für MTU Onsite Energy gesucht habe, sich letztlich aber alle Hoffnungen zerschlagen hätten.
Von Gewerkschaftsseite kam heftige Kritik an der Entscheidung des Aufsichtsrates, da nun 93 Arbeitsplätze in einer zukunftsträchtigen Technikbranche wegzufallen drohen. Lilo Rademacher, erste Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, sagte, ein Technologiekonzern wie die Tognum AG, der die Eigenentwicklung der Brennstoffzelle nicht zur Serienreife bringe, sondern diese Zukunftstechnologie einfach aufgebe, scheine wohl eher von kurzfristigen Aktionärsinteressen geleitet zu sein als von Perspektiven für die eigene Zukunft.
Tognum hatte Ende Dezember 2010 mitgeteilt, dass sie ihre Brennstoffzellenaktivitäten zur Weiterentwicklung von stationären Hochtemperatursystemen beendet.

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