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Beitrag von Sven Geitmann

17. Februar 2014

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Neue Weiterbildungsangebote zur Qualifizierung von Fachkräften

Lobenberg-Gernot

eMO-Geschäftsführer Gernod Lobenberg


Die Elektromobilitätsbranche hat endlich die Bedeutung der Aus- und Weiterbildung für ihren zukünftigen Erfolg erkannt: Jedes der vier Schaufenster Elektromobilität in Deutschland weist mittlerweile ein eigenes Vorhaben auf, in dem es um die Qualifizierung der Fachkräfte von morgen geht. Darüber hinaus gibt es neue Lehr- und Studiengänge an Hochschulen sowie Akademien. Parallel dazu werden auch die Unterrichtsmaterialien für Schulen überarbeitet und aktualisert.
Einen guten Überblick über den aktuellen Stand im Bereich der Weiterbildung bot die Tagung „Elektromobilität bewegt Berlin“, die am 15. November 2013 von der Berliner Agentur für Elektromobilität eMO in der Hauptstadt veranstaltet wurde. Rund 70 Teilnehmer aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft waren in der Mercedes-Welt am Salzufer im Herzen Berlins erschienen, wo der Stuttgarter Automobilhersteller neben repräsentativen Verkaufsflächen auch die erste vom Berliner Kfz-Gewerbe zertifizierte Werkstatt für Elektroautos eingerichtet hat. Auf der Fachtagung, die gemeinsam von der eMO und der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen veranstaltet wurde, ging es um Qualifizierungsmaßnahmen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Entwicklungschancen im Bereich der E-Mobilität.
Während der Tagung kam aus dem Hochschulsektor die Rückmeldung an die Akteure, dass das Thema Elektromobilität bei der Studentenschaft gut ankommt und als „extrem sexy“ gilt. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmer die Frage, über welche Kompetenzen Fachkräfte verfügen müssen, um die Zukunftstechnologie im Alltag zur Anwendung bringen zu können. Jochen Reinecke vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) erklärte dazu, dass keine neuen Berufe notwendig seien, sondern dass die bestehenden neu gestaltet und um zusätzliche Kompetenzen erweitert werden müssten. Außerdem kündigte er an, dass es erneut eine Nationale Bildungskonferenz Elektromobilität geben wird. Die erste hatte im Juni 2011 rund 500 Teilnehmer nach Ulm gelockt. Die zweite soll im November 2014 in Berlin stattfinden.
Boris Velter, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, machte deutlich, dass eine enge Kooperation von Unternehmen, Politik und den Akteuren der Bildungslandschaft notwendig sei. Er sagte: „Wir müssen frühzeitig Berufschancen in der Elektromobilität aufzeigen und bei Schülerinnen und Schülern für die Berufe werben.“ Margrit Zauner, Referatsleiterin für Arbeit und berufliche Bildung, stellte passend dazu die druckfrisch erschienene 32-seitige Broschüre „Elektromobilität bewegt Berlin“ vor, die ihr Haus zusammen mit der eMO erstellt hat (Download unter: www.emo-berlin.de).
Ein gänzlich neu gestaltete Angebot wird auch im Schaufenster Elektromobilität Bayern-Sachsen gemacht. Dort bietet seit November 2013 die Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie (VWA) Leipzig eine Zusatzausbildung für den Berufsbereich Elektromobilität an. Ziel dieser Qualifizierungsmaßnahme, die von der Sächsischen Energieagentur saena sowie von BMW geleitet wird, ist der Abschluss als „Kaufmann/-frau für Elektromobilität“. Jan Dennull, Referent der VWA-Geschäftsführung, erklärte gegenüber 123bildung: „Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen steigt auch der Bedarf an Fachkräften rund um die Elektromobilität stark an. Deshalb wurde für den Bereich Leipzig ein Pilotprojekt für berufliche Zusatzqualifikation gestartet.“ Im ersten Jahrgang nutzen zunächst 20 Auszubildende dieses Angebot und belegen freiwillig die entsprechenden Zusatzkurse.
Ergänzend zu diesen beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen tut sich inzwischen auch etwas im schulischen Bereich: Rechtzeitig zur Hannover Messe 2014 bringt der Hydrogeit Verlag Unterrichtsmaterial über Wasserstoff, Brennstoffzellen, Batterien und Elektromobilität heraus. Das derzeit noch in Bearbeitung befindliche, gänzlich neu gestaltete jahrgangsstufenübergreifende Lernmaterial ist für die Sekundarstufe I konzipiert und soll den Lehrerinnen und Lehrern sowie der Schülerschaft den Einstieg in zukunftsweisende Energietechnik erleichtern. Es behandelt die vier Themenbereiche Wasserstoff, Brennstoffzellen, Batterien sowie elektrische Antriebe und ist fächerübergreifend sowohl in Chemie und Physik als auch in Biologie, Politischer Bildung und Geographie einsetzbar. Dank der Unterstützung der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie NOW GmbH wird es für eine geringe Versandkostenpauschale von nur 5,00 Euro für alle schulischen Einrichtungen bundesweit erhältlich sein.
Außerdem bringt der Hydrogeit Verlag gemeinsam mit der H-Tec Education GmbH eine Neuauflage des Buchs „Brennstoffzellen im Unterricht – Grundlagen – Experimente – Arbeitsblätter“ heraus. Die drei Autoren Cornelia Voigt, Stefan Höller und Uwe Küter haben das 144 Seiten umfassende Lehrbuch überarbeitet und aktualisiert. Das mittlerweile in der vierten Auflage vorliegende handliche, farbig gestaltete Taschenbuch ist ab Ende Februar 2014 in allen Buchhandlungen sowie über das Internet erhältlich (Preis: 14,90 Euro).

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