Hydrogeit Verlag erwirbt H2-Tec von der SunMedia Verlags-GmbH

1. Jan. 2006: Das Magazin für Wasserstoff und Brennstoffzellen H2-Tec wird fortan vom Hydrogeit Verlag herausgegeben. Nach erfolgreicher fünfjähriger Betreuung durch die SunMedia Verlags-GmbH erwirbt der Kremmener Fachverlag, der bereits diverse Bücher über Wasserstoff und Brennstoffzellen im Sortiment führt, H2-Tec mit Wirkung zum 1. Januar 2006.

Sven Geitmann, Geschäftsführer des Hydrogeit Verlags, und Björn Johnsen, Geschäftsführer der SunMedia Verlags-GmbH, haben sich darauf verständigt, dass der Erwerb des Magazins zum Jahreswechsel 2005/2006 vollzogen wird. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Vorausgegangen waren konstruktive Gespräche in freundschaftlicher Atmosphäre, in denen beide Partner einen nahtlosen und zügigen Übergang vereinbart haben. ?In unserem Fachverlag für regenerative Energien spielte das halbjährlich publizierte Wasserstoff-Magazin eher eine Nebenrolle?, begründete SunMedia-Geschäftsführer Björn Johnsen den Wechsel. Im SunMedia-Verlag erscheinen das Monatsmagazin ERNEUERBARE ENERGIEN, der 14-tägliche ERNEUERBARE ENERGIEN-Newsletter, das Wind- und das Solaradressbuch sowie der Sonderdruck WIND-KRAFTANLAGENMARKT (Typen, Technik, Preise). Die Hannoveraner möchten nun ihr Monatsmagazin ERNEUERBARE ENERGIEN weiter ausbauen, das mit einer verbreiteten Auflage von monatlich rund 11.000 Exemplaren Deutschlands unabhängiges Monatsmagazin für die Zukunftsenergien ist, und ab nächstem Jahr auch Volontäre ausbilden.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass die H2-Tec beim Hydrogeit Verlag in besten Händen ist“, sagte Johnsen. Sven Geitmann ist als diplomierter Maschinenbauer bereits seit mehreren Jahren in der Wasserstoffbranche zu Hause und hat neben seiner Tätigkeit als Fachjournalist schon mehrere Bücher passend zur Thematik im eigens gegründeten Verlag veröffentlicht.

„Für mich ist dies eine einmalige Gelegenheit, das zu tun, was ich schon immer machen wollte: eine eigene Zeitschrift über Wasserstoff heraus zu bringen. Durch die jahrelange, professionelle Vorarbeit, die der SunMedia-Verlag geleistet hat, kann ich jetzt darauf aufbauen und gleichzeitig für viele neue Informationen sorgen“, freut sich der zukünftige Herausgeber.

Das neue Magazin für Wasserstoff und Brennstoffzellen wird sich nach Ankündigung von Geitmann zunächst einer kleinen „Verjüngungskur“ unterziehen, indem der Inhaltsteil auch für Nicht-Wissenschaftler verständlicher und das Layout weiter optimiert und übersichtlicher gestaltet wird. Die thematische Ausrichtung wird jedoch beibehalten, indem auch zukünftig renommierten Fachleuten aus dem Bereich der Wasserstoff-Technik eine Plattform geboten wird, um neuste Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung publik machen zu können.

Ferner beabsichtigt Geitmann, gezielt die Hochschulen anzusprechen. Indem die Ingenieure von morgen bewusst zur Mitgestaltung eingeladen werden, soll deren Neugierde auf innovative Zukunftstechnik geweckt und der Grundstein gelegt werden für einen nachhaltigen Umgang mit Energie. Gleichzeitig erhofft sich Geitmann dadurch neue Impulse für die Zeitschrift sowie eine Erweiterung des Leserkreises.

