Erst sehr feste Aktienkurse mit über 850 US-$ aufgrund des unerwarteten Gewinns für das erste Quartal, dann ein Kurseinbruch auf unter 670 US-$, nachdem Tesla-Chef Elon Musk seine eigene Aktie in einem Tweet als zu teuer beschrieb. Dann ging es wieder kräftig in Richtung 1.000 US-$ nach oben. Der Erfolg der Tesla-Schwester SpaceX (Elon Musk ist bei beiden der CEO), eine bemannte Rakete erfolgreich in den Orbit zu schießen, hat dann auch den Aktienkurs von Tesla beflügelt, was aber rein psychologischer Natur ist. Im Einzelnen:
Das erste Quartal 2020 brachte einen Gewinn von gerade einmal 0,09 US-$ pro Aktie (GAAP-Berechnung), aber ein Plus von 1,24 US-$ pro Aktie nach Non-GAAP, wo ein Minus (Durchschnitt: 0,36 US-$/Aktie) erwartet worden war – was zu Euphorie bei den Tesla-Fans führte. Ob diese Zahlen nicht reichlich geschönt sind, wird in manchem Fachforum gefragt. Denn der Gewinn beruht wohl vor allem auf „regulatory credits“ beziehungsweise ZEVs (Zero-Emission-Vehicle-Rechten), die man wohl FiatChrysler verkauft hat. Immerhin waren dies 354 Mio. US-$, was in dieser enormen Höhe so nicht erwartet worden ist, aber eben keinen auf dem Verkauf von Autos beruhenden Gewinn darstellt. Nun gesellen sich weitere Meldungen dazu, die den Kurs der Tesla-Aktie immer weiter nach oben treiben. So soll die Aktie ihre Aufnahme in den S&P-500-Index finden. Auch ein Aktien-Split könnte den Kursanstieg gar noch verstärken, auch wenn dies nur rein optischer Natur ist.
Auf der anderen Seite herrscht ein völlig anderes Bild: Das Stammwerk in Fremont stand still – Corona lässt grüßen. In Shanghai das gleiche Bild, auch wenn dort mittlerweile die Produktion wiederaufgenommen wurde. Elon Musk hält sich hier in seiner gewohnten Art auch nicht mit Kritik zurück und plante sogar als Akt der „Rache“, die Firmenzentrale aus Kalifornien in einen anderen Bundesstaat – genannt wird vor allem Texas und hier die Stadt Austin – zu verlegen, da ihm nicht einleuchtet, warum die Gesundheitsmaßnahmen des Bundesstaates die Öffnung des Werkes verhindert haben.
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Risikohinweis
Jeder Anleger muss sich immer seiner eigenen Risikoeinschätzung bei der Anlage in Aktien bewusst sein und auch eine sinnvolle Risikostreuung bedenken. Die hier genannten BZ-Unternehmen bzw. Aktien sind aus dem Bereich der Small- und Mid-Caps, d. h., es handelt sich nicht um Standardwerte, und ihre Volatilität ist auch wesentlich höher. Es handelt sich bei diesem Bericht nicht um Kaufempfehlungen – ohne Obligo. Alle Angaben beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen und stellen, was die Einschätzung angeht, ausschließlich die persönliche Meinung des Autors dar, der seinen Fokus auf eine mittel- und langfristige Bewertung und nicht auf einen kurzfristigen Gewinn legt. Der Autor kann im Besitz der hier vorgestellten Aktien sein.
Verfasst von Autor Sven Jösting am 13. Juni 2020
Hallo Dieter Krenz,
danke für Ihren Beitrag – er hätte von mir sein können!
Statt darauf zu drängen, dass erst einmal die mehr als 96% Wasserstoff, die heute auf fossiler Basis (meist Erdgas, Kohle, Erdöl) produziert werden auf CO2-freie Erzeugung aus EE umgestellt werden, versucht man krampfhaft eine Anwendung im PKW-Bereich herbeizureden, die es nicht gibt und nie geben wird.
Die wenigen H2-BSZ-PKW (inkl. der H2-Tankinfrastruktur), die heute produziert werden, dienen als Technologieträger und zum Abgreifen von Subventionen für wenige Firmen, aber keinesfalls als Aufbruch in eine Umwälzung auf dem Massenmarkt in Richtung Wasserstoff.
Tesla baute in 2019 in einem Monat soviele BEV, wie Toyota nach 6Jahren (!) Bauzeit des H2-BSZ-Modells „Mirai“ insgesamt verkündete: 10.000 Einheiten. Kein Wunder, dass man sich hier regelmäßig negativ gegenüber Tesla äußert, die H2-Firmen dagegen in den blumigsten Zukunftsfarben malt.
Wer sich für (grünen) Wasserstoff einsetzt, der sollte zuerst auf einen Ausbau der EE-Stromerzeugung drängen und nicht das EEG als Basis für die Investitionssicherheit tausender kleiner EE-Stromerzeuger angreifen. Aber hier beim Wasserstoff weht halt der Wind aus einer anderen Ecke:
Kleine, dezentrale Erzeugung /Nutzung ist bei Wasserstoff schlich unmöglich /unwirtschaftlich …
Wieso setzt ihr nicht auf Wasserstoff wo es Sinn macht?
Würden alle PKW Deutschlands Batterieelektrisch fahren käme diese Flotte mit
ca. 120 Terawattstunden Verbrauch übers Jahr aus.
Bei Brennstoffzellenfahrzeugen sind es ca. 400 Terawattstunden.
Super.
Dies stellt 70% der heutigen übers Jahr verbrauchten Strommenge Deutschlands
dar.
Wozu?
Teuer erkämpften Ökostrom sollte man nicht vergeuden,oder geht es am Ende doch nur darum weiterhin Erdgas zu verbrauchen,indem man es zu Wasserstoff umbaut und den Abfall (Co2) irgendwo hin verklappt?
Ich denke ihr wollt nur die alten Industrien und deren Geschäftsmodelle schützen.
mfg. Dieter Krenz