Peter Hoffmann erzählt die Wasserstoff-Geschichte

Peter Hoffmann ist ein waschechtes Wasserstoff-Urgestein. Seit zig Jahren, genau genommen seit 1970, beschäftigt er sich damit und hat in diesen mittlerweile über vier Jahrzehnten Manches kommen und gehen sehen. Solch ein Mensch weiß viel zu erzählen. Und genau das macht er auch. In seinem neuen Buch Tomorrow’s Energy erzählt er die gesamte Wasserstoffgeschichte aus Sicht eines in den USA lebenden Deutschen. Der in New York wohnende Autor berichtet somit über all die zahlreichen verschiedenen Entwicklungen und Techniken, die es seit der Entdeckung dieser „brennbaren Luft“ gab. Dabei liegt der Schwerpunkt seiner Betrachtungen natürlich in den Vereinigten Staaten. Seine deutschen Wurzeln lassen ihn aber auch häufig nach Übersee in die alte Heimat beziehungsweise nach ganz Europa blicken.
Sein Buch ist gespickt mit Jahreszahlen, technische Daten und Fakten sowie mit Zitaten von gestrigen und heutigen Politikern und prominenten Wissenschaftlern. Dabei zählt das geschriebene Wort. Es finden sich 28 Abbildungen auf den insgesamt 380 Seiten, Tabellen oder Grafiken fehlen ganz. Auch Formeln sucht der mathematisch interessierte Leser vergebens, aber die sind für den Herausgeber des des englischsprachigen Newsletters Hydrogen & Fuel Cell Letter (H&FCL) www.hfcletter.com auch nicht so wichtig. Hoffmann legt mehr Wert auf die geschichtliche Entwicklung, auf praktische Beispiele aus Technik und Historie, die alle hervorragend recherchiert sind. Rund ein Sechstel der Seiten am Ende des Buches nehmen die Quellenangaben und das ausführliche Stichwortverzeichnis ein.
Das jetzt im MIT Verlag (Massachusetts Institute of Technology) erschienene Buch ist die mittlerweile dritte Version. Die Erstauflage aus dem Jahr 1981 hieß noch The Forever Fuel – The Story of Hydrogen und war nach eigener Aussage des Autors der erste Anlauf, Informationen über Wasserstoff in einer einigermaßen schlüssigen Form zusammenzufassen. Die jetzt überarbeitete und erweiterte Auflage ist – so Hoffmann gegenüber HZwei – weniger für Wissenschaftler, sondern insbesondere für interessierte Laien gedacht und für diese umso lesenwerter, wenn sie auch mehr über Geschichtliches erfahren möchten.
Hoffmann, Peter, Tomorrow’s Energy – Hydrogen, Fuel Cells, and the Prospects for a Cleaner Planet, The MIT Press, Cambridge, Massachusetts/USA, 2012, Preis: 20,00 Euro
erhältlich über den Hydrogeit Verlag, www.hydrogeit-verlag.de
Ein Gastbeitrag von Peter Hoffmann über sein Buch wird in der April-Ausgabe von 2012 der Zeitschrift HZwei, dem Magazin für Wasserstoff, Brennstoffzellen und Elektromobilität www.hzwei.info, erscheinen.
Englischsprachige Interviews mit dem Autor finden sich online bei der New York Times:
Automotive Blog, 2. Feb. 2012: http://www.nytimes.com/2012/02/02/automobiles/wheels/a-hydrogen-advocate-whose-time-has-come.html?_r=1&scp=2&sq=peter%20hoffmann&st=cse
Automobile Blog, 6. Feb. 2012: http://wheels.blogs.nytimes.com/2012/02/06/peter-hoffmann-responds-to-your-questions-about-fuel-cells/?scp=1&sq=peter%20hoffmann&st=cse)
Energy & Environment Blog, 21. Feb. 2012: http://green.blogs.nytimes.com/2012/02/21/the-quest-for-hydricity/

