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Beitrag von Sven Geitmann

21. August 2022

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Warum unser Nachbarkontinent noch immer unterschätzt wird

Hafen Barra do Dande in Angola, wo ein H2-Projekt gebaut werden könnte, © Lars Schneider

Barra do Dande in Angola,pot. Standort f. H2-Projekt, © Lars Schneider

Während Wirtschaftsminister Robert Habeck nach Katar und Norwegen reist, um Deutschland unabhängiger von russischen Energielieferungen zu machen, zieht es Vertreter der italienischen Regierung nach Algerien, Angola und in den Kongo. Nicht nur als Lieferant von Erdgas, sondern auch als Partner für neue Wasserstoffprojekte wird Afrika von der Bundesregierung noch unterschätzt.

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Die Fachwelt ist sich einig: Deutschland wird auf Dauer Energie importieren müssen. Bei über 60 Prozent liegt derzeit der Anteil der eingeführten Energie. Der Rest wird hier vor Ort erzeugt. Aktuell importieren wir vor allem Öl, Kohle oder Erdgas. Allein der Ausbau erneuerbarer Energie in der Bundesrepublik wird nicht ausreichen, um diese riesigen Mengen zu ersetzen. Entscheidend ist also, dass wir auch künftig grüne Energie im Ausland zukaufen können.

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Die Debatte darüber hat mit der steigenden Aufmerksamkeit für Wasserstoff an Fahrt gewonnen. Erstmals scheint eine Lösung dafür in Sicht, grünen Strom auch über weitere Distanzen zu transportieren. Doch was ist zu unternehmen, um die Versorgung mit Energie auch im postfossilen Zeitalter sicherzustellen?

Zunächst einmal können wir aus dem internationalen Erdgasgeschäft lernen: Wenn Minister Habeck derzeit die Welt bereist, um LNG-Mengen zu beschaffen, dann bekommt er meist zu hören, dass in der Regel 80 bis 90 Prozent der Gasmengen in Form von langfristigen Abnahmeverträgen bereits vor Baubeginn verkauft sein müssen, damit neue LNG-Verflüssigungsanlagen gebaut werden können. Das ist eine Anforderung der Banken, die solche Vorhaben meist mit zweistelligen Milliardenbeträgen vorfinanzieren sollen und die eine Garantie benötigen, dass die LNG-Mengen auch sicher und unabhängig von der aktuellen Weltkonjunktur abgenommen werden.

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Es bleiben also nur wenige Prozente freier Mengen, die am Spotmarkt kurzfristig gehandelt werden können. Und das stellt nun das Hauptproblem für die deutsche LNG-Versorgung dar: Wer größere Mengen regelmäßig beziehen und sich nicht auf kurzfristige Börsenentwicklungen verlassen möchte, muss langfristige Abnahmeverpflichtungen eingehen. Das aber hat Deutschland bislang für LNG weitgehend unterlassen und sich auf Verträge mit Russland, Norwegen und den Niederlanden konzentriert.[…]

… gekürzte Online-Version
Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Autor: Prof. Dr. Stefan Liebing – Honorarprofessor am Afrikazentrum der Hochschule Flensburg, Geschäftsführer der Conjuncta GmbH & Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft e.V.

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