Elektrisch Tanken

Elektrofahrzeuge werden möglicherweise in naher oder ferner Zukunft das Bild auf unseren Straßen prägen. In Anbetracht der Tatsache, dass mit der stetig wachsenden Umweltverschmutzung nicht zu spaßen ist und einem jeden Autofahrer bewusst sein sollte, welchen Schaden er der Umwelt, auch nur durch seinen eigenen kleinen Beitrag, mit dem Ausstoß von Abgasen zufügt, ist die wachsende Zahl an Hybrid- und Elektrofahrzeugen auf den Straßen zu begrüßen.
Hybridfahrzeuge sind inzwischen, wenn auch im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotor gering, keine Seltenheit mehr. Jährlich kommen immer neue Modelle auf den Markt. Und auch Elektroautos sollen in Zukunft immer häufiger werden. So verspricht beispielsweise Honda für das Jahr 2013, ein reines Elektroauto herauszubringen. Dieser Plug-In-Hybrid verfügt über einen Akku, der problemlos an einer Steckdose aufgeladen werden kann. Wie derzeit geplant ist, wird dieses Modell, die neue Generation des Civic Hybrid, zunächst aber nur in Japan und den USA erscheinen. Die Frage, wann ein ähnliches Vehikel auch in Europa auf den Markt kommt, bleibt offen. Jedoch sind auch hier schon Alternativen zum herkömmlichen Auto zu erhalten, wie beispielsweise der Honda CR-Z oder der Honda Jazz Hybrid.
Doch es reicht natürlich nicht nur, Elektroautos herauszubringen. Es müssen selbstverständlich auch an so vielen Orten wie möglich, dementsprechende Ladestationen geschaffen werden, um den reibungslosen Verkehr zu gewährleisten. Keinem ist ja genutzt, wenn das rein elektrische Fahren möglich gemacht wird, die Autos dann aber reihenweise auf der Strecke stehen bleiben, weil ihnen der Strom ausgeht.
So wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich viel Energie in den Aufbau einer Ladeinfrastruktur gesteckt werden. Erst kürzlich nahm enercity eine Ladestation in Hannover in Betrieb. Hier soll man nun ab 2013 problemlos und zudem noch kostenlos Autostrom tanken können. Dazu braucht man zunächst einmal eine bestimmte Tankkarte, die im Internet erhältlich ist. Laut enercity werden laufende Stromkosten bis Ende des Jahres 2013 nicht berechnet. Man ist nicht einmal gezwungen, eine solche Karte käuflich zu erwerben. Wer nur gelegentlich eine solche Ladesäule nutzen möchte, kann sich auch während der Öffnungszeiten eine Tankkarte im Kundencenter von enercity ausleihen.
Dies ist wahrscheinlich nur der Anfang einer ganz neuen Kultur des Tankens. Wenn sich die Elektroautos in ein paar Jahren auf den Straßen vermehren, so wird man auf immer mehr elektrische Tankstellen treffen und diese bald vielleicht als selbstverständlich ansehen.
Autor : Bastian Weber

HyLift zeigt H2-Hubfahrzeuge

Auf der CeMAT 2011 hat das HyLift-Konsortium einen Brennstoffzellen-Gabelstapler vorgestellt. Während der in Hannover stattfindenden Weltleitmesse der Intralogistik präsentierten die insgesamt neun Partnerunternehmen ihr Demonstrationsfahrzeug: den DanTruck 3000 Power Hydrogen. Dieser Stapler basiert auf dem FCS-10-3-DIN, 80V des dänischen Herstellers Dantruck A/S, in den ein Brennstoffzellenhybridsystem (H2Drive™, Niedertemperatur-PEM, 10 kW) von H2 Logic eingebaut wurde. Herausgekommen ist ein Niederflurfahrzeug mit einer Tragfähigkeit von 2,5 t, das mit 1,5 kg Wasserstoff (350 bar) fünf bis sechs Betriebsstunden absolvieren kann und innerhalb von drei bis vier Minuten wieder voll einsatzfähig ist.
Steven Westenholz, Vertriebsleiter von H2 Logic, sagte: „Wir sind so weit, zeigen zu können, dass Brennstoffzellengabelstapler zu wettbewerbsfähigen Alternativen in den Bereichen Leistung, Kosten, Service und Emissionen werden.“ Hubert Landinger, Projektmanager von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH, ergänzte: „In den Vereinigten Staaten sind bereits mehr als 1.000 Brennstoffzellenstapler im täglichen kommerziellen Betrieb, und Europa kommt als nächstes dran.“ Insgesamt sollen im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Programms innerhalb von zwei Jahren 30 dieser H2-Stapler aufgebaut werden. Projektstart war im Januar 2011, die Markteinführung soll 2013 erfolgen.