MobiliTec wandert

MobiliTec wandert

Die Hannover Messe wird in diesem Jahr deutlich früher als bisher stattfinden: vom 4. bis 8. April 2011. Unter den insgesamt 13 Leitmessen sind insbesondere die Energy, die MobiliTec sowie die Wind von besonderem Interesse für die Energiebranche. Partnerland ist in diesem Jahr Frankreich, das allein voraussichtlich über 200 ausstellende Unternehmen nach Hannover schicken wird.
Nach ihrer Premiere im vergangenen Jahr wird die MobiliTec auch in diesem Jahr wieder stattfinden, dieses Mal allerdings zusammen mit der Leitmesse für Antriebs- und Fluidtechnik (Motion, Drive & Automation, MDA) in Halle 25. Sie macht damit in Halle 27 Platz für die alle zwei Jahre stattfindende Wind, die ihre Nettoausstellungsfläche von 7.000 in 2009 auf etwa 12.000 Quadratmetern in 2011 vergrößern will. Damit rückt die Leitmesse für hybride und elektrische Antriebstechnologien, mobile Energiespeicher und alternative Mobilitätstechnologien zwar etwas weiter weg vom West-Eingang, aber Dr. Wolfram von Fritsch, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG, betonte: „Wir werden die MobiliTec in den nächsten Jahren konsequent zur internationalen Leitmesse für alle Fragen rund um die Elektromobilität ausbauen. Der Premierenerfolg belegt das große Interesse der Industrie und zeigt, dass wir auf dem richtigen Wege sind.“ Prof. Dr. Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationalen Plattform für Elektromobilität (NPE) und Schirmherr der E-Mobility-Messe, sagte: „Der grundlegende Wandel zur Elektromobilität betrifft viele Branchen, die wir in der Nationalen Plattform Elektromobilität zusammenbringen. Bei der MobiliTec werden die Fortschritte greifbar.“ Mit dabei wird auch wieder der Gemeinschaftsstand der E-Motive-Initiative sein.
Der Gemeinschaftsstand Wasserstoff und Brennstoffzellen gehört zur Energy und wird weiterhin in Halle 27 platziert sein, dieses Jahr jedoch im nördlichen Teil, also am Übergang zur Halle 25. Zum Jahreswechsel hatten rund 90 Institutionen ihr Kommen angemeldet. Organisator Tobias Renz rechnet zum April 2011 wie schon in den Vorjahren wieder mit etwa 150 Ausstellern. Außerdem werden in Halle 27 noch die Renewables sowie die Power Plant Technology angesiedelt sein.
In Zeiten, in denen intelligente Energielösungen wie Smart Grids und Smart Buildings immer wichtiger werden, dürfte auch das Kompetenzzentrum E-Energy viele Besucher anlocken. Hierbei handelt es sich um ein Leuchtturmprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi), in dessen Rahmen ein intelligentes Elektrizitätssystem, das sich weitgehend selbst steuert, entwickelt werden soll. Insgesamt erwartet der Veranstalter, die Deutsche Messe AG, in diesem Jahr über 6.000 Aussteller, rund 2.000 akkreditierte Journalisten und über 200.000 internationale Besucher in Hannover.
Oliver Frese, bislang bei der Deutschen Messe AG als Abteilungsleiter zuständig für die Energy sowie die Wind, ist seit Ende 2010 Leiter des gesamten Geschäftsbereichs Hannover Messe. Wolfram von Fritsch sagte über ihn: „Unter seiner Leitung hat sich die Hannover Messe in den vergangenen Jahren zur größten Energietechnologiemesse der Welt entwickelt.“ Frese übernimmt damit die Aufgaben von Wolfgang Pech, der zum 1. November 2010 neuer Geschäftsführer der Hannover Messe International (HMI) wurde und zukünftig die Auslandsmessen verantwortet. Neuer Projektleiter der Energiemessen ist seitdem Hubertus von Monschaw.

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Tognum beendet Brennstoffzellen-Aktivitäten

