Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

28. Dezember 2011

Titelbild:

Bildquelle:

Solar Millennium insolvent

Die Solar Millennium AG hat am 21. Dezember 2011 Insolvenz angemeldet. Das Erlangener Unternehmen stand – ähnlich wie andere Firmen aus der Solarbranche – bereits seit längerer Zeit unter Druck, weshalb auch bereits einige Veränderungen in der Führungsebene stattgefunden hatten. Aktueller Auslöser waren jetzt Verzögerungen beim Verkauf von Projekten in die USA, so dass es zu einem Zahlungsengpass gekommen war. Der Insolvenzverwalter prüft daher zunächst die Sachlage, um eventuell schon bald das eingeleitete Verfahren und den Arbeitsplatzverlust für 60 Mitarbeiter abwenden zu können. Andernfalls würde das Insolvenzverfahren voraussichtlich am 1. März 2012 eröffnet. Zu den Projekten, die das auf Solarkraftwerke spezialisierte Unternehmen in Planung hatte, gehörte auch der Blaue Turm in Herten (s. HZwei Juli-Heft 2008), dem nun ebenfalls das Ende droht.

6 Kommentare

  1. Jasmin81

    Diesem Bericht des Handelsblatt zu urteilen, war ein zusätzliche Ursache der Insolvenz der Firma Solar Millennium chinesische billig-Solaranlagen, die wesentlich günstiger waren und eine höhere Nachfrage hatten als der Konkurrent. Die Investitionen der Anleger sind auf jeden Fall weg und es bleibt fraglich, ob sie das Geld zurück bekommen oder nicht.

    Antworten
  2. Arno A. Evers

    ..es geht ja nicht nur um Technische Probleme, sondern darum das dies eine Jahrhundertealte Technologie ist, der ein grünes Mäntelchen über gehängt wurde. Woher das Wasser für den Turbinenkreislauf nehmen, das ist auch da Problem nicht nur in Kalifornien. ich habe mich mehrfach dort selbst davon überzeugen können:
    http://www.hydrogenambassadors.com/meet-aae/fuelcellseminar2009/segs.php
    und:
    http://www.hydrogenambassadors.com/meet-aae/fuelcellseminar2009/kimberlina.php

    Antworten
  3. Theo Pötter

    Komischerweise Herr Evers laufen die “Solarthermischen Kraftwerke” in Kalifornien in der Mojave Wüste seit 25 Jahren ohne technische Probleme!
    Auch hier handelt es sich um “Thermodynamische Kreisprozesse” genauer gesagt um den “Carnot Prozess”.
    Mit kollegialen Grüßen
    Ihr Theo Pötter aus Herten

    Antworten
  4. Arno A. Evers

    Vielen Dank, Herr Geitmann, diese Diskussionsrunde hier zu eröffnen.
    gerade bei den sogen. “Erneuerbaren Energien” gibt es noch viele Missverständnisse bzw. Informationslücken.
    So auch bei den der von der Solar Millennium AG und ihren diversen Tochter- bzw. Schwesterunternehmen vertrieben Solar-Energie-Anlagen.
    Hier mein, über Jahre selbstrecherierter Beitrag mit Besichtigungen vor Ort, dazu
    Solarthermie-Kraftwerke, die über bzw. mit Trögen, Turbinen und Generatoren arbeiten haben wenige Vorteile und viele Nachteile.
    Die Nachteile dieser Anlagen sind jedoch den wenigsten bewusst.
    Diese Gründe haben entscheidend zur Insolvenz von Solar Millennium beigetragen!
    CSP braucht jede Menge Kühlwasser:
    Von Solar Millennium bereits in Spanien fertiggestellte Anlagen mit 50MW (Andasol I und II) brauchen zur Kühlung des Dampfkreislaufes 900.000 m³ Kühlwasser, ein Stoff, der in Wüstengebieten nicht gerade im Überfluss vorhanden ist, pro Jahr…Diese Kühlwasser wird dann mehr oder weniger sinnlos in Kühltürmen verdampft und der Atmosphäre hinzugefügt, und das mitten in der Wüste…
    CSP braucht Fossile Energien:
    Nachts speichert man die durch die Sonnenkraft gewonnene Wärme in Medien, meist in Salz in isolierten Tanks,um die Turbine(n) dann laufen zu lassen. Als Speichermedium dienen hier, bei der o.a. Anlage, rd. 30.000 Tonnen Kalium/Natriumnitrat.
    Dieses Speichermedium darf nicht unter eine bestimmte Temperatur abkühlen. Zum Erhalt dieser unteren Temperatur in den, auch in Andalusien, kalten Nächten “darf” , laut spanischen Gesetzen, Erdgas in Höhe von bis zu 15% der Stromerzeugung hinzu verfeuert werden…
    (Ich hatte mich bei der Besichtigung von Andasol I and II damals schon gewundert,was der große Erdgastank mit den vielen Feuerlöschern drumherum dort überhaupt sollte…)
    CSP braucht das Stromnetz
    Da es sich um eine Gross-Technlologie handelt, brauchten CSP-Kraftwerke mit je 50MW “naturgemäß” eien leistungsfähiges Stromnetz, um die erzeuge Energie überhaupt aufnehmen zu können. Das funktioniert bei Andasol I und iI und gegebenenfalls auch III, falls das noch in Dienst gehen sollte, nur deswegen, weil dort in der Nähe ein älterer Windpark steht. Auf die dortige Umspannwerk in -zig Kilometern Entferung wird Andasol auf geschaltet. An Andasol II ist auch die Stadtwerke München beteiligt, von denen hört man in diesem Zusammenhang recht wenig
    Quelle: Solarmillenium.de
    Alles in allem ist dies nicht zukunftsorientiert. Daran kann auch Desertec scheitern, wenn mehr Leute sich damit beschäftigen würden. Und alles nur deswegen, um den saudi-arabischen Touristen in Marbella an dr Costa del Sol, die mit ihren Hubschraubern vom Golfen in ihre Villen zurückkommen, ein komfortables Duschen durch elektrische Boiler zu ermöglichen.
    In was für einer Welt leben wir eigentlich?
    Es gibt viele bessere, verlustärmere und vor allem dezentrale Möglichkeiten,
    unseren “Energiehunger” global zu befriedigen.
    Aber da sind die Profitmöglichkeiten wohl anders verteilt!
    Hintergrundinformation:
    http://www.hydrogenambassadors.com/background/images/arnos-energiegedanken47.pdf
    Fotos von Andasol I und II:
    http://www.hydrogenambassadors.com/meet-aae/andasol/index.php
    Fotos von CSP-Anlagen in Californien:
    http://www.hydrogenambassadors.com/meet-aae/fuelcellseminar2009/segs.php
    und:
    http://www.hydrogenambassadors.com/meet-aae/fuelcellseminar2009/kimberlina.php

    Antworten

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

preloader