Better Place meldet Konkurs an

Better Place meldet Konkurs an

Better-Place-LogoShai Agassis Traum von Batteriewechsel-Automaten entlang der Autobahnen scheint ausgeträumt. Nachdem der Gründer von Better Place bereits Ende 2012 ausgestiegen ist (s. Shai Agassi verlässt Better Place & Induktion statt Batteriewechsel), hat das israelische Unternehmen Ende Mai 2013 Insolvenz angemeldet. Da die bereits zuvor mit wiederholten Personalwechseln in die Schlagzeilen geratene Firma (s. HZwei-Heft Jan. 2013) kein neues Geld akquirieren konnte, wurde ein Konkursverwalter mit der Abwicklung der Geschäfte beauftragt. (mehr …)

Ceramic Fuel Cells mit Problemen

Ceramic Fuel Cells mit Problemen

Frank Obernitz, CFC Deutschland, Bundesumweltminister Peter Altmaier, Dr. Roman Dudenhausen und Jeffrey Harding, Ceramic Fuel Cells (v.l.) mit BlueGen-Gerät


Während in Deutschland und auch in Großbritannien die Anstrengungen für die Vermarktung der BlueGen-Geräte intensiviert werden, beschäftigte sich die CFCL-Geschäftsführung in Australien im Herbst 2012 mit sich selbst: Kurz nach der Veröffentlichung des Finanzberichts zum dritten Quartal gab das Unternehmen eine Änderung in der Firmenleitung bekannt. Neuer Geschäftsführer ist seit dem 13. November Robert Kennett, vorheriges Mitglied des Aufsichtsrates. Der Energiefachmann, der meist kurz „Bob” gerufen wird, zählt seit dem Jahr 2006 zum Team der Australier und löst Brendan Dow als Geschäftsführer ab. (mehr …)

enymotion meldet Insolvenz an

enymotion meldet Insolvenz an

Wird jetzt doch nicht gebaut – die enyware L 200


Noch im Sommer 2012 präsentierte der Brennstoffzellenhersteller enymotion voller Stolz auf dem Caravan Salon Düsseldorf die enyware L 200, ein flüssiggasbetriebenes Brennstoffzellensystem für den Camping-Sektor, das auch senkrecht an der Wand installiert werden kann (s. HZwei-Heft Okt. 2012). Doch jetzt ist dem Heilbronner Unternehmen scheinbar die Luft ausgegangen: Am 17. Dezember stellte enymotion einen Antrag zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Wie die Heilbronner Stimme berichtete, dürfte der Anlass gewesen sein, dass der Zukunftsfonds Heilbronn nicht länger bereit war, das Unternehmen nach wiederholten Verschiebungen des Markteinführungstermins zu unterstützen. (mehr …)

