Hessen fördert Brennstoffzellen-Heizgeräte

Hessen fördert Brennstoffzellen-Heizgeräte

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Die Markteinführung hat begonnen. (Quelle: Callux)


Nun fördert auch Hessen den Einbau von Brennstoffzellenheizgeräten. Nach Nordrhein-Westfalen, Sachsen und zuletzt auch Baden-Württemberg (s. HZwei-Heft Juli 2014) bewilligte Mitte Juli 2014 auch die Landesregierung in Wiesbaden ein Förderprogramm für Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit Brennstoffzellen. Insgesamt sollen nach Angaben von Mathias Samson, Staatssekretär im Hessischen Wirtschafts- und Energieministerium, bis zu 60 Anlagen mit Zuschüssen von jeweils 50 Prozent der Investitionskosten (max. 17.550 Euro) finanziell unterstützt werden. Samson sagte: „ (mehr …)

f-cell wird größer und dauert länger

Das 12. f-cell Symposium wächst weiter und wird vom 8. bis 10. Oktober 2012 zusammen mit der 1. Battery+Storage zu einer neuartigen Veranstaltung rund ums Thema mobile und stationäre Energiespeichertechnologien und Energiewandler. Nach elf Jahren im mittlerweile zu eng gewordenen Haus der Wirtschaft finden jetzt beide Veranstaltungen gemeinsam auf dem Stuttgarter Messegelände statt. Auf der Battery+Storage wird die gesamte Wertschöpfungskette der Speicherherstellung dargestellt. Dort soll beispielsweise die Frage beantwortet werden, wie regenerativ gewonnene Energie stationär gespeichert und zuverlässig verfügbar gemacht werden kann. Von der Forschung und Entwicklung über die Materialien, die Zellfertigung und Batteriesysteme bis hin zu den Themen Second-Use und Recycling-Technologien werden alle Themenfelder auf dieser neuen Kommunikationsplattform, die die Landesmesse Stuttgart als europäische Leitmesse der Energiespeichertechnologiebranche etablieren möchte, abgebildet.
Parallel dazu findet die f-cell statt, deren Grundkonzept bestehen bleibt. Beide Kongresse laufen über zwei Tage und werden von der Peter Sauber Agentur organisiert. Am Abend des ersten Veranstaltungstages wird es wieder die Preisverleihung des mit 25.000 Euro dotierten f-cell award geben. Neu ist allerdings, dass es für den vom Land Baden-Württemberg gestifteten Innovationspreis Brennstoffzelle in diesem Jahr extra Kategorien für Jungunternehmer (Start-Up) sowie Wissenschaftler (Science) gibt. Am dritten Veranstaltungstag stehen dann f-cell-Seminare, eine Exkursion sowie der e-mobil Technologietag auf dem Programm. Zu dieser mittlerweile zum dritten Mal stattfindenden Konferenz der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg werden rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet. Dieses Mal stehen thematisch natürlich insbesondere das Schaufenster Elektromobilität – LivingLab BWe mobil und der Spitzencluster Elektromobilität Süd-West im Fokus. Die Messehalle C2 mit der begleitenden Ausstellung ist an allen drei Veranstaltungstagen geöffnet.
www.f-cell.de

Entscheidung für vier Schaufenster Elektromobilität ist gefallen

Die Bundesregierung hat heute entschieden, welche Regionen im Rahmen des deutschlandweiten Förderrogramms Schaufenster Elektromobilität beteiligt sein werden. Wie erwartet ist es die Hauptstadt-Region Berlin / Brandenburg. Weiterhin sind Baden-Württemberg, Niedersachsen sowie Bayern / Sachsen mit dabei, so dass es nicht wie zuvor angenommen fünf, sondern nur vier Schaufenster geben wird. In der Pressemeldung der Bundesregierung heißt es dazu:
„Die Entscheidung beruht auf den Empfehlungen einer 13-köpfigen Fachjury aus Wissenschaftlern und Fachverbänden, die die 23 Bewerbungen geprüft und bewertet hatte. Als Schaufenster sind diejenigen groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben ausgewählt worden, in denen die innovativsten Elemente der Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem gebündelt und deutlich – auch international – sichtbar gemacht werden.
Der Entscheidung der Bundesregierung schließt sich ein Verfahren zur Prüfung und Bewilligung der in den erfolgreichen Schaufenstern gebündelten Einzelprojekte an. In diesem Verfahren werden auch die jeweiligen Fördervolumina festgelegt. Die Bundesregierung schließt sich dem Votum der Fachjury an, dass kein Schaufenster mit mehr als 50 Millionen Euro Bundesmitteln gefördert werden sollte, um in der Summe eine möglichst große Bandbreite an innovativen Konzepten verwirklichen zu können.
Die Schaufenster Elektromobilität sind eine Maßnahme aus dem Regierungsprogramm Elektromobilität von Mai 2011 – die Bundesregierung greift damit eine Empfehlung der Nationalen Plattform Elektromobilität aus deren 2. Bericht auf. Für das auf drei Jahre angelegte Programm stellt der Bund Fördermittel in Höhe von bis zu 180 Millionen Euro zur Verfügung.“

