Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

10. Januar 2017

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Sauber, leise und äußerst komfortabel

ix35

H2-Betankung in Berlin


Hyundai ist bereits seit dem Jahr 2013 mit der serienmäßigen Brennstoffzellenversion seines ix35 auf dem Markt. 2015 wurden 250 Exemplare davon nach Europa geliefert, wovon allein in Deutschland 120 Exemplare vornehmlich an Unternehmen verkauft beziehungsweise verleast wurden. 2016 gründete die Linde AG das Unternehmen BeeZero, das allein 50 ix35 Fuel Cell bestellte, um diese in München im Carsharing anzubieten. Auch wenn das BZ-Modell in den nächsten Monaten noch nicht in jedem Hyundai-Autohaus im Showroom zu finden sein wird, hat die HZwei-Redaktion das Auto neun Tage lang getestet, um – ergänzend zu dem Langstreckenfahrbericht von Mortimer Schulz – auch Technik und Ausstattung vorstellen zu können.
Der BZ-Testwagen wird gut verpackt in einem geschlossenen Anhänger direkt aus Offenbach an die Verlagsadresse geliefert. Er ist voll betankt und tadellos sauber, hat ja auch erst 4.500 km runter. Anstelle eines Autoschlüssels händigt mir der Fahrdienst einen Funkschlüssel für das Keyless-Entry-System aus. Mehr ist nicht notwendig. Nur noch eine Unterschrift, dann stehe ich allein da mit diesem großen, weißen Geländewagen.
Der ix35 Fuel Cell basiert auf dem Hyundai Tucson, einem fünftürigen Sport Utility Vehicle mit fünf Sitzplätzen. Dies ist bei Hyundai die mittlerweile vierte Fahrzeuggeneration eines Brennstoffzellenautos (nach dem Santa Fe FCEV im Jahr 2000, dem Tucson FCEV in 2004 und dem ix35 FCEV in 2012). Im März 2013 startete in Südkorea die Serienproduktion. Somit ist es trotz der derzeit noch sehr überschaubaren Stückzahlen das erste und gleichzeitig auch das am meisten gekaufte Brennstoffzellenauto in Deutschland.
Komfortables Fahren
Ich setze mich auf die bequemen Ledersitze und drücke den Startknopf: Die Bordelektronik erwacht zum Leben und es ertönt eine kurze, freundliche Begrüßungsmelodie. Ich schiebe den Schaltknüppel auf D, drücke vorsichtig das Strompedal und der ix35 setzt sich leise in Bewegung – genauso wie es bei einem Elektroauto sein soll. Kein lautes Brummen, kein nerviges Surren, einfach nur still dahingleiten. Und beim Bremsen Energie wieder zurückgewinnen. Verbrenner sind verglichen damit träge, laut und dreckig – einfach ineffizient.
Trotz seines Leergewichts von 1,9 t beschleunigt der maximal 100 kW leistende Elektromotor das als Kombilimousine eingestufte Auto relativ flott, wenn auch nicht so spritzig wie elektrisch angetriebene Sportwagenmodelle. Laut Fahrzeugschein verfügt der ix35 Fuel Cell aber auch nur über eine Nennleistung von 53 kW. Wie ich auf dem Energieflussdiagramm auf dem Cockpit-Display sehen kann, wird die Brennstoffzelle zeitweise vom Akku unterstützt, zum Beispiel, wenn angefahren oder beschleunigt wird.
Die Hochvolt-Batterie verfügt über eine Kapazität von 24 kWh. Der 144 l (= 5,6 kg) fassende GH2-Speicher beinhaltet über 188 kWh, so dass mit diesem Auto insgesamt eine Reichweite von 594 km möglich sein soll. Als Spitzengeschwindigkeit erreiche ich während einer Autobahnfahrt maximal 165 Stundenkilometer – schneller geht‘s nicht.
H2-Tanken ganz einfach

Preis zu hoch – trotz Bonus
Der ix35 Fuel Cell belegt unzweifelhaft, dass die Brennstoffzellentechnik im Mobilitätssektor längst reif für den Markt ist. Allein Preis und Infrastruktur behindern die Kommerzialisierung – und natürlich die Selbstblockade einiger maßgeblicher Player.
Hyundai gibt auf seiner Homepage als Bruttopreis 65.450 Euro (599 Euro finanzierte Monatsrate) für den ix35 Fuel Cell an. Somit liegt der Nettopreis mit 55.000 Euro unterhalb des Grenzwerts für den Umwelbonus, so dass potentielle Käufer in den Genuss der 4.000 Euro Zuschuss (s. Umweltbonus zieht noch nicht) kommen. Der ix35 Fuel Cell ist damit derzeit das einzige BZ-Auto, das in Deutschland eine direkte finanzielle Förderung erhält.
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Neue Fahrzeuggeneration
Währenddessen kümmert sich der asiatische Hersteller bereits um die nächste Fahrzeuggeneration. Wie die Hyundai Motor Corp. bekanntgab, soll Ende dieses Jahrzehnts (voraussichtlich 2018 vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang) ein neues Modell erhältlich sein, das wieder auf der Tucson-Plattform aufbauen könnte, dann aber 180 km/h schafft und primär für Privatkunden konzipiert – also günstiger – ist. Wie Frank Meijer, Leiter Fuel Cell Electric Vehicles bei Hyundai Motor Europe, gegenüber motoring.com.au mitteilte, dürfte es – allein schon wegen der räumlichen Anforderungen – wieder ein Geländewagen werden, irgendetwas zwischen Crossover und Sport Utility Vehicle (CUV oder SUV).

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