Autoren: Geitmann, Johnsen

Weihnachtsgeschenk für Sulzer Hexis – Schweizer Investor gefunden

27. Dez. 2005: Im letzten Moment hat Sulzer kurz vor Weihnachten doch noch einen Investor für die Brennstoffzellenabteilung gefunden. Zukünftig soll eine Stiftung für die Weiterführung der Entwicklungsarbeiten von der Sulzer Hexis AG sorgen.

Das Brennstoffzellengeschäft von Sulzer Hexis wird in Zukunft durch eine Stiftung fortgeführt, die die weiteren Entwicklungsarbeiten finanzieren soll. Besagte Stiftung ist in der Schweiz ansässig und wird ab dem 1. Januar 2006 100 Prozent der Aktien der Sulzer Hexis AG übernehmen. Damit können die weiteren Arbeiten an der Brennstoffzelle am angestammten Ort in Winterthur fortgeführt werden.

Die Stiftung habe sich verpflichtet, die Investitionen mindestens ein Jahr fortzusetzen, sagte Konzernsprecher Cordin Camenzind am 23. Dezember 2005 auf Anfrage der schweizerischen Zeitung Nachrichten. Über den Verkaufspreis der Sparte, für die Sulzer jährlich zwischen 12 Mio. und 16 Mio. Fr. ausgeben musste, sei Stillschweigen vereinbart worden. ?Es wird sicher Geld fließen. Wir haben Hexis verkauft und nicht verschenkt?, er klärte Camenzind.

12 der ursprünglich 53 entlassenen Beschäftigten von Hexis können nun weiter an der Entwicklung von Brennstoffzellen-Heizanlagen für Einfamilienhäuser arbeiten. Die meisten anderen hätten bereits eine neue Stelle gefunden. Nur Wenige seien noch auf der Suche.

Die neue Firma wird baldmöglichst in Hexis AG umbenannt. Dr. Alexander Schuler, der derzeit Leiter Systementwicklung bei Sulzer Hexis, wird neuer Geschäftsführer der Hexis AG. Wer jedoch der eigentliche neue Besitzer sei, ist nicht bekannt. Die ungenannte Schweizer Stiftung sei erst in den letzten zehn Tagen an Sulzer herangetreten. Zuvor habe der Industriekonzern mit englischen Investoren verhandelt, die dann das Handtuch geworfen hätten, berichtet Nachrichten.

Ende August hatte Sulzer mitgeteilt, keine weiteren Mittel mehr in die Entwicklung der Brennstoffzellen zu investieren. Der damalige Chef Roland Diethelm hatte deshalb den Hut genommen.

Brennstoffzellen-Entwicklung fängt wieder von vorne an

17. Febr. 2006: Was gibt es Neues an der Wasserstofffront? Nicht viel. Zumindest gibt es kaum neue Produkte und das wird sich so bald auch nicht ändern, aber das macht nichts. So lautet kurz zusammengefasst das Resümee der E-world, die gemeinsam mit dem H2Congress am 16. Februar in Essen zu Ende gegangen ist.

Die E-world – energy and water ist seit jeher nicht unbedingt bekannt für seine vielen Aussteller oder gar Neuvorstellungen im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technik. Zwar findet in Essen alle zwei Jahre zeitgleich zur jährlichen Messe der Internationale Deutsche Wasserstoff Energietag, ein zweitägiger Wasserstoffkongress, statt, aber trotzdem schlagen immer nur einige wenige Aussteller ihre Zelte in der Ruhrstadt auf.

Die Gewichtung ist damit klar: die E-world kümmert sich vornehmlich um die Energie- und Wassertechnik und mehr oder weniger unabhängig davon tagen die Wasserstofffachleute. Über 300 Teilnehmer fanden in diesem Jahr den Weg zur Fachkonferenz, die von der Landesinitiative Zukunftsenergien Nordrhein-Westfalen und vom Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV) organisiert wurde. Rund 70 Besucher waren allein schon Schülerinnen und Schüler, die ganz gezielt unter kompetenter Betreuung an die Zukunftstechnik herangeführt wurden.