Überraschend verkündete Tognum heute Vormittag, dass die „Aktivitäten für Brennstoffzellen zur stationären Energieerzeugung eingestellt werden.“ Das Friedsrichshafener Unternehmen begründete seine Entscheidung in einer Ad-hoc-Meldung damit, dass ihre Brennstoffzellen „mittelfristig aufgrund der weltweiten Markt- und Förderbedingungen nicht kommerzialisierbar“ seien.
Der Vorstand der Tognum AG teilt in der Meldung vom 29. Dezember 2010 mit, dass „sich Tognum nach Vorlage der neuesten Absatzprognosen und einer sorgfältigen Abwägung von Chancen und Risiken gegen ein weiteres Engagement im Bereich Brennstoffzellen entschieden hat. Das Unternehmen ist zu dem Ergebnis gelangt, dass sich das Geschäft mit stationären Brennstoffzellen mittelfristig unter den zurzeit weltweit erkennbaren Markt- und Förderbedingungen nicht kommerziell gestalten lässt.“ Nach Unternehmensangaben führt dieser Ausstieg zu nicht-operativen Einmalbelastungen für das Gesamtjahr 2010 in Höhe von voraussichtlich 60 Millionen Euro.
Wie darüber hinaus bekannt wurde, hatte sich Tognum im Laufe des Jahres intensiv um die Eröffnung eines neuen Marktes für Brennstoffzellen im asiatischen Raum beschäftigt und mögliche Partnerschaften für die BZ-Serienfertigung analysiert. Die zunächst als aussichtsreich angesehenen Verhandlungen mit einem möglichen asiatischen Kooperationspartner waren allerdings nach Firmenangaben am 28. Dezember 2010 gescheitert.
Aufgrund der Wirtschaftskrise war es bereits in den vergangenen Monaten zu Verzögerungen mit der Auslieferung und Inbetriebnahme von HotModul-Systemen des Tochterunternehmens MTU Onsite Energy gekommen (s. HZwei Oktober-Heft 2010). So sollte eigentlich schon Ende 2009 ein Schmelzkarbonat-Brennstoffzellensystem (MCFC) in Barth installiert und ein weiteres System für das Projekt e4ships entwickelt werden. Dass sich der langjährige BZ-Entwickler jedoch komplett aus seinen Aktivitäten zurückziehen könnte, kam überraschend.

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Die 4. Revolution als DVD erhältlich

Der Dokumentarfilm „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ von Carl-A. Fechner kann ab sofort auch als DVD bestellt werden. Bisher war er nur in der Kinoversion erhältlich. Mehr als 100.000 Zuschauer haben ihn bereits im Kino besehen.
Der Film, der aus heutiger Sicht quasi ein Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Hermann Scheer darstellt, steht für eine mitreißende Vision: Eine Welt-Gemeinschaft, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespeist ist – für jeden erreichbar, bezahlbar und sauber. Die zentrale Figur dieses Films ist der Solarpapst Scheer höchst selbst, so dass er ihm Fechner und sein Team hiermit quasi ein Denkmal gesetzt haben.
In vierjähriger Produktionszeit begleitete Carl-A. Fechner engagierte Prominente, sprachen mit Top-Managern, afrikanischen Müttern, Bankern und ambitionierten Aktivisten auf der ganzen Welt. Am Ende des hoch aktuellen Films kann für alle ein neuer Anfang stehen: Die 4. Revolution – Energy Autonomy.
Die DVD kann jetzt bestellt werden über: www.hydrogeit-verlag.de/film-revolution.htm

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Neue Führung bei SFC Energy

Mit dem Einstieg eines neuen Großaktionärs bei der SFC Energy AG wird es zum Jahreswechsel 2010/2011 auch personell zu einigen Veränderungen bei dem süddeutschen Unternehmen gekommen. Wie der Brunnthaler Brennstoffzellenhersteller bekanntgab, erwirbt die niederländische Beteiligungsgesellschaft Holland Private Equity (HPE) 25,01% der Anteile und verfügt damit über das größte Aktienpaket. HPE übernimmt die Aktien zu einem Kaufpreis von 5,70 Euro, der laut SFC-Meldung von Mitte November 2010 „erheblich über dem jüngsten Kursniveau lag.“ Der Ausgabepreis lag 2007 bei über 35 Euro.
Dr. Jens Müller, seit 2004 SFC-Vorstand, verlängert seinen zum Jahreswechsel endenden Vertrag auf eigenen Wunsch hin nicht. Müller war fast zehn Jahre lang entscheidend am Aufbau des Unternehmens mit ehemals vier und heute 100 Mitarbeitern beteiligt. Er wird zum 1. Januar 2011 in den Aufsichtsrat wechseln, bleibt aber dem Unternehmen in beratender Funktion verbunden. Als Vize-Präsidentin und technische Geschäftsführerin zieht Verena Graf in die Führungsebene ein. Müller bezeichnete die seit über zehn Jahren im Brennstoffzellengeschäft aktive ehemalige SFC-Entwicklungsleiterin als „die perfekte Nachfolgerin“. Der SFC-Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Podesser erklärte: „Die Veränderungen, die wir jetzt vorgenommen haben, können einen natürlichen Wendepunkt für SFC darstellen.“ Weiterhin sagte der Firmen-Chef, er hoffe, auf diese Weise „echte Fortschritte in Richtung des finanziellen Break-even zu machen.“

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