Der Heizgerätehersteller Viessmann hat diesen Herbst 50 Prozent der Anteile am Brennstoffzellenunternehmen Hexis erworben. Die anderen 50 % liegen nach wie vor bei einem schweizerischen Investor, der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, die den BZ-Hersteller aus Winterthur Ende 2005 vor der Insolvenz gerettet hatte. Volker Nerlich, der für die Viessmann Werke gearbeitet hatte, bevor er 2002 zu Hexis kam, erklärte gegenüber HZwei, dass beide Unternehmen gemeinsam „im Herbst 2013 eine Kleinserie des Galileo-1000N-Moduls hochfahren werden“. Im gleichen Atemzug schränkte er jedoch ein, dass dies eher eine „geheime Markteinführung“ wird, da zunächst geringe Stückzahlen des Festoxidsystems (SOFC) an ausgewählte Kunden verkauft würden. Für größere Stückzahlen sind nach Meinung von Nerlich derzeit weder ein entsprechender Markt noch die erforderlichen Kapazitäten bei dem 30 Mitarbeiter beschäftigenden Unternehmen vorhanden. Seit 2008 wurden rund 150 dieser BZ-Heizgeräte im Rahmen des Callux-Projektes erprobt und weiterentwickelt, so dass die Zuverlässigkeit jetzt 99 Prozent betrage, hieß es von Hexis.
Viessmann war bereits Anfang des Jahrhunderts im BZ-Segment mit selbst entwickelten Systemen aktiv gewesen, hatte sich dann aber aus der Eigenentwicklung zurückgezogen. Seit 2011 engagiert sich das 1917 gegründete Familienunternehmen wieder in diesem Bereich, indem zunächst eine Kooperation mit Panasonic eingegangen wurde. Die Japaner arbeiten an PEM-Brennstoffzellen für Ein- und Zweifamilienhäuser und haben in ihrem Heimatmarkt bereits 18.000 Exemplare verkauft. Panasonic beabsichtigt jetzt durch diese zweite Kooperation im BZ-Sektor, einen entscheidenden Schritt zur Sanierung des in Osaka ansässigen Unternehmens vornehmen zu können. Bis 2018 will sich der ehemals größte japanische Konzern für Konsumelektronik zum Anbieter für Energiemanagementsysteme (z.B. Akkus, Solarzellen) entwickeln. Gegenüber dem Handelsblatt hatte Toshiki Shimizu, Panasonics Projektleiter, beteuert: „Wir unterstellen, dass der Absatz von Brennstoffzellen in Europa stärker expandieren wird als in Japan.“
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