Wasserstofftechnik und Dampfturbinen – so lautet fortan das Motto in Görlitz. Nachdem die vor zwei Jahren angekündigte geplante Schließung des Siemens-Werks an der polnischen Grenze für viel Unmut gesorgt hatte, lenkte der Großkonzern ein und unterzeichnete Mitte Juli 2019 gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Fraunhofer-Gesellschaft eine Absichtserklärung, um den Standort langfristig zu stärken und den Strukturwandel in der Lausitz zu unterstützen.
Dafür soll jetzt auf dem Werksgelände ein Innovations-Campus entstehen, auf dem neben Technologie- und Industrieunternehmen sowie Start-ups und Forschungsinstituten auch ein Labor für Wasserstoffforschung angesiedelt wird. Insgesamt wollen die Partner dafür 30 Mio. Euro investieren.
Ministerpräsident Michael Kretschmer zeigte sich hocherfreut über diese Entwicklung: „Gemeinsam mit Fraunhofer, den Hochschulen sowie den Unternehmen der Region entwickeln wir eine Forschungsplattform für innovative Speicher- und Wasserstofftechnologien für die Energiewende.“ Wie viele der ehemals 800 Siemens-Mitarbeiter allerdings zukünftig dort noch weiter beschäftigt sein werden, bleibt offen. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die das Werk ebenfalls aus diesem Anlass besuchte, erklärte dazu: „Wichtig ist, dass aus dieser Energieregion eine Innovationsregion wird, und dafür ist heute mit der Wasserstoffzukunft ein Grundstein gelegt worden. Der Bund wird versuchen, das zu begleiten.“ Joe Kaeser, Siemens-Vorstandsvorsitzender, ergänzte: „Wir wollen hier am Standort Görlitz neben dem weltweiten Hauptsitz für industrielle Dampfturbinen auch einen Innovations-Campus bauen, in dem gemeinsam mit Partnern und Start-ups Produkte und Lösungen in der Wasserstofftechnologie entwickelt werden sollen.“
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