Japans staatliches Budget für Forschung und Entwicklung im Finanzjahr 2016, das zum 1. April 2016 startet, beläuft sich auf 37,1 Mrd. Yen (285 Mio. Euro), so steht es in einem Bericht von Technova, einem japanischen Beratungsunternehmen für fortschrittliche Technologien. Dieser Betrag schließt unter anderem die Weiterführung der Förderung für das erfolgreich verlaufende Ene-Farm-Programm für Brennstoffzellenheizgeräte mit ein, im Rahmen dessen in diesem Jahr voraussichtlich 50.000 Installationen vorgenommen werden. Dieses Programm war ursprünglich nur bis Ende 2015 eingeplant, wurde aber aufgrund des großen Erfolgs sowie der strategischen Zusicherung seitens der Regierung, BZ-Heizgeräte weiter unterstützen zu wollen, um wahrscheinlich mindestens ein Jahr verlängert.
Ein weiteres wesentliches Programm beinhaltet die Unterstützung zum Aufbau von Wasserstofftankstellen: Die Regierung verfolgt das Ziel, die Gesamtzahl der H2-Stationen auf 100 zu erhöhen. Darüber hinaus werden die Aktivitäten im Bereich des Massenversands von Wasserstoff weiter verstärkt, wohingegen die Ausgaben für weitere F&E-Maßnahmen im Bereich Wasserstoff zurückgehen werden.
Diese Zahlen beinhalten nicht die direkten Fördermaßnahmen für den Kauf von Brennstoffzellenfahrzeugen in Höhe von 2 Mio. Yen pro Auto. Wenn man davon ausgeht, dass im nächsten Jahr 1.500 FCEV in Japan verkauft werden, was einer realistischen Schätzung angesichts der Nachfrage nach dem Toyota Mirai sowie Hondas neu designtem, in 2016 erwartetem Clarity entspricht, dürften die Kosten allein für dieses FCEV-Programm 3 Mrd. Yen (23 Mio. Euro) erreichen.
28 H2-Stationen in Süd-Japan
Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit auf den japanischen Inseln insgesamt 81 H2-Stationen in Betrieb, im Bau oder in Planung, inklusive mobiler Betankungsstationen, wobei allein 37 in der Metropolregion Tokyo stehen. Die restlichen Standorte verteilen sich über den Süden Japans bis hinüber nach Fukuoka und Saga im Südwesten. Zum 1. Oktober 2015 befanden sich insgesamt 28 Anlagen in Betrieb. Der neue Zieltermin für den Abschluss des Ausbaus weiterer Wasserstofftankstellen im Süden Japans ist jetzt März 2016, wie HySUT (Research Association of Hydrogen Supply/Utilization Technology), ein Zusammenschluss japanischer Unternehmen, die die erste H2-Tankstellengeneration entwickelten, verkündete.
Weiterhin erklärte HySUT, dass es Koordinierungsaufgaben im Sinne der Autoindustrie übernehmen und voraussichtlich noch über mindestens zwei Jahre hinweg schwerpunktmäßig technische Aspekte (z. B. Tankstellen-Performance, neue Techniken) analysieren werde. Darüber hinaus kümmert sich die Initiative um die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter sowie die Sammlung von Daten und Nutzererfahrungen. Ihre Aufgabe beinhaltet zudem die Erarbeitung geeigneter Fördermaßnahmen, um die Nachfrage nach FCEV anzuregen.
Autor: Robert Rose
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