Die Pläne sind gewaltig: Schon in diesem Jahr sollen drei Standorte ihre Produktion aufnehmen. 70 Tonnen Wasserstoff pro Tag gelten als erstes Ziel für das laufende Geschäftsjahr. Dies soll eine Gewinnmarge von 30 Prozent ermöglichen. Davon werden 40 bis 50 Tonnen pro Tag für bestehende Aktivitäten benötigt und 20 bis 30 Tonnen pro Tag als handelbare Ware an den Markt gebracht, so meine Erwartung.
Was für ein überragender Ausblick, den K. R. Sridhar, CEO von Bloom Energy, da beschreibt: Bloom sei auf dem besten Wege, ein jährliches Wachstum von bis zu 35 Prozent statt der bisherigen 25 bis 30 Prozent zu erreichen, da das Unternehmen bestens positioniert sei – technologisch und vom Geschäftsmodell her ist es in den richtigen H2-Energiemärkten weltweit unterwegs.
Nikola Motors müssen Sie als Start-up, das seinen Businessplan umsetzt, verstehen und einordnen. Der Bau von Nikolas Fabrik in Coolidge, Arizona, geht voran, und die ersten batterieelektrischen Lkw (BEV) sind bereits beim Kunden. Dieses Jahr sollen es 300 bis 500 werden, wobei die Kapazität für 2.400 Einheiten und 2023 gar für 20.000 Lkw reicht. In Ulm wird die Produktion beim Partner Iveco von 2.000 auf 10.000 Einheiten erhöht.
Die Siemens-Tochter Gamesa scheint noch immer nicht über den Berg zu sein, sieht man auf den gewaltigen Verlustbeitrag (minus 627 Mio. Euro), den dieses Unternehmen dem Mutterkonzern beschert (Gesamtminus von 560 Mio. Euro). Onshore-Wind gilt als Problembereich, dazu kommen Fehlkalkulationen und Lieferkettenprobleme. Deswegen wird darauf spekuliert, dieses Tochterunternehmen via Aktientausch voll einzugliedern oder zu sanieren, was sich u. a. in Form einer Neuausrichtung oder gar Abspaltung umsetzen lassen könnte. Eventuell ist auch eine Teilfusion mit einem Wettbewerber möglich.
Man muss es leider so formulieren: Der weltweite Anstieg der Preise für Öl und Gas bzw. LNG, der zudem durch die kriegerischen Handlungen Russlands hier bei uns in Europa befeuert wird, ist für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft von Vorteil, denn letztlich geht es neben den klima- und wirtschaftspolitischen Fragen und dem Preis vor allem um die Liefersicherheit und Verfügbarkeit von Energie. Somit hat diese Krise auch einen Gewinner: Wasserstoff – grünen Wasserstoff.