Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

26. Mai 2022

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E-Fuels noch viele Jahre unnötig für Energiewende

11 Andreas Luczak 2021
© FH Kiel

E-Fuels werden – wenig überraschend – besonders von denjenigen Industriezweigen propagiert, deren Produkte und Infrastruktur stark auf fossile Brenn- und Treibstoffe ausgelegt sind. Die damit verbundene Hoffnung, dass mit klimaneutralem Erdgas, Benzin, Diesel, Heizöl und Kerosin sich unser Leben durch die Energiewende nicht ändern müsste, wird dabei dankbar von Gesellschaft und Politik aufgenommen. Dass hinter dieser E-Fuel-Propaganda in erster Linie wirtschaftliche Interessen stehen, wird dabei geflissentlich übersehen.

Betrachtet man E-Fuels nüchtern, zeigt sich leider ein desillusionierendes Bild: E-Fuels reduzieren prinzipiell nur dann Emissionen, wenn sie aus überschüssigem Ökostrom hergestellt werden. Ansonsten führt die stromintensive Herstellung von E-Fuels zu einer höheren Auslastung der noch einige Jahrzehnte notwendigen fossilen Kraftwerke und damit zu mehr Emissionen, als diese durch den Einsatz von E-Fuels an anderer Stelle wieder eingespart werden könnten. Aktuell werden jedoch nur wenige Prozent des Ökostroms abgeregelt, so dass das Potenzial zur Erzeugung von E-Fuels sehr gering ist.

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Hinzu kommt, dass die Abregelungen nur während eines kleinen Teils der Jahresstunden auftreten und teure Infrastruktur zur Herstellung von E-Fuels damit extrem schlecht ausgelastet wäre. Die sich damit ergebenden Kosten, um eine Tonne CO2 einzusparen, werden, ähnlich wie bei dem Einsatz von Wasserstoff, selbst bei einem extrem beschleunigten Ausbau der Wind- und Solarkapazitäten noch bis mindestens etwa 2035 höher sein als die Kosten für alternative CO2-Reduktionsmaßnahmen.

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Warum eine staatliche Förderung von E-Fuels unterbleiben sollte
Auch langfristig wird der Einsatz von E-Fuels nur bei sehr wenigen „No-Regret“-Anwendungen, die scheinbar nicht anders CO2-frei gemacht werden können, günstiger sein als alternative Technologien, und zwar nur bei Teilen des Flug-, Schiffs- und Schwerlastverkehrs. Die Dekarbonisierung dieser Anwendungen ist so kostspielig, dass sie erst dann sinnvoll ist, wenn man mit allen günstigeren Maßnahmen den erneuerbaren Anteil des Primärenergieverbrauchs bereits auf etwa 80 Prozent erhöht hat. Wenn man bedenkt, dass man den erneuerbaren Anteil von 1990 bis 2020 trotz größter Anstrengungen nur von 1 auf 17 Prozent erhöhen konnte, lässt sich erahnen, wie weit wir noch von einem sinnvollen Einsatz von E-Fuels entfernt sind.[…]

… gekürzte Online-Version
Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

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Autor: Prof. Andreas Luczak – Fachhochschule Kiel

1 Kommentar

  1. Joe Schmidt

    Erstaunlich /erfreulich, dass in dieser Ausgabe solch realistische Betrachtungen zu lesen sind.
    Egal ob für „grünen“ Wasserstoff oder für klimaneutrale eFuels – bis auf weiteres werden wir keinen regenerativen Strom für diese Anwendungen „übrig“ haben.
    Denn es gibt andere Verwendungen, die deutlich mehr CO2 mit jeder regenerastiv erzeugten kWh Strom einsparen.

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