Da wird – in meinen Worten – kräftig Kasse gemacht. Jüngst veräußerte der Finanzvorstand 200.000 Aktien; andere Vorstände haben dies in verschiedenen Stufen bereits im Jahresverlauf 2020 getan. Es mögen wertmäßig insgesamt über 100 Mio. US-$ sein (Quelle: Filings + Bericht in Seeking Alpha), die man sich auf das private Konto gebucht hat. Ich sehe solche Insidertransaktionen kritisch, weil es ein Zeichen dafür ist, dass selbst leitende Angestellte die Börsenbewertung ihres Unternehmens als ausreichend bewerten.
Bei Plug ist der Unternehmenswert ja beachtlich von circa 1 Mrd. auf fast 14 Mrd. US-$ explodiert. Man hat indes auch das positive Umfeld genutzt, via Aktienausgabe die Bilanz massiv zu verbessern. Circa 1,7 Mrd. US-$ Cash werden da wohl auf der Bank liegen, nachdem zwei Aktienausgaben erfolgt sind.
Optionsrechte an Amazon
2017 hat Plug mit Amazon einen Deal gemacht. Es geht um ein Rahmenabkommen für Aufträge für die Umwandlung von Gabelstaplern: Batterie raus – Brennstoffzellensystem rein. Insgesamt hat Amazon 55,3 Mio. Optionsrechte erhalten, die nun auch gesamt ausgegeben (vested) wurden. 34,9 Mio. Optionsrechte kann Amazon für jeweils 1,19 US-$ pro Aktie ausüben und weitere 20,4 Mio. Optionsrechte beinhalten das Recht, Aktien zu einem Kurs von 13,81 US-$ zu erwerben. Plug selbst wird diese Transaktion für das vierte Quartal 2020 buchen und mit dem Hinweis: „substantial one-time non-cash charge“ steuerlich berücksichtigen.
Was macht Amazon mit den Optionsrechten? Hat man eventuell schon via Short-Position den Gewinn abgesichert oder verkauft Amazon-Aktien über die Börse, um den Gewinn zu realisieren? Bewertungstechnisch – der aktuelle Kurs von Plug liegt bei circa 32 US-$ – liegt der Buchgewinn bei weit über 1 Mrd. US-$. Ein sehr gutes Geschäft für Amazon. Walmart hat ebenfalls Optionsrechte in ähnlicher Höhe eingeräumt bekommen, die peu a peu via Auftragsvergabe zugeteilt (vested) werden.
Mein Fazit: Plug fließt bei Ausübung neues Kapital zu, aber rechnerisch ist es für die Altaktionäre eine nicht unerhebliche Verwässerung, da ja neue Aktien via Wandlung der Optionsrechte zu sehr niedrigen Kursen ausgegeben werden. Amazon muss auch selbst kein Kapital aufbringen, da man ja via Realisierung des Buchgewinns dieses darstellen kann. Deswegen auch mal ans Realisieren denken – die Performance kann ja besser nicht ausfallen. Alternativen: Ballard Power, Bloom Energy und hoch-spekulativ Nikola Motor – aber das ist ja nur meine subjektive persönliche Meinung. Ohne Obligo.
Risikohinweis
Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.
verfasst von Sven Jösting am 6. Januar 2021
@Joe Schmidt:
Bevor Sie diesen Blog-Eintrag angreifen, rate ich Ihnen an, sich mal zuerst mit der Sache auseinanderzusetzen. Im nachfolgend verlinkten Artikel sind Gründe aufgeführt, wann und warum Wasserstoff bei Staplerflotten interessant sein kann. Sie konzentrieren sich einzig und alleine auf die Batterietechnologie, welche jedoch nur einen einzelnen Aspekt in der ganzen Angelegenheit darstellt.
Hier der Link:
https://www.produktion.de/technik/warum-staplerflotten-kuenftig-mit-wasserstoff-fahren-106.html
Ich weiss zudem nicht, was Sie antreibt, in der Art eines Foren-Trolls hier fast jeden Blog-Eintrag einzeln anzugreifen. Sie wiederholen gebetsmühlenartig die üblichen Totschlag-Argumente gegen Wasserstoff wie „zu teuer“, „zu ineffizient“ und „wenn die Wunderbatterie dann da ist“. In der Politik, grossen Teilen der Wissenschaft und in der Maschinen- und Apparateindustrie ist mittlerweile aber klar, dass es eine gesamtheitliche Betrachtung braucht. Als Folge wird eine Sektorkopplung angestrebt, die den Wasserstoff in reiner und gebundener Form als eines der zentralen Elemente beinhaltet. Batterien gehören auch dazu, werden aber aufgrund der Kosten pro kWh Speicherkapazität nur in kleinem Massstab und für die kurzzeitige Energiespeicherung eine Rolle spielen. Die Kosten für Wasserstofftechnologien werden in den nächsten Jahren durch die Industrialisierung genau so deutlich sinken, wie dies auch bei den Batterien geschah.
Vielleicht lohnt es sich, wenn Sie Ihren Horizont aufweiten und Ihre fast schon obsessiv und inhaltlich schmalspurig anmutende Kommentartätigkeit mal hinterfragen.
„… Umwandlung von Gabelstaplern: Batterie raus – Brennstoffzellensystem rein.“
Das soll ein Zukunftsmodell sein?
Wo sich die Energiedichte und die technischen Parameter der Lithium-Akkuspeicher fast monatlich weiter verbessern und ihre Kosten sinken? Wo gerade bei Gabelstaplern /Flurförderfahrzeugen das Akkugewicht (ebene Einsatzflächen) kein Problem darstellt bzw. als Gegengewicht beim Gabelstapler sogar benötigt wird?
Wo das geringere Volumen bei Tausch der Bleiakkumulatoren gegen Lithium zu einer deutlichen Verbesserung der Wendigkeit der Fahrzeuge führt?
Wenn PlugPower kein anderes, tragfähiges Zukunftskonzept hat, sind nicht nur die aktuellen Höhenflüge kaum verständlich, sondern die Hoffnungen auf rosige Zukunftsaussichten mehr als optimistisch.
Ich bin gespannt auf die nächsten Monate und Jahre.