Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Hydrogeit

1. Dezember 2021

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Havelstoff – Wasserstoff aus dem Havelland

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Abfall ist reichlich vorhanden, © Shutterstock

Die Idee ist geradezu genial: Aus den Rotorblättern ausrangierter Windkraftanlagen hochreinen Wasserstoff erzeugen. Sollte sich dies skalieren lassen, ließen sich mit einem Streich gleich mehrere Herausforderungen bewältigen: Erstens müssten die alten Flügel deinstallierter Windturbinen nicht aufwändig zerschreddert, recycelt oder entsorgt werden. Stattdessen könnte ihr Material sinnvoll verwertet werden. Zweitens würde sich eine zusätzliche Wasserstoffquelle eröffnen, um die rasant steigende H2-Nachfrage befriedigen zu können. Und drittens käme dabei sehr sauberes Kohlenstoffdioxid heraus, das in unterschiedlichen Industriezweigen genutzt werden könnte. Bis es allerdings so weit ist, müssen noch etliche Fragen geklärt werden. 

Die Richter Recycling GmbH sieht ein großes Potential in der Ausschlachtung alter Windenergieanlagen (WEA). Das bei Berlin ansässige Entsorgungsunternehmen leitete 2019 konkrete Schritte in die Wege, um diese Idee Realität werden zu lassen. Christian Gerstädt, Rechtsanwalt und juristischer Beistand der brandenburgischen Firma, berichtete im Gespräch mit HZwei, Richter Recycling habe vor zwei Jahren eine Kooperation mit dem südschwedischen Unternehmen Plagazi gestartet und daraufhin eine zwölf Hektar große Fläche im Industriepark Premnitz (IPP) erworben. 

Dort, wo früher eine alte Viskoseanlage gestanden hat, die aber 2016 abgerissen wurde, könnte in Zukunft Wasserstoff generiert werden. Quasi in weiser Voraussicht darauf hatte Gerstädt Anfang 2015 die Neue Energien Premnitz GmbH, deren Geschäftsführer er ist, gegründet. 

Recycling von Rotorblättern 

Als Ausgangsmaterial möchte Geschäftsführer Franz Richter alte Rotorblätter verwenden. Diese bestehen aus Kohlenstoffverbundmaterial, das den hohen Belastungen, denen Windkraftanlagen ausgesetzt sind (UV-Strahlung, Witterungseinflüsse, Temperaturschwankungen, Vibrationen usw.), standhalten muss. Nach dem Abbau einer WEA handelt es sich allerdings hierbei laut Gerstädt um „sonst nicht verwertbare Abfälle“. 

Da die ersten Windkraftanlagen, die im Rahmen der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zur Jahrtausendwende aufgebaut wurden, nach zwanzig Jahren Betriebsdauer in den kommenden Monaten und Jahren ausrangiert werden (müssen), ist die Frage, wohin damit. Die gesamte Windbranche steht vor der Herausforderung, geeignete Entsorgungswege beziehungsweise Wiederverwertungspfade aufzuzeigen, damit hierzulande nicht riesige Halden entstehen, wie es in Nordamerika bereits geschieht. Bisher wurden derartige Abfälle häufig nach Asien exportiert. 

… gekürzte Online-Version

Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Kategorien: 2021 | Allgemein

2 Kommentare

  1. Sven Geitmann

    Nein, Sie haben nicht Recht.
    Der Artikel geht ja noch weiter. Dort steht dann, dass die Schadstoffe in der Schlacke gebunden werden.
    Den gesamten Bericht können Sie im HZwei-Heft nachlesen.
    Gruß, Geitmann

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  2. Alex S.

    Sehe ich das richtig?
    Meiner Recherche nach handelt es sich hier um die thermische Verwertung/Aufbereitung.
    Wieso soll das ökologisch sein ?????
    Bei solchen Prozessen werden doch Schadstoffe frei, oder?
    Die Idee ist so genial wie die Ideen meines Opas: mit möglichst wenig Kosten den Planeten für unsere Kinder und Enkel verschmutzen.
    Habe ich Recht?

    Antworten

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