Die Brennstoffzellen-Technologie ist fertig

Weltpolitisch gibt es derzeit ähnlich viele große Baustellen wie branchenspezifisch: Im Großen geht es derzeit primär immer noch um die Euro- und/oder Bankenkrise. Außerdem traf sich Ende Juni die erste Garde der Politiker in Mexiko, um die globalen Wirtschaftsbelange zu diskutieren, während fast zeitgleich die zweite Garde in Rio an der Neuauflage eines Klimaabkommens arbeitete.
Im Speziellen, also in den Bereichen Wasserstoff-, Brennstoffzellen- und Elektromobilität, stand gerade die Hannover Messe als Branchen-Highlight an (s. S. 10). Die gute Nachricht aus der niedersächsischen Landeshauptstadt ist, dass die Stimmung wieder etwas zuversichtlicher ist. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass die Vorbereitung der Markteinführung nicht vorankommt.
Etliche Unternehmen scheinen sich damit abgefunden zu haben, dass es im BZ-Sektor nur langsam vorangeht. Insbesondere viele der Forschungsinstitute haben sich inzwischen vortrefflich mit Förderprojekten eingerichtet, so vortrefflich sogar, dass sie das eigentliche Ziel, das da lautet „Markteinführung“, mehr und mehr aus den Augen verlieren. Sie forschen anscheinend um des Forschens willen und übersehen dabei, dass vielfach der Zeitpunkt der Lizenzvergabe oder Vermarktung längst überschritten ist. Scheinbar hat niemand in der hochbezahlten Führungsebene den Mut, die bereits vorliegenden Entwicklungserfolge an die Vertriebs- und Marketingfachleute zu übergeben, damit diese daraus „Produkte“ kreieren können. Diesen Dauerforschern rief Staatssekretär Rainer Bomba in Hannover zum wiederholten Male mit deutlichen Worten zu: „Leute! Die Technologie ist fertig. Probiert sie bitte endlich aus!“
Hinsichtlich einer Anschlussförderung, die sich nach der aktuell noch laufenden Marktvorbereitungsphase um die Markteinführung in Deutschland kümmert, sagte Bomba direkt an die Branchenvertreter gewandt: „Wenn Sie zeigen, dass die Technik für den Verbraucher einen Nutzen bringt, wird es in der Förderung einen Anschluss geben. Dies gilt aber in beiden Richtungen: Wenn weiter nur geforscht wird, wird es keine Anschlussförderung geben.“ Mit einem Seitenblick auf die derzeit kriselnde deutsche Photovoltaikbranche, in der gerade einige Unternehmen Insolvenz anmelden mussten, fügte der Staatsekretär allerdings hinzu: „Wir werden nichts zu Tode finanzieren.“
Eng mit dieser Thematik verknüpft ist die große Baustelle im Mobilitätssektor, dies klang auch Mitte Mai beim 5. Deutschen Wasserstoff Congress in Berlin an (s. S. 8). Insbesondere beim Aufbau der für die Brennstoffzellenfahrzeuge benötigten Wasserstoffinfrastruktur herrscht momentan totale Konfusion: Die NOW geht gemäß der H2-Mobility-Planung davon aus, dass 2015 rund 100 Stationen in Deutschland stehen. Das Bundesverkehrsministerium spricht jedoch von 50 H2-Tankstellen (s. S. 44). Angesichts der bereits vorhandenen 15 Stationen sowie der 20, die Daimler und Linde schon vor einigen Monaten ankündigten, kämen demnach also zunächst gerade einmal 15 H2-Stationen hinzu.
Wie aber daraus dann bis 2020 insgesamt 1.000 Tankstellen werden sollen, ist fraglich. Oder werden es doch eher 400? Oder gar nur 300? Es stellt sich somit die Frage, wie man vielleicht auch mit wenigen Standorten ein gut funktionierendes Netz aufspannen könnte. Eventuell können ja auch noch andere Player (z.B. Gashändler, Supermarktketten) mit ins Boot geholt werden, um neue Befüllstationen zu errichten.
Hier gibt es also ähnlich viel Klärungsbedarf wie im Elektromobilitätssektor, wo jetzt mit dem 3. Entwicklungsbericht der Nationalen Plattform Elektromobilität ein neuer Meilenstein erreicht wurde (s. S. 28). Die darin geforderten Maßnahmen zum Erreichen des Ziels von 1 Mio. Elektrofahrzeugen bis 2020 werfen allerdings auch neue Fragen auf: Ist es tatsächlich der richtige Weg, großen Konzernen in großen Schaufensterprojekten große Mengen Geld hinterherzuwerfen? Und wo soll überhaupt dieses Geld für die Schaufenster angesichts schmelzender Einnahmen aus dem Klimafonds herkommen?
Auch hier muss geprüft werden, wie am sinnvollsten die Klein- und mittelständischen Unternehmen, die als Quereinsteiger häufig die wahren Innovationstreiber sind, unterstützt werden können. Es muss offen darüber diskutiert werden, dass Großkonzerne zwar theoretisch die finanziellen Mittel dazu hätten, um einen Technologiewandel mitfinanzieren zu können, dass sie aber häufig von solch einem Wandel gar nicht selber profitieren würden und ihn deswegen auch nicht forcieren werden.
Wie man sieht, gibt es Baustellen genug, im Großen wie auch im Kleinen. Wir müssen nur endlich mal mit der eigentlichen Arbeit anfangen, denn die Technik ist fertig (s. Fahrbericht S. 40).
Die Seitenverweise beziehen sich auf die HZwei-Ausgabe vom Juli 2012.

Solar Millennium insolvent

Die Solar Millennium AG hat am 21. Dezember 2011 Insolvenz angemeldet. Das Erlangener Unternehmen stand – ähnlich wie andere Firmen aus der Solarbranche – bereits seit längerer Zeit unter Druck, weshalb auch bereits einige Veränderungen in der Führungsebene stattgefunden hatten. Aktueller Auslöser waren jetzt Verzögerungen beim Verkauf von Projekten in die USA, so dass es zu einem Zahlungsengpass gekommen war. Der Insolvenzverwalter prüft daher zunächst die Sachlage, um eventuell schon bald das eingeleitete Verfahren und den Arbeitsplatzverlust für 60 Mitarbeiter abwenden zu können. Andernfalls würde das Insolvenzverfahren voraussichtlich am 1. März 2012 eröffnet. Zu den Projekten, die das auf Solarkraftwerke spezialisierte Unternehmen in Planung hatte, gehörte auch der Blaue Turm in Herten (s. HZwei Juli-Heft 2008), dem nun ebenfalls das Ende droht.

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