Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

9. September 2016

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eZelleron wandert aus

Kuehn

Sascha Kühn, © ezelleron


Während die einen von einer Insolvenz des Dresdner Start-ups eZelleron reden, heißt es bei den anderen nur, der Firmensitz würde in die USA verlegt. Was ist also dran an diesen Gerüchten? Klar ist zunächst einmal, dass sich die Auslieferung des Brennstoffzellengeräts kraftwerk verzögert. Hintergrund ist, dass am 18. April 2016 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der eZelleron GmbH beim Amtsgericht Dresden eröffnet wurde.
Obwohl das sächsische Unternehmen im Januar 2015 in einer spektakulären Crowdfunding-Aktion (s. HZwei-Heft Apr. 2015) über 1,5 Mio. US-$ zusammenbekommen hatte, scheint dieses Geld bei weitem nicht für die geplante Weiterentwicklung und Fertigung der flüssiggasbetriebenen BZ-Ladegeräte auszureichen. Hier wird es allerding schon kompliziert, denn das Crowdfunding lief über die US-amerikanische Internetplattform Kickstarter.com, und für die hatte eZelleron-Chef Sascha Kühn eine eigene Gesellschaft in den USA gegründet, die eZelleron Inc. Die über Kickstarter getätigten Vorbestellungen der über 11.500 Unterstützer laufen also über diese amerikanische Firma, die normal weiterarbeitet. Insolvent ist lediglich die deutsche eZelleron GmbH.
Fast gleichzeitig mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens, genau genommen fünf Tage früher, eröffnete eZelleron in Palo Alto ein neues Büro. Passend dazu verkündeten die Sachsen, dass der Geschäftssitz in die Vereinigten Staaten von Amerika verlagert würde, weil „die Einstellung und der Antrieb für solch eine revolutionäre Technik nur in Silicon Valley geboren und herangezogen werden können“. Mitgründer Martin Pentenrieder erklärte: „Unglücklicherweise ist es nach wie vor eine unmögliche Aufgabe, in Europa nach Wachstumskapital zu suchen.”
Trotzdem möchte Sascha Kühn seine Mannschaft in Dresden weiterhin bei der Stange halten und die Produktion der BZ-Kraftwerke wie ursprünglich geplant in seinem Heimatort durchführen. Voraussichtlich wird dafür jedoch die eZelleron GmbH aufgelöst und in eine kraftwerk Inc. Holding überführt, die ihren Hauptsitz in Silicon Valley hat.
Am 1. Juni 2016 vermeldete nun das Unternehmen über seine Kickstarter-Homepage, dass sich aufgrund all dieser Unwägbarkeiten die Geräteauslieferung um sechs Monate verzögern wird, was unter den Unterstützern zu teils harscher Kritik führte.
German Accelerator
kraftwerk nimmt ebenso wie Hydrogenious an dem vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten Programm German Accelerator teil, das Start-ups den Zugang zu internationalen Märkten erleichtern soll. Mitte Oktober war die eZelleron GmbH bereits von einer Fachjury für das Programm auserkoren worden. Außerdem wurde das Büro in Palo Alto von German Accelerator zur Verfügung gestellt.

6 Kommentare

  1. Herzig Willy

    Es wude wiederholt die Auslieferung in aussicht gestellt. Jedoch warte ich immer noch auf die 2 Geräte. Auch keine Info wann endlich Geliefert wird.

  2. Hydrogeit

    Das mag ja sein.
    Aber in einer Pressemeldung des Unternehmens von 2015 steht wörtlich:
    „Im nächsten Jahr wird dem Unternehmen ein Büro in Palo Alto, mitten im Silicon Valley und Herzen der Technologieszene zur Verfügung gestellt.“
    Also Büro in Palo Alto – Hauptsitz in Massachusetts!

    • Lucas Gerads

      Wahrscheinlich in Delaware (nicht Massachusetts) „incorporated“. Ein Großteil der US-Amerikanischen Firmen ist dort aufgrund von Gesetzgebung und Steuerrecht registriert , wie auch Apple, Google, etc.

Trackbacks/Pingbacks

  1. Kühn versucht es jetzt mit kraftwerk TUBES › HZwei-Blog - […] neue Gesellschaft, die nach der Insolvenz der eZelleron GmbH 2016 in den USA gegründet wurde (s. eZelleron wandert aus),…

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