Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. hat während der gat 2012, der 51. Gasfachlichen Aussprachetagung, ausführlich über sein Engagement im Bereich Power-to-Gas informiert. Bei dem Branchentreff, der vom 25. bis 26. September 2012 in Dresden stattfand, machte der DVGW deutlich, dass diese „Technologie zur Langfristspeicherung erneuerbarer Energien entscheidend für den Erfolg der Energiewende“ sein wird. Deswegen habe der Verein mehrere Maßnahmen initiiert, die alle auf die Erschließung dieses neuen Technologiefeldes abzielen, wie zum Beispiel die Einrichtung eines Forschungs-Cluster Power-to-Gas sowie die Anfertigung neuer Projektstudien.
Das zentrale Anliegen des DVGW ist, neue Anwendungsoptionen des Energieträgers Gas unter Einbeziehung der vorhandenen Gasinfrastruktur in Deutschland ausfindig zu machen. Großes Potential sieht er dafür insbesondere in Wasserstoff, wie Dr. Jürgen Lenz bereits im Januar 2011 im Interview mit der HZwei bekannte. Der Gas- und Wasser-Verband sieht hier im Bereich der Energiespeichertechnologien allerdings auch einen hohen Forschungsbedarf und initiierte deswegen im Rahmen seiner bereits vor über drei Jahren gestarteten „Innovationsoffensive Gastechnologie“ ein Cluster, das sich um die Erzeugung, Speicherung und Einspeisung von Wasserstoff und Methan aus regenerativem Strom in das bestehende Gasnetz kümmert. Die Leitung dieser Initiative übernahm Mitte 2012 Dr. Gerald Linke, Leiter des Kompetenz-Centers Gastechnik und Energiesysteme der E.ON Ruhrgas AG, der in der HZwei bereits im April-Heft 2012 über dieses Cluster berichtete.
Während der gat 2012 wurden erste Ergebnisse laufender Forschungsvorhaben vorgetragen. Demnach geht der DVGW davon aus, „dass die Erdgasinfrastruktur grundsätzlich bis zu einer Konzentration von 10 Volumenprozent Wasserstoff im Erdgas geeignet ist. Es muss allerdings noch weiter untersucht werden, welche Anwendungen und Infrastrukturkomponenten eine Beimischung des Wasserstoffs zum Erdgas limitieren. Das Regelwerk lässt derzeit Beimischungen im einstelligen Prozentbereich (d.h. weniger als zehn Prozent) zu, verlangt aber eine Einzelfallbetrachtung der Bewertung der nachgelagerten Versorgungsstruktur. […] Erfahrungen der Mitgliedsunternehmen des DVGW lassen hoffen, dass Konzentrationen von zehn Prozent und mehr darstellbar sind.“
http://www.dvgw-innovation.de/
Hzwei Blogbeitrag
DVGW pusht Power-to-Gas
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2 Kommentare
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Sehr geehrter Herr Lewerenz,
über Kosten wird diesbezüglich noch gar nicht diskutiert, weil es derzeit eine Begrenzung der H2-Menge im Erdgasnetz auf 2 Volumenprozent gibt – einen höheren Anteil erlauben u.a. die Gastanks von Erdgasfahrzeugen nicht. Bestünde diese Einschränkung nicht, wären durchaus 10 Vol.-% realisierbar.
100 % sind aus heutiger Sicht illusorisch, jedenfalls in naher Zukunft.
Gruß, Geitmann
Guten Tag!
Neben dem Thema H2 im mobilen Einsatz interessiert mich besonders die Perspektive der stationären Wasserstoff-Nutzung.
Gibt es inzwischen neue Erkenntnisse zu den Kosten der Tauglichmachung des vorhandenen Gasleitungnetz‘ für 100prozentigen Wasserstoff.
Gruß Carl-D.A. Lewerenz