Hzwei Blogbeitrag

Beitrag von Eva Augsten

16. August 2022

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Photovoltaikfirmen entdecken Wasserstoff

MVPS 40 mit zwei Elektrolyseur-Konvertern (EC-UP), © SMA Sunbelt Energy GmbH

MVPS 40 mit zwei Konvertern, © SMA Sunbelt Energy GmbH

Damit ein Elektrolyseur mit Strom aus dem Netz arbeiten kann, braucht er einen Gleichrichter. Gleichrichter funktionieren im Grunde wie ein Photovoltaik-Wechselrichter – nur eben umgekehrt. Etliche Firmen aus der Solarbranche sind mittlerweile in diesem Geschäftsfeld aktiv. Positiver Nebeneffekt: Ihre Technologie ist von Hause aus netzfreundlich.

10 Gigawatt Elektrolyseleistung sollen bis 2030 allein in Deutschland ans Netz gehen. Das ist eine Herausforderung für die Hersteller sämtlicher Komponenten. Von der Wasseraufbereitung über die Membranen bis zu den Druckflaschen gilt es nun, die Produktion schnell zu skalieren. Gleichrichter standen öffentlich bisher kaum im Fokus. Womöglich hängt das damit zusammen, dass die Elektrolyse im Physikbuch etwa so erklärt wird: Gleichstrom und Wasser gehen rein, Wasserstoff kommt raus. Dass aus der Steckdose gar kein Gleichstrom kommt, wird in dieser Kurzform vernachlässigt.

Solarwechselrichter rückwärts gedacht
Für die Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern tut sich damit ein neuer Markt auf. „Im Grunde ist ein Gleichrichter wie ein Wechselrichter – nur umgekehrt“, sagt Iñigo Uriarte vom spanischen Hersteller Ingeteam. Fabian Jochem, Head of Strategy bei SMA, erklärt: „Es sind natürlich einige Anpassungen sowohl bei der Hardware als auch bei der Software nötig. Wir nutzen aber die gleiche Plattform wie bei unseren Wechselrichterlösungen.“

Auch der österreichische Wechselrichterhersteller Fronius fertigt Gleichrichter für die Elektrolyse. Das bringt für die PV-Unternehmen einen großen Vorteil mit sich: Sie können gleich mit in großen Stückzahlen gefertigten Geräten in den relativ jungen Markt einsteigen. Zum Vergleich: Die installierte Photovoltaikleistung soll in Deutschland von heute rund 60 auf 200 Gigawatt bis 2030 wachsen, also im Schnitt um 18 Gigawatt pro Jahr. Das bietet viel Potenzial für Synergien, auch in der Produktion der entsprechenden Leistungselektronik. Umgekehrt heißt es aber auch, dass Photovoltaik und Wasserstoff um dieselben Rohstoffe und Wertschöpfungsketten konkurrieren.

Die Ökostrom- und die Wasserstoffbranche wachsen aber ohnehin immer enger zusammen, wie sich vom 11. bis 13. Mai 2022 auf der Messe The smarter E in München zeigte. Diese Gemeinschaftsveranstaltung ist aus der Solarmesse Intersolar hervorgegangen und umfasst mittlerweile auch die Themen Stromspeicher, Elektromobilität und Energiedienstleistungen. Auch Wasserstofftechnologien fanden sich in verschiedenster Weise an den Ständen der Solar- und Speicherfirmen wieder.[…]

… gekürzte Online-Version
Den kompletten Fachbericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe des HZwei-Magazins.

Autorin: Eva Augsten

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