Heliocentris übernimmt P21

Die Heliocentris Energy Solutions AG hat am 13. Mai 2011 die P21 GmbH übernommen. Das bayerische Unternehmen, das 2001 von ehemaligen Mitarbeitern der Mannesmann AG gegründet worden war, hatte am 3. März 2011 Insolvenz angemeldet, woraufhin sämtliche Vermögenswerte an eine neue Heliocentris-Tochtergesellschaft verkauft wurden. Am 16. Juni stimmte die Gläubigerversammlung der Münchener Firma, die effiziente Energielösungen auf Hybridbasis (Batterie, Diesel, Sonne, Wind) im Telekommunikationssektor anbietet, dieser Übernahme zu. Der Heliocentris-Geschäftsführer Dr. Henrik Colell erklärte: „Über die innovativen Produkte von P21 erwarten wir einen zusätzlichen Wachstumsschub für Heliocentris.“ Zur weiteren Planung des Berliner Unternehmens erklärte Colell: „Wir sehen Unternehmensakquisitionen schon lange als Wachstumsoption. Mit unserer ersten realisierten Übernahme festigen wir nun unsere Positionierung als Anbieter von dezentralen, effizienten und sauberen Energielösungen und stärken unsere Kernkompetenz im Bereich Energiemanagement. Dieser Schritt beschleunigt zudem unseren Eintritt in das Industriegeschäft. Über den bestehenden Zugang zum globalen Telekommunikationsmarkt und die innovativen Produkte von P21 erwarten wir einen zusätzlichen Wachstumsschub für Heliocentris.“ Die rund 20 Arbeitsplätze in München will Heliocentris, die Anfang Mai 2011 bei einer Kapitalerhöhung einen Bruttoerlös über 1,6 Mio. Euro erzielt hatte, wenn möglich erhalten.

Restrukturierung bei Masterflex

Die Masterflex AG konzentriert sich mehr und mehr auf ihr Kerngeschäft. Ende 2008 gliederte das auf Schlauchsysteme spezialisierte Unternehmen bereits die Brennstoffzellentechnik aus dem Hauptgeschäftsfeld aus. Ende April 2011 wurde der Verkauf der Fahrrad- und E-Bike-Aktivitäten nahezu abgeschlossen. Masterflex hielt zuvor 51 % an der Clean Air Bike GmbH, Berlin, und 100 % an der Velo Drive GmbH, Herten. Mit dem Verkauf dieser Beteiligungen ist die Mobility-Sparte zum Großteil veräußert. Für die noch verbleibende Brennstoffzellentechnik plant Masterflex ebenfalls einen Verkauf oder die Einbringung in eine Partnerschaft mit einem dritten starken Partner. Dr. Andreas Bastin, Vorstandsvorsitzender der Masterflex AG, erklärte: „Unsere Brennstoffzellentechnik verfügt über interessante Eigenentwicklungen und ein gutes Markt-Standing. Dass wir auch diese Aktivitäten zum Verkauf stellen beziehungsweise nach einem starken Partner suchen, ist allein darin begründet, dass wir uns nach unserer erfolgreichen Restrukturierung nicht wieder verzetteln dürfen, unsere Investitionsplanungen sehr konzentriert voranzutreiben. Deshalb ziehen wir die Sicherheit unseres margenstarken Kerngeschäfts den Chancen der noch entwicklungs- und investitionsintensiven Brennstoffzellentechnologie vor.“