Vorgetragen wurden aktuelle Ergebnisse aus der Forschung und Entwicklung. Grundlegende Neuerungen waren jedoch Mangelware. Statt dessen wurde mehrfach konstatiert, dass aktuelle Projekte, die eigentlich schon kurz vor der Kommerzialisierung stehen sollten, zum Teil wieder in den F&E-Zustand zurückgestuft werden mussten, um aufs Neue Grundlagen- und Materialforschung zu betreiben.

Eine Verschiebung in den Zeitplänen war in den vergangenen Jahren schon wiederholt bei verschiedenen Vorhaben festzustellen. Derzeit richten aber viele Unternehmen ihre gesamten Konzepte neu aus, weil erste Feldtests Erkenntnisse zutage gefördert haben, die vorher so nicht abzusehen waren. Basierend auf diesen neuen Fakten müssen nun gesamte Entwicklungszyklen erneut durchlaufen werden.

Ein eindeutig positives Signal für die Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technik ist dabei, dass dabei kaum Unternehmen aus diesem Sektor aussteigen oder ihre Aktivitäten sichtbar runterfahren. Stattdessen gibt es einen Konsens, dass keine unüberwindbare Hürden oder nicht zu lösenden Probleme vorhanden sind, die gesamte Technologie also durchaus zukunftsfähig ist.

Vielfach ist bereits derart viel Geld in die Erforschung dieser neuen innovativen Technik geflossen, dass sich viele Unternehmen einen Ausstieg gar nicht mehr leisten können. Einheitliche Meinung ist aber auch, dass es derzeit ohnehin keine Alternativen gibt, weswegen eine abermalige Verschiebung im Zeitplan akzeptiert wird. Dabei hilft die Erkenntnis, dass eine derartige Entwicklung auch in anderen Wirtschaftsbereichen nicht unüblich und somit kein Argument gegen diese Technik ist.

Honda plant Produktionsstart von Brennstoffzellenautos für 2010

Honda plant Produktionsstart von Brennstoffzellenautos für 2010

23. Jan. 2006: Honda hat während der Detroiter Auto Show angekündigt, bereits in drei oder vier Jahren mit der Produktion der neuen Generation ihres Brennstoffzellenfahrzeugs FCX in Japan beginnen zu wollen. Diese Meldung signalisiert, dass die Japaner zügig Fortschritte bei der Entwicklung dieser innovativen Technik machen.

Honda zeigt sich sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Kommerzialisierung der Brennstoffzellentechnik mittlerweile als mit führendes Unternehmen. Das FCX Konzept-Fahrzeug, das derzeit während der North American International Auto Show in Detroit zu sehen ist (8. ? 22. Januar), belegt die ambitionierten Ziele des asiatischen Autokonzerns. Erstmals vorgestellt wurde es vor vier Monaten.

Das neue Antriebssystem basierend auf einer Brennstoffzelle liefert mehr Leistung bei geringeren Abmaßen. Durch die flache Bauweise konnten alle Komponenten im Zwischenboden installiert werden, so dass der Schwerpunkt des gesamten Fahrzeugs verhältnismäßig niedrig liegt. Das Raumangebot im Inneren entspricht gänzlich einem konventionellen Auto, so dass kein Komfortverlust hingenommen werden muss.

Neue Maßstäbe setzt auch die Brennstoffzelle hinsichtlich ihres Aufbaus. Honda bringt erstmals eine neue ?V Flow fuel cell platform? zum Einsatz, bei der Wasserstoff und Sauerstoff von oben nach unten fließen (vertikaler Gasfluß). Die zentral angeordneten Zellen verfügen über einen verbesserten Wirkungsgrad und ermöglichen eine Leistung von 100 Kilowatt. Dieses kompakte Design ermöglicht die niedrigste Niederflur-Plattform aller Brennstoffzellenfahrzeuge.

