Hzwei Blogbeitrag

26. Februar 2022

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Interview mit Stijn van Els, Direktor des Rotterdamer Hafens

Portrait Stijn van Els, © Rotterdam Hafen
© Rotterdam Hafen

Rotterdam verfügt über den größten Hafen Europas, der auch für die deutsche H2-Strategie eine Schlüsselrolle spielt. Seit Januar 2020 arbeitet Stijn van Els dort als Director Commercial Delivery beim Hafen, der zu rund 70 Prozent der Gemeinde Rotterdam und zu 30 Prozent dem niederländischen Staat gehört. Der Niederländer, der bereits an der Hochschule Deutsch gelernt hat, fing nach seinem Physikstudium in Delft als Diplomingenieur bei Shell an. In 30 Jahren hat er in aller Welt gearbeitet, unter anderem in Hamburg als Chef von Shell Deutschland. HZwei sprach mit ihm über die Rolle des Hafens für die europäische H2-Wirtschaft.

HZwei: Rotterdam ist das Drehkreuz für Energieimporte in Europa. Wie ist der Hafen in die H2-Gesamtstrategie der Niederlande eingebunden?

Van Els: Die Aufgabe des Hafens Rotterdam wird es sein, Wasserstoff aus Ländern, in denen mehr und länger die Sonne scheint beziehungsweise der Wind weht, zu importieren. Die Niederlande sind, wie auch Deutschland, Importeur von Energie, sei es bei Gas, LNG oder Erdöl. Das wird sich auch in Zukunft nicht so einfach ändern lassen, weil das Potential der lokalen Produktion von Wasserstoff naturgemäß beschränkt ist. Diesen Import zu ermöglichen – im Übrigen auch für Deutschland – wird unsere Aufgabe sein. Nur der Energieträger wird sich künftig ändern, aber die Verteilung des grünen Wasserstoffs oder auch von grünem LNG oder Ammoniak wird weiter nötig sein. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es sich bis 2030 vermehrt um blaues H2 handeln wird.

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Wie viel H2 wird derzeit im Hafen pro Jahr produziert?

Ungefähr 1 Mio. Tonnen H2 werden derzeit aus Erdgasreformierung gewonnen. Das entspricht einer elektrischen Leistung von 10 bis 15 Gigawatt. 2050 sollen 20 Mio. Tonnen H2 verarbeitet werden, 90 Prozent importiert. Zum Vergleich: Derzeit verarbeiten wir jedes Jahr rund 100 Mio. Tonnen Rohöl im Hafen. Rotterdam ist der größte Energiehafen in Europa, hier kommen rund 14 Prozent der benötigten Energie aller Sektoren für ganz Europa an. Es geht also um Strom, Wärme und Mobilität. Bis 2050 soll diese Energie fast komplett aus regenerativen Quellen kommen – so sieht es der New Green Deal der EU vor.

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Wie steht es um die Akzeptanz für die Energiewende und grünes H2?

Bei Umfragen auf dem Papier ist die Akzeptanz sehr hoch. Bei der Umsetzung und Implementierung sieht es anders aus. Das geht nicht immer so schnell, wie wir uns das als Hafenbetreiber Rotterdams wünschen würden. Immerhin reden wir hierzulande nicht mehr nur, sondern wir sind nun in einem Umsetzungsmodus angekommen. Die Politik möchte das weiter beschleunigen, aber Stand Ende Oktober 2021 sind wir auch in Holland noch mitten in den Koalitionsverhandlungen, die sich schon über ein halbes Jahr hinziehen.[…]

… gekürzte Online-Version

Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Interviewer: Niels Hendrik Petersen

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