Politik wie im Paradies

Für Henning Zoz war es, als käme er ins Paradies, als er am 19. Oktober 2011 die Berliner Landesvertretung von Baden-Württemberg anlässlich des parlamentarischen Abends betrat. Alles drehte sich dort um „Wasserstoff und Brennstoffzellen“, wobei die Protagonisten tatkräftig den Eindruck vermittelten, als läge eine goldene Zukunft mit einer nachhaltigen Energieversorgung basierend auf Wasserstoff vor Deutschland. Bei näherer Betrachtungsweise der aktuellen Lage wird jedoch klar, dass bei weitem noch nicht alle Herausforderungen gemeistert sind. Das Stimmungspendel schlägt zwar seit einigen Wochen wieder mehr in Richtung „Wasserstoff und Brennstoffzellen“, auf der Sachebene hat sich im letzten halben Jahr jedoch kaum wirklich etwas bewegt.
Bei dem Aufeinandertreffen der Lobbyisten mit den Parlamentariern, die erfreulicherweise dieses Mal in nennenswerter Anzahl erschienen waren, ging es zunächst vorrangig um eine Darstellung der Errungenschaften, die das Land Baden-Württemberg im Wasserstoffsektor vorzuweisen hat. Dementsprechend drängten sich insbesondere der Autokonzern Daimler sowie der Energieversorger EnBW mit ihren Erfolgen ganz nach vorne. Auch Dr. Johannes Töpler, Vorsitzender des mitveranstaltenden Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbands (DWV), malte ein durchweg positives Bild von der aktuellen Entwicklung, so dass Prof. Dr. Henning Zoz im Rahmen der Podiumsdiskussion aufstand und erklärte: „Ich fühle mich wie im Paradies, seit ich durch die Türen der Botschaft gekommen bin.“ Die prompte Antwort vom Podium lautete sehr zur Erheiterung der Gäste: „Ja, so ist Baden-Württemberg.“
Auch der Gastgeber des Abend, Landesumweltminister Franz Untersteller, sprach viel über die Vorzüge des süd-deutschen Bundeslandes, mahnte jedoch auch an, dass noch einiges in Sachen Effizienzsteigerung und Verbrauchssenkung unternommen werden müsse. Gleichzeitig appellierte er an die Mineralöl- und Gaswirtschaft, möglichst rasch ein akzeptables H2-Tankstellennetz aufzubauen, da die 20 von Daimler und Linde angekündigten zusätzlichen Betankungsstationen zwar richtig und wichtig seien, diese Maßnahme aber nur als Initialzündung verstanden werden dürfte für einen weiteren Ausbau.
Jan Mücke, der parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, beteuerte: „Elektroautos gehört eindeutig die Zukunft“, und kündigte für 2030 rund 6 Mio. E-Fahrzeuge auf bundesdeutschen Straßen an. Er stimmte gleichzeitig in den Chor der Befürworter erneuerbarer Energien mit ein und bekräftigte: „Wind-Wasserstoff-Systeme für saisonale Energiespeicherung können einen wesentlichen Beitrag zur Energieversorgung leisten.“ NOW-Geschäftsführer Dr. Klaus Bonhoff kündigte daraufhin auch an, dass die H2-Produktion aus erneuerbaren Energien im Nationalen Innovationsprogramm zukünftig mit eigenen Projekten vertreten sein werde.
Ein Knackpunkt ging in dieser „paradiesischen Stimmung“ mit den rund 120 geladenen Gästen fast unter und wurde von Bonhoff nur am Rande erwähnt: Die eigentliche Markteinführung von Brennstoffzellen. Er beteuerte zwar, dass bereits erste politische Gespräche über geeignete Förderinstrumente laufen würden, aber selbst ein Energiepolitik-Experte wie Hans-Josef Fell von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen konnte gegenüber der HZwei-Redaktion nicht beantworten, wer denn da wo mit wem sprechen würde. Fell zweifelte vielmehr stark daran, dass „mit der aktuellen Bundesregierung“ in diesem Bereich überhaupt etwas zu bewegen sei, obwohl hier akuter Handlungsbedarf herrsche.

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