Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Sven Geitmann

30. Juni 2015

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BZ-Flugzeug Antares DLR-H2 vorgestellt

13. Oktober 2008 – Im direkten Anschluss an die f-cell hat am 30. September 2008 die erstmalige Vorstellung des Brennstoffzellenflugzeuges Antares DLR-H2 im Stuttgarter Flughafen stattgefunden. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) präsentierte in der Abflughalle das gemeinsam mit Airbus entwickelte erste pilotgesteuerte Flugzeug mit Brennstoffzellenantrieb. Nur wenige Stunden zuvor hatte dieser Flugversuchsträger einen silbernen f-cell Award abgeräumt.
Bei dem Antares DLR-H2 handelt es sich um einen Motorsegler, dessen Propeller mit Strom aus einem Brennstoffzellensystem versorgt wird. Das Flugzeug basiert auf dem von der Lange Aviation GmbH gebauten Antares 20E, bei dem unter jeder Tragfläche ein fast drei Meter langer Luftbehälter (? = 0,6 m) angebracht wurde. Im linken Behälter befindet sich der Kraftstofftank, ein H2-Druckbehälter mit innenliegendem Hochdruckventil. Dr. Josef Kallo, der Projektleiter dieses ?fliegenden Teststandes?, erklärte dazu während der Präsentation: ?Kein äußeres Bauteil des Tanks sieht die 350 bar.? Im linken Luftbehälter ist das vom DLR-Institut für Technische Thermodynamik entwickelte Brennstoffzellensystem untergebracht, das eine Dauerleistung von 20 kW (25 kWmax) hervorbringt. Es verfügt über eine spezielle Kathodenrezirkulation, um Temperatur und Feuchte der Gase besser regulieren zu können. Ein ähnliches System kommt auch im DLR-Forschungsflugzeug Airbus A320 ATRA zum Einsatz.

Seit mittlerweile sechs Jahren beschäftigt sich das Institut im Rahmen des Luftfahrtforschungsprogramm LuFo IV, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert wird, mit der Integration von Brennstoffzellen in Flugzeugen. Prof. Hans Müller-Steinhagen, Direktor des Instituts für Technische Thermodynamik am DLR, erhofft sich vom Einsatz dieser Technik eine deutlich höhere Effizienz bei gleichzeitig weniger Geräusch- und Schadstoffemissionen. Darüber hinaus können Brennstoffzellen zur Erhöhung der Sicherheit beitragen, da die Systeme mehrfach redundant ausgelegt werden. Zudem kann die sauerstoffarme Abluft als Inertgas zur weiteren Minimierung des Brandrisikos im Cargobereich beitragen.

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Der fliegende Versuchsträger soll zunächst für Tests unter realen Einsatzbedingungen dienen, da er im Unterhalt und Betrieb wesentlich flexibler und kostengünstiger ist als das große DLR-Forschungsflugzeug A320 ATRA. Das Ziel ist die Entwicklung eines zuverlässigen Brennstoffzellensystems für die kommerzielle Luftfahrt. In weiteren Versuchen soll auch der Einsatz dieses Systems als Energieversorgung für Bordinstrumente, für einen Bugradantrieb und dergleichen analysiert werden.

Anlässlich der Präsentation war neben etwa 100 Gästen auch Günther H. Oettinger, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, erschienen und gratulierte den beteiligten Projektpartnern zur Fertigstellung des Motorseglers, ?der atemberaubend aussieht.? Prof. Joachim Szodruch, Mitglied des Vorstands des DLR und verantwortlich für die Luftfahrt, fügte mit Blick auf den an der Decke von Terminal 1 hängenden Flieger hinzu: ?Was gut aussieht, fliegt auch gut?, und sprach von einem ?großen Schritt für die Luftfahrt.?

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Geflogen ist der Erlkönig bisher zwar noch nicht, aber der Erstflug wird noch vor Ende 2008 anvisiert.

Wie die HZwei bereits im April 2006 berichtete, versuchte sich vor zweieinhalb Jahren auch Frieder Herb vom Verein ExtraEnergy im Rahmen von HyFly3000 an einem wasserstoffbetriebenen Antares-Flugzeug und peilte damit einen Langstreckenflugrekord an, aber die Arbeiten an diesem Vorhaben wurden mittlerweile gestoppt. Eine Wiederaufnahme gemeinsam mit dem DLR halten sich beide Seiten derzeit noch offen.

Kategorien: 2015-2017 | News
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