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Beitrag von Sven Jösting

19. Juni 2023

Titelbild: Aktienkursverlauf der besprochenen Unternehmen – letztes Quartal

Bildquelle: www.wallstreet-online.de

Diese Crashkurse sind Kaufkurse

Der Blick auf die arg unter Druck geratenen Aktienkurse der Wasserstoff- und Brennstoffzellenunternehmen lässt die Vermutung zu, dass etwas mit dem neuen Megatrend Wasserstoff nicht stimmen kann. Welche Kräfte wirken da? Shortseller mögen ihren Einfluss haben, aber letztendlich sind es der Markt, die Börse und die Anleger, die die Bewertungen hervorbringen. Klar ist auch: Der richtige H2-Hochlauf geschieht in Jahren und nicht in Monaten und entwickelt sich nachhaltig.

Derzeit ist von konkreten Projekten weltweit zu lesen, die heute schon einem Volumen von 320 Mrd. US-$ entsprechen und perspektivisch 1 Billion US-$ (1.000 Mrd.) pro Jahr erreichen. Der Pferdefuß dabei ist, dass sich bisher nur fünf bis zehn Prozent dieser angekündigten Projekte in der Phase der Genehmigung bzw. der Förderung oder gar der Umsetzung befinden.

Langfristiger Aufwärtstrend ist absehbar

Momentan geht es bei den Unternehmen vor allem um die Positionierung, den Aufbau und die Skalierung der Produktion, um das massive Investment in Forschung und Entwicklung sowie um die Optimierung. Sehr anschaulich sind die Ergebnisse und Prognosen auf wichtigen Kongressen wie jüngst in Rotterdam auf dem World Hydrogen Summit oder dem Handelsblatt Wasserstoff-Gipfel in Salzgitter wie auch auf der Hannover Messe, die als Gradmesser für die H2– und BZ-Technik die perfekte Beschreibung der Situation darstellen.

Hinzu kommen all die länderspezifischen Kongresse wie der American Hydrogen Summit, stellvertretend für ähnliche Veranstaltungen rund um den Globus. Parallel finden unzählige Fachveranstaltungen vom DVGW, von Zukunft Gas und von Mission Hydrogen zu speziellen Einzelthemen statt, die optimistisch stimmen. Da wird optimiert, geforscht und entwickelt und es entstehen gewaltige, wirklich riesige neue Weltmärkte, die die Energiesicherheit genauso behandeln wie Klima, Umwelt und Energieverfügbarkeit in all den betreffenden Märkten und Anwendungen.

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Es gibt aber auch Kritik, die sich auf die EU und Deutschland im Speziellen bezieht, da vieles zu zögerlich verläuft und manche Regulatorik auf ihre Sinnhaftigkeit geprüft werden sollte. Dr. Sopna Sury, Vorstand RWE Generation, sagte sinngemäß auf dem Handelsblatt-Wasserstoffgipfel: Wir machen einfach und warten nicht auf die Politik. Anschaulich wird diese Haltung bei RWE Hydrogen in vielen Einzelprojekten wie einem Ammoniak-Terminal in Brunsbüttel, aber auch in verschiedenen Anwendungen deutscher Elektrolysetechnologie (Sunfire) in Lingen.

All dies zeigt: Ländern und Unternehmen, die Wasserstoff in vielen Farben marktwirtschaftlich angehen und das Thema unternehmerisch denken, gehört der Erfolg des Hochlaufs. Bezogen auf das Investment in die hier analysierten H2– und BZ-Aktien ist all dies die perfekte Steilvorlage für die betreffenden Unternehmen. Denn deren Bewertung und Perspektiven drücken sich in den Börsenkursen ihrer Aktien und deren Entwicklung aus.

Aktuelle Notierungen werden Gelegenheitskurse sein

Zwar haben alle hier behandelten Firmen und ihre Aktien unterschiedliche Bewertungskriterien, basierend auf den unterschiedlichen Geschäftsmodellen, Technologien und Märkten, aber allen ist gemein, dass sie im neuen Megatrend Wasserstoff eine Rolle spielen und von diesem profitieren werden. Wir stehen aber erst am Anfang, und zu jedem Anfang gehört auch Unsicherheit, da regenerativ erzeugter Wasserstoff ein neuer Weltmarkt ist.

Sie lesen richtig: Geld müsste man haben, um die sehr stark gedrückten Kurse für Neu- und Zukäufe zu nutzen. Grundüberzeugung ist, dass dieser besagte Megatrend gerade erst begonnen hat, wenn man die Trendforschung als Basis nimmt. Ein Megatrend benötigt 20 Jahre bis zum Ausbruch, dem Point of Inflection. Gehen Sie sinnbildlich zurück in die Zeit von 2001 bis 2003, als Wasserstoff und Brennstoffzellen verstärkt in die Öffentlichkeit gelangten. Eine Ballard-Power-Aktie notierte bei über 130 US-$.

Nehmen Sie Platz im H2-Zug: Wir sind – bildhaft gesprochen – gerade erst aus dem H2-Bahnhof herausgefahren und der H2-Zug nimmt nun Fahrt auf. Das Tempo steigt, aber die richtige Reisegeschwindigkeit ist noch lange nicht erreicht. Erinnern Sie sich an die Zeit von 2018 bis 2020, als es zu Kurssteigerungen von mehreren hundert Prozent kam, es danach aber zwei Jahre lang abwärts ging? Nun aber wird der neue Trend meiner Meinung nach in einen nachhaltigen Aufwärtstrend übergehen, der tendenziell, mit den normalen Schwankungen, zu wesentlich höheren Kursen der hier besprochenen Aktien führt. Haben Sie Ihr H2-Bahnticket schon gelöst?

Risikohinweis

Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.

Autor: Sven Jösting, verfasst am 9.6.2023

Kategorien: 2023 | Aktien | Börse | Markt
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