Zudem ermöglicht das ausgefeilte Wasser-Management in Kombination mit der V-Flow-Technik Kaltstarts, wie sie bisher nur mit Benzinantrieben möglich waren. Auch die Reichweite des Wasserstofffahrzeugs steht Benzinautos mittlerweile kaum noch nach. Fast 550 Kilometer sollen möglich sein. Dies ist einem neuen Speichermaterial zu verdanken, dass es ermöglicht, 5 Kilogramm Wasserstoff (350 bar) in der Hälfte des bisher benötigten Volumens zu speichern.

Angetrieben wird das Konzeptfahrzeug von insgesamt drei Motoren: einem 80-kW-Motor für vorne und jeweils ein 25-kW-Radnabenmotor für die Hinterräder. Der somit eingesparte Platz im Motorraum kommt den Insassen durch den großzügig gestalteten Innenraum zugute.

Das Jahr 2010 wurde in den letzten Monaten schon von verschiedener Seite als möglicher Starttermin benannt. Aber dennoch verwundert das Festhalten an diesem Termin, da einige Zeitpläne den Markteintritt für Brennstoffzellen erst zehn Jahre später vorsehen.

HyChain Minitrans bringt 158 Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf die Straße

7. Febr. 2006: Brennstoffzellentechnik für Nischenmärkte ? Unter dieser Devise ist vergangene Woche das HyChain Minitrans-Projekt gestartet worden, das über 150 wasserstoffbetriebene Fahrzeuge auf europäische Straßen bringen soll. Der Gasversorger und Projektkoordinator Air Liquide hatte zur Eröffnungszeremonie zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Medien aus Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland nach Brüssel eingeladen, um das länderübergreifende 37 Mio. Euro Projekt vorzustellen.

Im Rahmen des HyChain-Projektes sollen innerhalb von vier Jahren insgesamt 158 Brennstoffzellenfahrzeuge in vier Regionen der Europäischen Union getestet werden. Zunächst stehen in der ersten Phase (2006 ? 2007) die Produktion der Fahrzeuge sowie die Entwicklung der benötigten Infrastruktur im Mittelpunkt. Anschließend (2008 ? 2010) sollen diese Fahrzeuge in vier Regionen Europas unter realen Bedingungen eingesetzt werden.

Insgesamt beteiligten sich 24 europäische Partner an diesem Projekt, das von der Generaldirektion Energie und Transport der Europäischen Kommission mit 17 Mio. Euro (Gesamtbudget: 37,6 Mio. Euro) gefördert wird. Alle Teilnehmer stammen aus Regionen, die jeweils in ihrem Land mit führend sind im Bereich der Brennstoffzellenentwicklung und bereits eigene seriennahe Produkte hervorgebracht haben.

Nordrhein-Westfalen steuert in diesem Netzwerk ein Lastenfahrrad (Cargobike) bei, das von der Firma Masterflex entwickelt wurde. 40 dieser Dreiräder mit einer Antriebsleistung von 250 Watt sollen im Zuge von HyChain zum Einsatz kommen. Hydrogenics wird zusätzlich insgesamt zehn Minibusse liefern, die über ein 10 kW leistendes Brennstoffzellensystem verfügen. Aus Italien kommen 44 kleine Nutzfahrzeuge (Pick-ups); aus Spanien und Frankreich kommen 30 brennstoffzellenbetriebene Motorroller sowie 34 Rollstühle.

Die Versorgung dieser Fahrzeuge mit Wasserstoff soll über automatische Verteilerstellen geregelt werden. Dafür soll eine entsprechende Logistik aufgebaut werden, bei der volle Kartuschen (700 bar) einfach und sicher in einem Pfandsystem gegen leere Behälter ausgetauscht werden können.

François Darchis, Mitglied des erweiterten Vorstandes der Air Liquide (s. Foto), erklärte dazu: ?Wir sind besonders stolz darauf, der Koordinator dieses großen europäischen Projektes zu sein, dem ersten seiner Art weltweit.?

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