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Beitrag von Sven Jösting

1. April 2015

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Brennstoffzellen-Aktien: Gute Zahlen und starke Ausblicke

Brennstoffzellen-Aktien-Kurse-webGut zwanzig Jahre hat es gedauert, bis die Brennstoffzelle Marktreife erlangt hat. Wir befinden uns am Anfang eines neues Megatrends, der einerseits die mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten der BZ aufzeigt und andererseits die Produktion, den Einsatz von „grünem“ Wasserstoff, immer effizienter werden lässt. Die hier vorgestellten BZ-Unternehmen haben sich auf spezielle BZ-Märkte konzentriert, besitzen wichtiges Know-how sowie langfristige Erfahrungen und stehen vor dem wirtschaftlichen Durchbruch, das heißt vor der Gewinnschwelle. Letzteres ist an der Börse von Bedeutung, da hierdurch und durch die Wachstumspotentiale Kursfantasien ausgelöst werden, so dass immer mehr Anleger auf diese Branche setzen.
Ballard Power Technologies (BLDP; US-$ 2,22*)
Dass die Zahlen für das 4. Quartal per 31.12.2014 hinter den Erwartungen zurückliegen würden, war absehbar. Grund war der geplatzte Deal mit der chinesischen Azure über den Bau von BZ-Stacks für Busse in China (s. Azure-Deal). Aber das ist Vergangenheit. Konkret: Ein Umsatz in Höhe von US-$ 68,7 Mio. im Finanzjahr 2014 (+ 12 %) und ein Verlustausweis von etwa US-$ 28,2 Mio. Barmittel standen am 31. Dezember bei US-$ 23,7 Mio. Vor allem im Bereich der Engineering Services (VW !) konnte ein hoher Zuwachs im Geschäftsjahr 2014 um 43 % auf US-$ 30,2 Mio. erzielt werden = ein Bereich mit hohen Gewinnmargen. Die Umsätze des Großkunden Plug Power stiegen gar um 124 %. (Plug erwartet in 2015 Neuaufträge im Wert von über US-$ 200 Mio.). Noch wichtiger: Ballard konnte bereits in diesem ersten Quartal von 2015 große Geschäfte zum Abschluss bringen, die sich mittel- bis langfristig sehr positiv auswirken und damit das Geschäftsjahr 2014 vergessen lassen.
Azure-Deal: Glück im Unglück
Der gescheitere Azure-Deal könnte sich im Nachhinein noch als Glücksfall herausstellen: CEO Randy MacEwen verhandelt nach eigener Aussage derzeit mit mehreren großen, namhaften Busherstellern in China, da dieser Markt für Ballard ausgesprochen interessant ist. Noch in 2015 soll es hier einen Deal geben (z. B. Lizenzvertrag oder Stack-Lieferung). Die Größenordnung – so meine Interpretation – könnte den geplatzten Deal bei Weitem in den Schatten stellen. Übrigens: Beim Azure-Vertrag habe man frühzeitig die Reißleine gezogen, bevor es zu einem Abfluss von IP/Patenten/Know-how gekommen wäre, heißt es.
Mit Volkswagen ist Ballard jetzt noch tiefer verbunden. Die Wolfsburger kauften Patente, die Ballard vor nicht allzu langer Zeit günstig von United Technologie erworben hatte (für US-$ 2 Mio. plus 5 Mio. Aktien; UTX hält 3,9 % des Kapitals an Ballard). Daraus fließen Ballard noch US-$ 29 Mio. in diesem Quartal an frischem Kapital zu und erhöhen somit den Barmittelbestand auf über US-$ 53 Mio. United Technologies erhält dadurch weitere US-$ 10 Mio. Eine zweite Zahlung über netto US-$ 9 Mio. erhält Ballard im ersten Quartal 2016.
Parallel dazu wurde die Forschungskooperation bis auf das Jahr 2019 verlängert (plus zweijährige Folgeoption). Wichtig bei diesem Deal, der nicht nur Bares und einen weiteren Auftrag (ca. US-$ 20 Mio. p.a.) bringt, ist, dass Ballard diese Patente auch weiterhin in anderen Produktgruppen nutzen kann, also keine Einschränkung erhält. Dies ist von Bedeutung, da zeitnah ein weiteres F&E-Geschäft mit einem „namhaften, weltweit tätigen Kfz-OEM“ abgeschlossen wurde. Über die Größenordnung gibt es zwar keine Angaben, aber die Spekulationen lassen einen Deal vermuten, der sich – ohne Obligo – im zweistelligen Millionenbereich aufhält, wenn nicht sogar darüber hinausgeht.
Ballards Präsident und Geschäftsführer Randy MacEwen erklärte: „Ich bin begeisterter heute, optimistischer heute, stolzer heute auf das Ballard-Team und unsere kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Perspektiven als vor fünf Monaten, als ich zum Unternehmen kam.“ Zudem erwarb er selbst 200.000 Aktien zum Kurs von US-$ 3,00 – unabhängig von Stock-Options und Bonusabkommen – ein gutes Zeichen!
Ballard hat somit das neue Geschäftsjahr perfekt eingeleitet. Nun kann davon ausgegangen werden, dass weitere Aufträge für Busse sowie Großaufträge von Plug Power für Gabelstapler-Stacks eintreffen werden. Für die Börse ist vor allem wichtig, dass das laufende neue Geschäftsjahr profitabel abgeschlossen wird – das erste Mal in der Firmengeschichte. Und es kann darauf spekuliert werden, dass Ballard sein Wachstumsziel von 20 % p.a. im Jahresverlauf wird erhöhen können. Analysten (Cowen & Co) sehen dies eher bei plus 15 % p.a. – indes ohne viele außerordentliche Entwicklungen berücksichtigt zu haben.
Argumente für ein Investment bei Ballard
1)    Aufträge für BZ-Hybridbussysteme in den USA, Kanada und Europa
2)    Große Auftragszuwächse des Kunden Plug Power für Gabelstapler-BZ-Stacks
3)    VW-Abkommen = hoher sicherer Auftragsbestand bis 2019 (2021)
4)    Barmittelbestand von über US-$ 53 Mio. (keine Schulden)
5)    Neue Märkte in Sicht = Aufträge für Backup-Power-BZ-Systeme für Telekommunikationsunternehmen (China, Indien, Südafrika, USA)
6)    Potentieller Auftrag (Kooperation) mit führendem Bushersteller in China
7)    Umfangreichstes IP-Portfolio der BZ-Industrie
8)    Weitere OEMs in verschiedenen BZ-Märkten (Lizenzabkommen) zu erwarten
9)    Märkte für BZ-Produkte vor großem Wachstumsschub (Bsp.: Toyota)
10)    Ballard könnte 2015 das erste Jahr in der Firmengeschichte profitabel abschneiden.
11)    Übernahmefantasie
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  1. Große China-Fantasie bei Ballard Power › HZwei-Blog - […] immer mehr Auftrieb. Das Unternehmen wird außerdem von der guten Entwicklung bei dem Kunden Plug Power auf absehbare Zeit…

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