Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e. V. geht jetzt neue Wege. Nach Jahren der versuchten Neuorientierung hat der Verband am 4. Dezember 2020 alle Weichen dafür gestellt, zukünftig als schlagkräftiger Industrieverband auftreten zu können. Nachdem einige Entscheidungen auf der regulären Mitgliederversammlung im September in Hamburg vertagt worden waren, wendet sich der Verein nach einer exzellent vorbereiteten Online-Veranstaltung einer neuen Zukunft zu.
Die ruhigen Zeiten in der Wasserstoffbranche sind vorbei. Das merkt jetzt auch der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV). Mit dem wachsenden Interesse an der H2– und BZ-Technik nehmen auch dort die Begehrlichkeiten zu. So wollen die einen aus dem DWV einen schlagkräftigen Industrieverband machen, während andere weiter die Realisierung einer nachhaltigen, dezentralen Energieversorgung vor Augen haben. Dem gemeinnützigen Verein steht somit eine Zerreißprobe bevor: Soll er sich jetzt weiter in Richtung eines Lobby-Verbands entwickeln, in dem es ausschließlich um die Vertretung der wirtschaftlichen Interessen seiner industriellen Mitgliedsunternehmen geht, oder hält er an seinen ehemaligen Idealen fest, die im Aufbau einer sauberen Energieversorgung, basierend auf Wasserstoff, bestanden?
Im Springer-Verlag ist Ende 2013 ein neues Fachbuch über Wasserstoff und Brennstoffzellen erschienen. Das Hardcover-Buch behandelt die gesamte Thematik von der H2-Erzeugung bis hin zu zukünftigen BZ-Anwendungen. Herausgeber sind Dr. Johannes Töpler, Vorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes, und Prof. Jochen Lehmann, ebenfalls aus dem DWV-Vorstand. Für ihr 281 Seiten umfassendes Buch haben die beiden Branchenkenner ausgewiesene Experten hinzugezogen, die kompetent und sachkundig ihr jeweiliges Fachgebiet vorstellen. (mehr …)
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband (DWV) sieht Wasserstoff wieder im Aufwind. Die Energiewende sowie die mit dem Thema Wind-Wasserstoff verbundenen Potentiale hätten das Interesse an diesem Energiespeicher wieder geweckt, hieß es während der Jahrespressekonferenz am 14. Februar 2012 in Berlin. Vorstandsmitglied Dr. Ulrich Schmidtchen räumte zwar ein, dass es in den Jahren 2005/2006 ein „Tal der Tränen“ gegeben habe, aber nun gehe es kontinuierlich bergauf. Demgegenüber steht nach Meinung des DWV-Vorstands dem Batterieauto die Ernüchterungsphase noch bevor.
Wie während der Pressekonferenz deutlich wurde, favorisiert der Verband für Wasserstoff die Rolle des Stromspeichers. Die Einspeisung des Gases ins Erdgasnetz wurde als „zweitschlechteste Alternative“ bezeichnet. „Noch schlechter ist nur die vorherige Methanisierung“, erklärte Schmidtchen. Der aktuelle Vorstandsvorsitzende Dr. Johannes Töpler begründete diese Haltung mit den Wirkungsgradverlusten, die durch eine chemische Reaktion mit Kohlendioxid mit nachfolgender Verteilung über das Gasnetz entstünden. Zu bevorzugen sei die direkte Nutzung des reinen Wasserstoffs zur Strom- und Wärmeerzeugung beziehungsweise zum Einsatz in Brennstoffzellenautos oder in der chemischen Industrie.
Dieser Meinung ist auch Dr. Manfred Waidhas, der als Gastredner eingeladen worden war und über die Elektrolyseurtechnik im Hause Siemens berichtete: „Unsere Elektrolyseure können hinsichtlich ihrer Leistungsauslegung und ihres Betriebsverhaltens der Dynamik jedes Windparks oder Photovoltaik-Feldes folgen.“ Ein erster Demonstrator mit 100 kW soll noch Mitte dieses Jahres an einen Energieversorger ausgeliefert werden. Das Ziel von Siemens sei, etwa 2020 PEM-Elektrolyseure mit 100 MW und mehr für den Kraftwerksektor liefern zu können. Beim Thema Methanisierung gab er zu bedenken, dass für die Sabatier-Reaktion reines CO2 benötigt würde, das zum Teil – je nach Standort – teuer eingekauft werden müsste.
Außerdem stellte Reinhold Wurster der Presse das DWV-Sicherheitskompendium vor (s. HZwei-Heft Jan. 2012) und berichtete von Brandversuchen mit Wasserstoff und Erdgas, die der Automobilhersteller Hyundai im November 2010 durchgeführt hatte. Im Gespräch mit HZwei zeigte sich Wurster durchaus beeindruckt von den Aktivitäten der Süd-Koreaner und sagte, er rechne damit, dass Hyundai als erster Autobauer 1.000 BZ-Fahrzeuge auf die Straße bringen werde. Das könnte schon Ende 2012 der Fall sein. Letzter Satz im 1. Absatz wurde am 16.02.2012 um 15:50 Uhr geändert. (sg)
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