CFCL verstärkt sich

CFCL verstärkt sich

Ceramic Fuel Cells Limited (CFCL) hat Mitte Mai 2011 Dr. Roman Dudenhausen in den Aufsichtsrat berufen. Das australisch-deutsche Unternehmen holte sich damit einen ausgewiesenen Experten für Strategieberatung und Marketing ins Boot. Dudenhausen, der an den Universitäten Essen und Toronto, Kanada, studierte, ist gleichzeitig Vorstand der Conenergy AG, die er selbst 1996 mit gründete und die mittlerweile zu den führenden Dienstleistern in der deutschen Energiebranche gehört. Conenergy ist unter anderem Mitveranstalter der E-world energy & water und Mitgründer der mia electric GmbH, einem Hersteller von Elektrofahrzeugen. Roman Dudenhausen erklärte: „Ich freue mich, dem Aufsichtsrat von Ceramic Fuel Cells während dieser sehr spannenden und weichenstellenden Phase in der weltweiten Energiebranche beizutreten. Es besteht aus meiner Sicht kein Zweifel daran, dass die dezentrale Stromerzeugung […] einen wichtigen Beitrag für die Zukunft der weltweiten Energiewirtschaft liefern wird. Deutschland ist bekanntlich einer der Leitmärkte für umweltfreundliche, dezentrale Energietechnologien. Das von Ceramic Fuel Cells entwickelte Mikrokraftwerk BlueGen bietet den höchsten elektrischen Wirkungsgrad in dieser Klasse – ein wichtiger Wettbewerbsvorteil, den es nun zu nutzen gilt.“

Honda will Wasserstoffbewegung neuen Antrieb verleihen

Ende Mai 2011 ist Honda der Clean Energy Partnership (CEP) beigetreten und setzte damit ein klares Zeichen, dass man an die Zukunft des Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle glaubt. Wasserstoffgetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge sind eine zukunftsträchtige Alternative zum batteriebetriebenen E-Mobil und der japanische Autohersteller Honda möchte die Technik nun auch in Europa vorantreiben. Die gemeinsame Initiative CEP, ein Zusammenschluss von 14 Unternehmen, ist das führende Projekt zur Demonstration von Brennstoffzellen-Fahrzeugen und zur Förderung der benötigten Infrastruktur zum Betanken der Fahrzeuge. Fahrzeughersteller, Infrastruktur- und Energieunternehmen und die deutsche Regierung wollen mit ihrem Wissen den Weg für den Markteintritt der Wasserstoff-Mobilität in Europa bereiten. Der Beitritt von Honda, die mehrere Jahre Forschungserfahrung in der Brennstoffzellen-Technologie mitbringen, soll der Wasserstoffbewegung in Europa neue Impulse verleihen und dem gemeinsamen Ziel, die Großserieneinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen zu bezahlbaren Preisen voranzutreiben, dienen.
Seit 2002 liefert Honda den wasserstoffgetriebenen FCX Clarity an Fahrzeugflottennutzer in den USA und Japan, mittlerweile sogar an Privatkunden. Derzeit wird die Limousine in Kleinserie hergestellt. In den nächsten drei Jahren will man etwa 200 Fahrzeuge ausliefern. Zwei solche Modelle steuert Honda bei, um die Aktivitäten der CEP zu unterstützen.
Bevor jedoch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge in Großserie produziert und abgesetzt werden können, muss eine entsprechende Infrastruktur in Form von Wasserstofftankstellen geschaffen werden. Auch hierfür will Honda sich mit seinem CEP-Beitritt einsetzen. Thomas Brachmann, Senior Engineer Automobile Engineering & Research bei Honda R&D Europe, erklärte dazu: „Die Anzahl der öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstellen in Deutschland ist bei Weitem nicht ausreichend, woran aber die Bundesregierung und alle beteiligten Industrien mit Hochdruck arbeiten.“ Weltweit gibt es derzeit nur etwa 200 Stationen. Von den 22 Tankstellen in Deutschland sind nur acht öffentlich zugänglich. Dies soll in den kommenden Jahren so weit ausgebaut werden, dass man deutschlandweit emissionsfrei Auto fahren kann.
Bis die Grundlagen für einen flächendeckenden Einsatz von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb geschaffen sind, bleiben Hybridfahrzeuge bei Honda der Absatzschlager bei den umweltbewussten Fahrzeugen. Hier wird ein konventioneller Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor kombiniert. Der Honda Jazz Hybrid kann beispielsweise streckenweise im „Segelbetrieb“, also rein elektrisch gefahren werden. Mit dem CR-Z stellte Honda 2010 außerdem das weltweit erste Sportcoupé mit Hybridantrieb vor und verfügt damit über ein äußerst breites Angebotsspektrum von Hybridfahrzeugen.
Autor: Bastian Weber

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