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Beitrag von Sven Jösting

29. Januar 2022

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Hyzon Motors – Raus aus der Beobachtungsrolle

Schwerlastwagen von Hyzon, © Ark Energy
Schwerlastwagen von Hyzon, © Ark Energy

Hyzon Motors, der in Singapur gegründete Hersteller von wasserstoffgetriebenen Nfz (Börsengang via SPAC in New York), ist im Kurs arg gedrückt worden, nachdem ein Hedgefonds (Shortseller?) namens Blue Orca Vorwürfe lanciert hat, wonach u. a. ein Auftrag für 20 Hyzon Trucks nicht von dem genannten Kunden Hiringa Energy stamme, sondern von einem anderen. Zudem wurde auch ein Abkommen über 400 Lkw (Absichtserklärung) für einen chinesischen Kunden infrage gestellt. Parallel haben sich eine Reihe von Anwaltssozietäten Sammelklagen (Class Action Suits) angeschlossen, deren Ziel und Sinn mir nicht nachvollziehbar erscheint. Wollte da jemand günstige Einstiegskurse oder fallende Kurse via Shortselling initiieren?

Der Kurs ging jedenfalls von 10 US-$ bis auf 5 US-$ runter. Das Unternehmen setzt indes seinen Businessplan (vergleichbar mit Nikola Motors) unaufgeregt um. So entstehen Produktionsstandorte in Asien, in Europa sowie in den USA. Für 62 Trucks gab Shanghai Hydrogen Hongyun Automotive den Auftrag. Mit TC Energy hat man ein Abkommen für die Lieferung von Wasserstoff abgeschlossen (auch Nikola hat dies ja mit TC Energy vereinbart), um gemeinsam H2-Tankstellen wie auch den Wasserstoff zu liefern. Mit Zhangjiagang Haili Terminal Co, einer Tochter des weltweit viertgrößten Stahlkonzerns Sha Steel Group, plant man ein gemeinsames Pilotprojekt.

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Mit Itochu plant man den Einsatz der Brennstoffzellensysteme von Hyzon in Minenfahrzeugen. Und der Partner Hiringa in Neuseeland erhielt ein Invest des japanischen Mitsui-Konzerns für den Aufbau einer H2-Infrastruktur. Zudem kommt aus Australien die Meldung, dass Prototypen von schweren Lkw von Hyzon für Ark Energy in Queensland durch zwei staatliche Stellen gefördert werden.

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Bis Jahresende sollen insgesamt 85 Fahrzeuge ausgeliefert werden und damit in den USA, Europa, Australien und Asien auf den Straßen fahren. Die Produktionsstätten u. a. in Rochester, NY/USA, und in den Niederlanden befänden sich planmäßig im Aufbau, heißt es. Auf der Bank verfügt Hyzon per 30. September 2021 über Barmittel in Höhe von circa 500 Mio. US-$. Circa 247,5 Mio. Aktien wurden bis zu diesem Termin ausgegeben, wodurch das Unternehmen mit unter 2 Mrd. US-$ bewertet wird.

Fazit: Hyzon setzt auf die in 20 Jahren gewonnene Erfahrung in Brennstoffzellentechnologien und im Wasserstoffmanagement für den Einsatz in Nfz. Die Asiaten sind somit neben Nikola ein interessanter Player in diesem Sektor, der vor allem von der Brennstoffzelle und Wasserstoff im Schwerlastverkehr profitiert (laut McKinsey werden schwere Lkw bis zum Jahr 2050 zu über 70 % mit Wasserstoff fahren). Als spekulatives Investment interessant, auch wenn Sammelklagen noch für Unsicherheit sorgen und auch Kosten verursachen. Diese müssen ja letztendlich vom eigenen Aktionär bezahlt werden, so dass manche Sammelklage hinterfragt werden sollte und einer Art Abmahnung entspricht, so mein Gefühl.

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Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

Autor: Sven Jösting, verfasst am 7. Dezember 2021

Kategorien: 2022 | Allgemein

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Es mehren sich die Studien /Aussagen, die einen wirtschaftlichen Einsatz von Wasserstoff im Kfz-Nutzlastbereich allenfalls in Nischen sehen. Selbst bei Zügen sind die Lösungen mit Wasserstoff zunehmend im Nachteil gegenüber akkugestützten Alternativen.
    Wenn Hyzon und Nikola nicht schlicht in naher Zukunft nachweisen, dass Ihre Angebote tatsächliche (Kosten-)Vorteile für die Nutzer bieten – werden sie meiner Meinung nach von der heranrollenden Macht der batterielektrischen Kfz überrollt.

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