Brennstoffzellen-Branche blickt nach Japan

Brennstoffzellen-Branche blickt nach Japan

Andy Fuch, Toyota; Werner Diwald, Enertrag; Andre Martin, DWV; Walter Bornscheuer, Viessmann; Andreas Ziolek, DWV (v.l., Foto: DWV, Frederic Schweizer)


Japan und Deutschland wollen zukünftig im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie enger zusammenarbeiten. Dies bekräftigten die beim parlamentarischen Abend am 12. März 2013 in der japanischen Botschaft erschienenen Industrie- und Verbandsvertreter sowie der Botschafter von Japan in der Bundesrepublik, Takeshi Nakane. Dieser erklärte zwei Jahre nach dem Unglück in Fukushima, Japan plane, „die Abhängigkeit von Atomkraft so weit wie möglich zu senken“. Wasserstoff spiele dabei als sauberer, CO2-freier Energieträger eine wichtige Rolle. (mehr …)

Honda will Wasserstoffbewegung neuen Antrieb verleihen

Ende Mai 2011 ist Honda der Clean Energy Partnership (CEP) beigetreten und setzte damit ein klares Zeichen, dass man an die Zukunft des Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle glaubt. Wasserstoffgetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge sind eine zukunftsträchtige Alternative zum batteriebetriebenen E-Mobil und der japanische Autohersteller Honda möchte die Technik nun auch in Europa vorantreiben. Die gemeinsame Initiative CEP, ein Zusammenschluss von 14 Unternehmen, ist das führende Projekt zur Demonstration von Brennstoffzellen-Fahrzeugen und zur Förderung der benötigten Infrastruktur zum Betanken der Fahrzeuge. Fahrzeughersteller, Infrastruktur- und Energieunternehmen und die deutsche Regierung wollen mit ihrem Wissen den Weg für den Markteintritt der Wasserstoff-Mobilität in Europa bereiten. Der Beitritt von Honda, die mehrere Jahre Forschungserfahrung in der Brennstoffzellen-Technologie mitbringen, soll der Wasserstoffbewegung in Europa neue Impulse verleihen und dem gemeinsamen Ziel, die Großserieneinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen zu bezahlbaren Preisen voranzutreiben, dienen.
Seit 2002 liefert Honda den wasserstoffgetriebenen FCX Clarity an Fahrzeugflottennutzer in den USA und Japan, mittlerweile sogar an Privatkunden. Derzeit wird die Limousine in Kleinserie hergestellt. In den nächsten drei Jahren will man etwa 200 Fahrzeuge ausliefern. Zwei solche Modelle steuert Honda bei, um die Aktivitäten der CEP zu unterstützen.
Bevor jedoch wasserstoffbetriebene Fahrzeuge in Großserie produziert und abgesetzt werden können, muss eine entsprechende Infrastruktur in Form von Wasserstofftankstellen geschaffen werden. Auch hierfür will Honda sich mit seinem CEP-Beitritt einsetzen. Thomas Brachmann, Senior Engineer Automobile Engineering & Research bei Honda R&D Europe, erklärte dazu: „Die Anzahl der öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstellen in Deutschland ist bei Weitem nicht ausreichend, woran aber die Bundesregierung und alle beteiligten Industrien mit Hochdruck arbeiten.“ Weltweit gibt es derzeit nur etwa 200 Stationen. Von den 22 Tankstellen in Deutschland sind nur acht öffentlich zugänglich. Dies soll in den kommenden Jahren so weit ausgebaut werden, dass man deutschlandweit emissionsfrei Auto fahren kann.
Bis die Grundlagen für einen flächendeckenden Einsatz von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb geschaffen sind, bleiben Hybridfahrzeuge bei Honda der Absatzschlager bei den umweltbewussten Fahrzeugen. Hier wird ein konventioneller Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor kombiniert. Der Honda Jazz Hybrid kann beispielsweise streckenweise im „Segelbetrieb“, also rein elektrisch gefahren werden. Mit dem CR-Z stellte Honda 2010 außerdem das weltweit erste Sportcoupé mit Hybridantrieb vor und verfügt damit über ein äußerst breites Angebotsspektrum von Hybridfahrzeugen.
Autor: Bastian Weber

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